KFZ Haftpflichtvergleich machen bei anderem Berater?

vom 15.09.2009, 16:55 Uhr

Ich habe mein Auto bei einem guten Freund der bei einer Versicherung arbeitet versichert. Diese Versicherung ist gegenüber anderen Versicherungen schon etwas teurer.

Aber kann ich meinen Freund vor den Kopf stoßen und einfach die Gesellschaft wechseln. Oder ist es nicht besser in einer Versicherung zu bleiben? Hat man nicht mit Nachteilen zu rechnen, wenn man die Versicherung wechselt? Ich bin mir nicht sicher was ich tun soll und bitte um Hilfe.

» Laffo » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



So eine Frage irritiert mich schon ein wenig. Hier wird offenbar die Grundregel außer Acht gelassen: Bei Geld hört die Freundschaft auf! Damit meine ich nicht, dass man Freunden in finanziellen Fragen nicht helfen soll. Aber es hilft, finanzielle Interessen aus privaten Beziehungen auszuschließen.

Dein Freund hat hier ein wirtschaftliches Interesse daran, Dir etwas (ein Produkt) zu verkaufen. Und das ist dann noch nicht mal das günstigste. Ich vermute, er wird Dir den großen Vorteil seiner Versicherung gegenüber den billigen Anbietern nicht fassbar oder nachprüfbar erklären können!

Du wiederum hast ein legitimes Interesse daran, möglichst günstig versichert zu sein. Es wäre als schon die Pflicht Deines Freundes Dich darauf aufmerksam zu machen, dass seine Versicherung zwar viele Vorteile bietet, aber es eben wenigstens ein paar Andere gibt, die günstiger sind. Und so eine Einschätzung sollten seine Branchenkenntnisse schon erlauben. Als Freund müsste er also das auf jeden Fall verstehen.

Aber selbst wenn nicht, glaube ich kaum, dass das schon unter vor den Kopf stoßen fällt. Ich denke, Du wärst nicht der erste Kunde, der wechselt. So ein Schritt (Versicherungswechsel) kann ja bei euch kaum die Freundschaft belasten. Wenn doch, hast Du zumindest keinen echten Freund verloren.

Es ergeben sich übrigens keine Nachteile. Treueprämien und eine goldene Nadel als Dank für eine X-jährige Treue werden kaum die möglichen (finanziellen) Vorteile eines Wechsels aufwiegen können. Gerade bei Autoversicherungen sollte man wirklich jährlich einen Wechsel prüfen oder zumindest in Erwägung ziehen.

Es gab sicher aber eine Zeit (die große Zeit der Versicherungsvertreter), zu der es Vorteilhaft war, über Jahre (Jahrzehnte) bei der gleichen Versicherung und beim gleichen Vertreter zu bleiben. Der könnte dann im Schadensfall öfter kulante Lösungen finden oder zumindest nach außen scheinend sich besonders einsetzen. Vertrautheit als Vorteil!

Doch jetzt ist diese Zeit vorbei. Meine Eltern waren 23(!) Jahre immer bei der gleichen großen (und teuren) Versicherung weil sie den Vertreter eben sehr gut kannten (und er eben alle möglichen Versicherungen hier verkauft hat; dafür in den wenigen Regulierungsfällen praktisch nach einem kurzen Anruf alles, wirklich alles machte!). Dann aber hat er sein Büro abgegeben (Nachfolger) und ging in Rente. Das änderte dann alles, weil der vertraute Vertreter alter Schule dem jungen dynamischen Kaufmann gewichen ist.

Sehe Dich also keineswegs in irgendeiner Form an eine Versicherung gebunden! Ebenso behalte Deinen Freund, aber lass Dir nicht (parteiisch) reinreden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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