Münchener S-Bahn Schläger
Die Nachricht dürfte den meisten Usern sicher schon bekannt sein: Gestern (12.09.) haben in München zwei 17 und 18jährige einen 50jährigen Mann, der eine Schlägerei bzw. Straftat verhindern wollte, an einer S-Bahn Haltestelle zusammen geschlagen und tödlich verletzt. Die Täter wurden gefasst und sitzen nun zunächst im Gefängnis.
Was mir zuerst durch den Kopf gegangen ist als ich diese News gelesen habe war: Diese kaputten Typen sofort an die Wand stellen und fertig. So eine Wut hatte ich in dem Moment auf diese Schläger.
Dabei würde ich mich eigentlich als einen friedfertigen Menschen bezeichnen der auch in schlechten Dingen (die mir selbst passieren) immer versucht das Positive zu sehen. Ich habe z.B. kein Interesse an Intrigenspielchen oder daran anderen Leuten boshaft zu schaden mit denen ich kein gutes Verhältnis habe.
Aber bei solchen Chaoten die keinerlei Respekt vor anderen Menschen oder dem Leben haben sehe ich einfach Rot. Da fehlt mir z.B. auch jegliches Verständnis für unsere Gerichte wenn solche Täter, die doch ganz genau wissen was sie tun, nach Jugendrecht oder viel zu milde bestraft werden. Auge um Auge, Zahn um Zahn passt zwar nicht mehr in unsere Zeit aber wenn ich könnte würde ich solche Täter ein für alle mal aus dem Verkehr ziehen. Für mich haben die das Recht verloren Teil unserer Gesellschaft zu sein.
Meine Frage wäre jetzt ganz einfach ob ich mit meiner Meinung in dieser Sache völlig daneben liege bzw. wie man sonst mit solchen extremen Gewalttätern umgehen sollte. Oder gibt es eine Möglichkeit wie man solche Taten zukünftig verhindern könnte?
Ich habe bei dieser Nachricht keine Wut, sondern große Traurigkeit verspürt. Was muss mit einem Menschen passiert sein, damit er zu so einer Tat fähig ist?
Ich denke das viele Gewalttaten eine lange Vorgeschichte haben. Zum Beispiel Probleme im Elternhaus oder andere soziale Probleme. Ich bin davon überzeugt, dass sich jeder Mensch nach Liebe, Geborgenheit und soziale Wärme sehnt. Menschen, welche das Gegenteil erleben, werden leider manchmal zu Gewalttätern. Das macht mich sehr traurig. Ich habe an erster Stelle Mitleid mit den Opfern, aber auch die Täter tun mir Leid. Auch ihnen sollte geholfen werden.
Um Gewalt vorzubeugen, finde ich es wichtig, sich um Jugendliche zu kümmern BEVOR sie gewalttätig werden. Leider ist das alles andere als einfach, da die Probleme häufig im Elternhaus sind. Aber auch die Atmosphäre in der Schule kann eine große Rolle spielen. Die Lehrer sind häufig sehr überlastet. Es wäre meiner Meinung nach sinnvoll, vermehrt gut ausgebildete Psychologen an Schulen anzustellen. Doch so ein Vorhaben scheitert vermutlich aus finanziellen Gründen.
Ich war auch völlig geschockt als ich von dem Vorfall gelesen habe. Zivilcourage wird bestraft in Form von Gewalt. Schlimm finde ich auch, dass es ja nicht das erste Mal ist das so etwas passiert.
Man erinnere sich an vor 2 Jahren als ein, ich meine 80-Jähriger, brutal zusammengeschlagen wurde und das auch noch in einer Münchener S-Bahn Station. Viele Ideen zur Lösung des Problems gab es ja damals auch schon, wie zum Beispiel Erziehunglager in Form von Bootcamps oder eben Überwachungskameras zur Prävention. Ich denke das diese Themen nun wieder aufkommen werden. Deine Gefühle verstehe ich sehr gut, so reagiert denke ich ein Großteil der Nation.
Ich persönlich war total geschockt als ich von dieser abscheulichen Tat gehört habe und dachte nur nicht schon wieder. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass ebenfalls zwei Täter einen Mann schwer verprügelten weil er sie auf das Rauchverbot aufmerksam gemacht hatte. Dieses Opfer hat nur mit viel Glück überlebt.
Ich habe mich selbst gefragt wie man das verhindern könnte. Und das ist gar nicht so einfach. Ich denke dass man schon viel früher, beispielsweise in der Schule, etwas unternehmen sollte wenn Jugendliche zu Gewalt neigen. So könnte man den ein oder anderen vielleicht noch von der schiefen Bahn wegholen.
Außerdem denke ich dass ein härteres Jugendstrafrecht angebracht wäre. Wenn diese jungen Männer nach Jugendstrafrecht verurteilt werden was ja sehr wahrscheinlich ist, bekommen sie maximal 10 Jahre Haft, was meiner Meinung nach deutlich zu wenig ist. Warum geht nicht auch das Jugendstrafrecht bis lebenslänglich? Das wäre zumindest ein Versuch die Jugendgewalt einzudämmen.
Bei der Nachricht war ich zunächst geschockt. Schließlich ist jetzt sogar das Opfer an den Folgen eines solchen Angriffs gestorben. Und auch wütend über die Dummheit der Täter, die offenbar nicht wissen, wann Schluss ist! So wie ich es gelesen hatte, war der eigentliche Konflikt ja bereits in der Bahn gelöst und die beiden Großstadtchaoten wollten sich wohl "rächen".
Aber ich stelle mir auch die Frage, ob die Beiden bewusst eine Tötungsabsicht hatten. Das denke ich, wird zum einen kaum nachzuweisen sein, zum anderen glaube ich tatsächlich nicht daran, dass sie weit genug gedacht haben. Hier wollten sie wohl schlicht besonders hart auftreten. Haben dann aber zweifellos schwerste Verletzungen und eben auch den Tod des Opfers in Kauf genommen. Den Verletzten dann liegen zu lassen um selber zu fliehen ist ja nur die Folge der ersten eigentlich unverzeihlichen Dummheit.
Jedenfalls erfüllt es mich ein wenig mit Freude (wenn im Zusammenhang mit einem Toten überhaupt so etwas aufkommen kann) das die Täter nicht fliehen konnten und sogar noch am Tatort gestellt wurden!
Jetzt ist es natürlich schwer zu erklären, warum solche Totschläger mit einer Freiheitsstrafe von maximal 10 Jahren rechnen können. Schließlich ist das Opfer gestorben. Aber dazu ist es sicher notwendig, den Sinn des Strafrechts und der Strafe allgemein zu verstehen und zu akzeptieren!
Sicher dient das Strafrecht auch zur Abschreckung. Aber ganz sicher soll es nicht die Opfer rächen! Es soll sogar solchen Tätern die Gelegenheit geben, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Der Rachegedanke kommt nicht vor. Und das ist nur zu begrüßen.
Ja, aber auch ich bin nicht unvoreingenommen und wünschte mir, dass wenigstens der Ältere eben nicht in den Genuss des Jugendstrafrechts kommt. Das wird sich nun zeigen.
Leider ist die Justiz in der Frage offenbar nicht sonderlich schnell. Trotz des großen öffentlichen Interesses – ja sogar der internationalen Beachtung – jener Fall noch nicht sehr weit (jedenfalls für die Öffentlichkeit), in dem die Schweizer Berufsschüler durch München zogen und wahllos Passanten angegriffen hatten. Auch hier vermutlich ohne Tötungsabsicht. Aber es ist vermutlich nur einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es eben keine Todesopfer gegeben hat. Auch hier hoffe ich für die Rädelsführer auf massive Haftstrafen.
Meine erste Reaktion war auch nicht wirklich freundlich, um nicht zu sagen: Schon irgendwie blutrünstig. Bis der rationelle Teil von mir sagte: Blutiger Matsch ist genau der Weg wie es eher nicht funktioniert, auch wenn sie aus dem tapferen Mann, der die Kinder von den beiden Typen schützen wollte genau dazu verarbeitet wurde. Das ist ja gerade das tragische: Der Mann hat alles richtig gemacht und dafür mit dem Leben bezahlt. Unter solchen Bedingungen wundert es mich nicht, das immer weniger Leute die Courage haben einzugreifen.
Was den beiden Schlägern durch die hohlen Köpfe ging mag ich gar nicht überlegen - wie verroht kann man sein? Bis man einen Menschen erschlagen hat muß man ganz schön lange und hart zuschlagen, ich hoffe das soweit möglich Erwachsenenstrafrecht zum Einsatz kommt in diesem Fall.
Wenn ich in der Zeitung die Bilder von den Tätern sehe, bekomme ich echt Agressionen. Hinzu kommt, dass jeder weiß, dass solche Menschen nach spätestens 15 Jahren wieder frei rumlaufen. Soetwas kann einfach nicht sein. Ich bin der Meinung, dass "Lebenslänglich" auch wirklich lebenslänglich bedeuten soll.
Ich bewundere den "S-Bahn-Helden" und meiner Meinung nach ist er ein wahrer Held. Denn er hatte den Mut einzuschreiten und zu helfen. Diesen Mut hatten nur er. 15 weitere Leute standen drumherum und schauten zu, wie dieser Mann zu Tode geprügelt wurde. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wieviel Bewunderung ich für diesen Menschen habe.
Ich hoffe, dass die Täter die gerechte Strafe dafür bekommen, obwohl es dafür keine gerechte Strafe gibt - besonders nicht in Deutschland.
Als ich von dieser Nachricht gehört hab, war ich einerseits traurig und hatte Mitleid mit den Opfern und mit den Tätern. Aus den Gründen die im (glaube ich) Post von kengi geschildert wurden. Ich finde auch, dass man diese Menschen nicht leichtfertig beurteilen sollte, denn jeder von ihnen hat eine Vorgeschichte und jeder von ihnen einen Grund. Auch wenn dieser Grund oft mals nicht verstanden wird, ist er vorhanden. Viele Jugendliche handeln auch aus Gruppenzwang oder haben Angst Gefühle zu zeigen, weil sie es nie anders gelernt haben. Viele von ihnen schaffen es auch nicht STOP zu sagen. Sie lassen sich mitreißen.
Aber besonders lobenswert ist das Verhalten des Mannes. Ich denke nicht jeder würde einschreiten. Eigentlich denke ich sogar kaum jemand würde einschreiten. Die meisten würden es ignorieren oder zu schauen. Auch ich würde glaube ich nicht den Mut dazu haben. Warum sie nicht die Polizei rufen? Vielleicht wollen sie lieber schnell weg oder wollen es nicht wahrhaben, dass es so etwas gibt, oder sie sind ohnmächtig. Ohnmächtig in dem Sinne, dass sie handlungsunfähig sind.
Das aber grade ein solcher Mensch totgeprügelt wird, ist unfassbar. Aber vielleicht war er einfach zu leichtfertig. Man sollte niemals jemanden unterschätzen. Vielleicht war er sogar zu selbstlos. Es macht mich immer wieder traurig, wenn ich im TV oder so sehe, wie Menschen andere Menschen verletzen. Ich meine, was hat das für einen Zweck? Manche Fragen sind schwierig zu beantworten, aber vll. kann man sie irgendwann lösen.
Andererseits war ich aber auch wütend. Auf die Täter und auf die Gesellschaft, die es dazu kommen ließ. Meiner Meinung nach sollte man schon viel früher reagieren, bevor so etwas passieren kann. Killerspiele verbieten usw. Ich finde das bringt nichts. Man sollte in der Gesellschaft ansetzen, man sollte den Menschen klarmachen, dass Gewalt keine Lösung ist und das man handeln muss, bevor es dazu kommt. Alles runterschlucken zählt nicht! Manchmal würde ich auch am liebsten die Täter einfach verurteilen, aber man darf es eben nicht. Die Täter sollten aber auch mal über ihre taten nachdenken und warum sie das tun.
Ich wage es mal stark anzuzweifeln, dass mangelnde Zivilcourage ein explizit deutsches Phänomen ist. Dasselbe gilt sicher auch für solche Gewalttaten. Ich registriere bei mir - leider! - inzwischen eine minimale Abstumpfung, da ich angesichts solcher Nachrichten nicht mehr so schockiert bin, wie es die Taten eigentlich verlangen würden. Stattdessen machen mich derartige Ereignisse nur noch traurig und lassen mich ein wenig ratlos zurück. Trauer erfüllt mich, wenn ich mich frage, was Menschen dermaßen verdorben hat, das sie zu so einer völlig hemmungslos aggressiven Tat fähig sind.
Ratlosigkeit setzt dann bei der Suche nach Lösungsansätzen ein: Zeigen in einer solchen Situation mehrere Zivilcourage, kommt es nicht zu diesem dramatischen Ausgang. Andererseits schrecken ebensolche Ereignisse die meisten gerade davon ab, sich in solchen Situationen mutig einzusetzen. Die immer wieder geforderte und durchgeführte Überwachung öffentlicher Plätze und U-Bahn-Stationen durch Kameras wurde meiner Ansicht nach schon in der Vergangenheit ad absurdum geführt.
Provokant könnte man formulieren, dass diese Kameras dann doch nur die Gewaltbilder für die Boulevard-Medien und Boulevard-Formate liefern, die damit im Nachhinein noch ihre Einschaltquote bzw. Auflage sichern. Stärkere Überwachung durch Polizisten dürfte dagegen schwer finanzierbar sein und irgendwie ein wenig den düsteren Schleier eines Überwachungsstaats mit sich bringen. Trotzdem wäre hier natürlich ein Lösungsansatz.
Um solche Situationen im Voraus zu verhindern, kann man nur langfristig agieren. Aber wie gibt man Menschen einen Lebensinhalt und Respekt vor dem Leben? Ausbildungsplätze, überhaupt einen Bildungsabschluss, mit dem man eine Perspektive hat, sind nur ein Teil der Lösung. Die "Erziehung des Herzens" dagegen ist nun einmal nichts, was man Menschen mit dem Trichter einfüllen kann.
Da die Politik schon in der Frage der Ausbildungsplätze, insbesondere in Bezug auf Kinder von Migranten, die noch immer - und das ist ein deutsches Phänomen - erheblich benachteiligt sind, seit Jahrzehnten versagt, bin ich sehr skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht.
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