Änderung der Arbeitsverträge bei der Firma Schlecker

vom 16.09.2009, 22:13 Uhr

Gerade war bei Stern TV mal wieder die Firma Schlecker Thema. Es ging darum, das man langjährig angestellten Mitarbeiterinnen, zum Teil nach 19 Jahren Betriebszugehörigkeit, kündigt. Offiziell werden die Filialen geschlossen und die Mitarbeiterinnen betriebsbedingt gekündigt. Nun eröffnet Schlecker in Nähe dieser Filialen angeblich neue Filiale unter dem Firmenlogo Schlecker XXL und sucht für diese Betriebe neue Mitarbeiter.

Diese neuen Mitarbeiter werden wesentlich geringer bezahlt, als die gekündigten Kräfte. Die gekündigten Kräfte haben um die 12 Euro die Stunde Brutto bekommen, 30 Urlaubstage pro Jahr und Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die neuen Angestellten werden für um die 6,60 Euro Stundenlohn angestellt, bekommen nur 24 Tage Urlaub im Jahr und weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld.

Laut dem Bericht bei Stern TV werden die Stellen in den neuen Filialen durch eine Zeitarbeitsfirma vergeben. Stern TV hat da wohl recherchiert und es stellte sich raus, das die neue Zeitarbeitsfirma scheinbar mit Schlecker zusammen hängt.

Eine gekündigte Mitarbeiterin war im Studio. Der Mitarbeiterin hat man nun eine Stelle angeboten, die knapp 30 Kilometer von ihrer vorherigen entfernt ist. Laut einem Vertreter der Gewerkschaft Verdi, der auch im Studio war, wurden anderen gekündigten Mitarbeitern Stellen bis zu 100 Kilometer entfernt angeboten. Schlecker steht ja an sich seit Jahren immer mal wieder in der Kritik. Ich für meinen Teil kaufe dort an sich seit Jahren nicht ein. Ein paar Ausnahmen, in denen es sich nicht vermeiden liess, ausgenommen.

Was haltet ihr von solchem Vorgehen? Wie würdet ihr euch verhalten? Die gekündigten Mitarbeiter, die in der Sendung gezeigt wurden, klagen wohl alle auf Wiedereinstellung. Ich weiss nicht, ob ich das machen würde. Auf der anderen Seite kann man ja froh sein, heut zu Tage überhaupt einen Job zu haben. Aber um jeden Preis?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Du fragst, ob die gekündigten Mitarbeiterinnen um jeden Preis um den Job kämpfen sollen oder nicht? Was aber wäre denn der Preis, den diese hier in Kauf nehmen müssten?

Sie machen nichts weiter, als zu versuchen, ihre Rechte als abhängig Beschäftige durchzusetzen. Leider wurde das von vielen in den vorausgegangenen Jahren nicht gemacht. Daher auch der Umstand, dass Schlecker keine flächendeckenden Betriebsräte hat. Mag sein, dass die Firma massiv gegen entsprechende Vorhaben vorgegangen ist. Aber die Erfolge in einzelnen Filialen zeigen ja, dass es den Widrigkeiten zum Trotz dennoch geht.

Und spätestens hier/denen sollte auffallen, dass die Führungsetagen der alten Schlecker Filialen und der neuen Filialen gleich geblieben ist. Damit wurde eben kein neuer Laden eröffnet, sondern der alte wurde lediglich überführt! Und jetzt geht es um juristische Spitzfindigkeiten, bei denen es nicht von Nachteil ist, eine Gewerkschaft im Rücken zu haben.

Jedenfalls kann ich die Gekündigten verstehen und hoffe aufrichtig, dass sie vor den Arbeitsgerichten Recht bekommen! Zwar heißt das wiederum, dass die Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirmen eher schlecht dastehen. Denn doppelt werden vermutlich keine Filialen besetzt. Aber das ist dann ein anderes Problem.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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