Stimmen die Klischees eigentlich über Mann und Frau?

Klischees sind ja nicht ohne Grund entstanden, es gab also schon Anlass, daher würde ich jetzt nicht generell sagen alle Klischee stimmen nicht. Es ist nunmal zum Beispiel Tatsache, dass es Männer gibt, die sonst einen großen Bogen um die Küche machen (könnte ja Arbeit bedeuten), beim Grillen aber plötzlich begeistert das Fleisch wenden. Das Spülen des Geschirrs dürfen zwar hinterher gern wieder die Frauen übernehmen, aber am Grill selbst ist schon so mancher absolute Kochmuffel zur Höchstform aufgelaufen. Kann man immer wieder beobachten, wobei ich das eigentlich ganz niedlich finde. Und viele große, bekannte Köche sind Männer, auch haben viele Männer gemerkt, dass es schön ist, wenn sie ihre Liebste mit einem selbstgekochten Essen überraschen. Zudem kann sich ein Großteil der heutigen Männer auch ganz gut selbst versorgen.

Zu dem Klischee, dass Frauen nicht Einparken können: Stimmt bei manchen, gibt aber auch Männer, die das nicht können. Schlimm wird es nur, wenn dann auf Teufel komm raus doch noch versucht wird, in die Parklücke zu kommen, obwohl Frau oder Mann vorher eigentlich schon sehen könnte, dass er / sie damit vielleicht überfordert ist und lieber einen anderen Parkplatz suchen sollte. Ist für mich einfach nur eine Sache von bisschen Talent und viel Übung. Selbst wer wenig Talent zum Einparken hat, wird das nach genügend Übung schon lernen und ein Gespür dafür entwickeln.

Anders sieht es mit der Multitaskingfähigkeit aus. Frauen sind schon immer gewohnt, zig Sachen gleichzeitig zu machen, besonders Mütter können meist problemlos bügeln, dabei mit einer Freundin telefonieren und die Kinder im Auge behalten. Auch fällt ihnen das leichter (ist auch in wissenschaftlichen Tests schon bewiesen worden - das ist aber halt einfach ein rein biologischer Vorteil). Männer dagegen können sich besser nur auf eine Sache konzentrieren, würden verschiedene Aufgaben also vermutlich lieber nacheinander erledigen.

Beim Straßenkarten lesen sind die Männer dafür im Vorteil. Genetisch bedingt. Jäger waren in der Urzeit Männer, legten große Strecken zurück und mussten sich merken, wie sie zur Höhle zurückkommen konnten. Auch mussten sie schnell die Umgebung erfassen können. Daher haben Männer (meistens) auch einen weit besseren Orientierungssinn und ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen. Eine Frau muss sich diese Dinge dann genauer einprägen, öfter auf den Stadtplan gucken, wieder nachschauen. Gibt da zwar auch Ausnahmen, dass Männer keinen Orientierungssinn haben und Frauen, die toll überall den richtigen Weg finden, aber von der Gehirnstruktur her ist das einfach wissenschaftliche Tatsache und kein Klischee.

Generell denke ich auch, dass Klischees oft ja eine übertriebene Darstellung gewisser Aspekte der Wirklichkeit sind. Klischees haben oftmals ihren Ursprung in tatsächlichen Verhaltensweisen bestimmter Personengruppen. Auch wenn ich persönlich nicht allzu viel von diesen ganzen Vorurteilen halte, kann ich mich nicht komplett davon frei machen. Ich denke auch, dass eigentlich fast jeder, wenn nicht sogar jeder, gewisse Klischeebilder aufrechterhält.

Jeder Mensch ist in erster Linie ein Individuum. Allerdings gibt es Verhaltensweisen, die tendenziell eher bei Männern oder bei Frauen auftreten. Ich kenne viele eher untypische Frauen, die überhaupt nicht in diese ganzen Klischees, die man Frauen so nachsagt, hineinpassen. Allerdings habe ich auch schon oft festgestellt, dass sehr viele Frauen voll und ganz in diese Rollen passen, was ich persönlich sehr schade finde, da ich solche typischen Hausmütterchen ziemlich langweilig finde. Die Männer, die ich kenne, entsprechen hingegen in den wenigsten Fällen dem Klischeebild des starken, aber wortkargen Einzelkämpfers. Ich bewege mich allerdings im queeren beziehungsweise schwul-lesbischen Umfeld, wo meiner Meinung nach diese üblichen Klischees noch ein bisschen anders behandelt werden und oft gar nicht auftauchen. Dafür gibt es dann natürlich andere Klischees.

Wenn dich dieses Klischeedenken stört und es dir wichtig ist, dass andere Leute dich nicht in die entsprechenden Schubladen stecken, hilft es nur, wenn du durch dein eigenes Verhalten dazu beiträgst, dass solche Klischees abgeschafft werden.

Meiner Meinung nach werden manche Klischees, die Frauen betreffen, geradezu durch diese gefördert. Es gibt leider reichlich Frauen, die sich zu sehr über ihren Mann definieren und nur ein Leben als Partnerin, aber nicht als eigenständiger Mensch, führen. Meine Nachbarn sind so. Obwohl sie beide erst Ende zwanzig sind, liegt die Entscheidungsgewalt immer beim Mann. Er hat das Haus ausgesucht und gekauft. Er kauft die Autos und er fährt auch immer. Wie soll man bei seiner Partnerin dann davon ausgehen, dass sie auch ein eigenständiger Mensch ist, wenn sie immer nur als nettes Beiwerk danebensteht. Gerade solche Dinge fördern meiner Meinung nach die Klischeebilder.

Ich kann es nicht nachvollziehen, dass junge Frauen sich oftmals freiwillig in dieses klischeehafte Rollenbild begeben und dann damit eine weitere Stabilisierung der althergebrachten Klischees fördern.

Hallo zusammen,

ich ärgere mich immer tierisch über Leute welche an diese Klischees festhalten. Jeder weiß ja wohl inzwischen, dass viele Frauen doch nicht den Klischees entsprechen. Dennoch bekommt man sehr schnell einen Stempel aufgedrückt - wenn einem auch nur ein kleiner Fehler unterläuft. Hat das andere Gesclecht keine schlagfertigeren Kommentare oder Argument. Als die " typisch Frau"- Leier? Klar gibt es solche und solche, doch mir hängen diese Aussagen so lansag zum Hals raus. Nicht mal zum Spass machen taugen die Klischees.

Andereseits müssen sowohl Frauen als auch die Herren der Schöpfung akzeptieren, dass Männer und Frauen grundverschieden sind. Verallgemeinerungen über Personengruppen finde ich nervig.