Früher war alles anders in der Schule!

vom 10.09.2009, 18:57 Uhr

„Kannst du mir bei den Hausaufgaben helfen?“, fragt das Kind seine Mutter. „Ja, ich helfe dir gleich“, kommt zur Antwort. Das Kind zeigt seiner Mutter seine Hausaufgaben und die Mutter sagt sofort: „So etwas hat es früher nicht gegeben!“ – Doch stimmt das überhaupt? War früher der Unterricht so viel anders, als in der heutigen Zeit? Den oben gezeigten, ausgedachten Text kennt man nur zu gut. Ich werde jetzt mal herausfinden, ob früher wirklich so viel anders war! Dazu habe ich einfach einmal meine Mutter befragt und sie hat mir einiges erzählt.

Sie sagte zum Beispiel, dass die Mathematik ganz anders ist als Heute. Ich kann nicht nachweisen, ob es stimmt, vielleicht empfindet sie es auch nur so, weil sie so lange kein Mathe mehr gehabt hat. Die Aufgaben die ich ihr zeigte (Ich bin der 10. Klasse) wusste sie auch nicht mehr Recht zu beantworten. Eigentlich war es mir klar warum es so war, denn sie hat es nie in ihrem Leben anwenden müssen, bezogen auf die schwierigeren Aufgaben.

Ganz anders war mein Vater. Er kannte alle Aufgaben und fand sogar schneller als ich eine Lösung oder zumindest einen Ansatz. War früher also doch nicht alles anders? Besteht wirklich ein Unterschied zwischen Männern und Frauen in den früheren Schulen. Ganz früher gab es natürlich extreme Unterschiede, doch ich beziehe mich hier auf die letzten 50 Jahre. Heutzutage gehen auch die Lehrer ganz anders mit den Schülern um! Früher sollen immer alle so streng gewesen sein und es wurde peinlichst genau auf Alles geachtet.

Es kann schon sein, ob der Umgang mit den Kindern früher anders war, als Heute, doch reicht das um zu sagen, das früher alles anders war? Am besten wäre es, wenn andere hierzu noch einmal Stellung beziehen, denn ich denke, dass auch andere Altersgruppen hier vertreten sind.

» Tt-010 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also mir ist es auch schon aufgefallen, dass den Schülern von heute viel mehr abverlangt wird, bzw. dieselbe Leistung früher abverlangt wird, als noch vor 10 oder 15 Jahren. Ich kann mich noch relativ gut daran zurück erinnern, in welcher Schulstufe wir welchen Stoff durchgenommen haben und ich merke, gerade wenn ich meiner Nichte bei einigen Aufgaben helfe, dass ich das wahnsinnig finde, dass sie das in dieser Schulstufe schon lernen, weil wir das erst später durchgenommen hatten.

Gerade weil dieser Stoff eben immer früher erlernt wird oder eben mehr abverlangt wird, brauchen heutzutage mehr Kinder denn je Unterstützung bei den Hausaufgaben. Oft kommen, wie schon angesprochen, die eigenen Eltern nicht mehr mit und das Geschäft mit der Nachhilfe boomt. Eltern sind auf andere Menschen angewiesen, die sich mit der Materie auskennen, weil sie selber nicht mehr durchblicken. Ich bin mir auch sicher, dass es zu Großmutters Zeiten selten Hausübungen gegeben hat, weil eben in der Schule nur das durchgenommen wurde, was man auch geschafft hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Servus

Ich stamme ja noch aus der Generation, die im ersten Schuljahrmit Schiefertafel statt Heften herumkritzeln durfte. Ja, im Ernst! Die Hefte durften wir erst benutzen, wenn wir sicher genug schreiben konnten.

Der Stoff war aber irgendwie nicht der Gleiche wie heute. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, ich weiß es nicht. Aber mir kommt es so vor, als ob irgendwie entweder die Fragestellungen anders und komplizierter geworden wären oder als ob ich einfach nur zuviel vergessen habe.

Als meine Tochter in der Schule war und ich in ihre Hefte geschaut habe, habe ich schlicht und ergreifend nur "Bahnhof" verstanden. Es war irgendwie alles verwirrend für mich, obwohl meine Tochter da gut mit klarkam. Aber allein schon ihre Algebra-aufgaben (hatte ich selber überhaupt "Algebra"?) oder die Sache mit der Mengenlehre (hatte ICH die?) haben mich völlig überfordert. Ich konnte nirgendwo in Mathe helfen, das war schon ziemlich frustrierend.

Ist es heute wirklich nicht anders mit dem Stoff in Mathe als früher? Oder bilde ich mir das nur ein?

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» Haffpaff » Beiträge: 400 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich sehe gerade einen Unterschied zwischen dem was wir in der ersten Klasse gelernt haben und was jetzt 30 Jahre später meine Kinder lernen. Das geht schon beim schreiben los. Druckschrift haben wir nie gelernt. Das ging gleich mit der normalen Schreibschrift bei uns los. Und insgesamt wurden auch wesentlich mehr Schreibübungen gemacht.

Auch in Mathe sind enorme Unterschiede. Denn das meiste machen sie in den beiden Arbeitsheften. Wobei die Aufgaben häufig nur darin bestehen, das sie was ankreuzen sollen. Also wirklich rechnen tun sie jetzt nach knapp vier Wochen Schule noch nicht.

Ausserdem wird in den Arbeitsheften viel ausgemalt. Was hat ausmalen bitte mit Mathe oder Deutsch zu tun? Das ganze wirkt mir doch noch recht verspielt was da mit den Kindern angestellt wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ja, Punktedieb. An die Schreibschrift erinnere ich mich auch noch. Die durften wir auch bis zum Abwinken üben und Schönschreiben war Pflicht.

Die Kuddels, also die Kinder, heute schreiben irgendwie anders, Druckschrift und mit vielen Bildern. Genausowenig wird heute noch mit diesen bunten Holzstäbchen in Mathe zählen gelernt, wie wir sie damals noch hatten. Heute ist das irgendwie anders, da müssen zum Zählen die richtigen Mengen Äpfel oder Birnen ausgemalt werden, glaube ich.

Ich glaube schon, dass sich in den Lehrmethoden einiges geändert hat und manche von uns "Großen" da auch nicht mehr wirklich mitkommen.

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» Haffpaff » Beiträge: 400 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ja mir ist es aufgefallen, und obwohl ich erst 33 Jahre alt bin sehe ich es immer wieder vom neuen. Mein großer Sohn ist 15 Jahre alt, und ich kann ihm beim besten Willen in Mathematik nicht mehr so helfen wie ich es früher getan habe. Aber der 5ten Klasse wusste ich immer weniger und mir fiel auf das es wirklich einige Sachen waren, wo ich wirklich weiss, das wir das in der Schule nicht hatten.

Mittlerweile muss ich schon eine Studentin einstellen, bevor Schularbeiten sind, weil ich mich nicht mehr auskenne. Da setze ich mich immer dazu damit, ich es auch lerne, den ich habe noch 2 andere Kinder, die gehen zwar erst in die 5te und in die 2te Klasse.

Eigentlich bin ich aber darüber auch froh, den ich lerne es immer wieder vom neuen. Und bin eigentlich immer wieder auf dem neuesten Stand.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hi!

Ich schätze es liegt auch an die Art, wie man was bei gebracht bekommt. Das war schon so bei meinen Geschwistern und bei mir. Wir haben nur anderen Schulen besucht und da merkte man schon die Unterschied.

Mein Sohn ist dieses Jahr in die Schule bekommen und fängt auch mit den Druckbuchstaben an zu schreiben. Für das Schriftbild finde ich es schade, den wenn man mit Schreibschrift anfängt sieht zwar die Schrift besser aus. Aber für das Lesen ist es einfacher, da alles in Druckbuchstaben geschrieben wird.Bei Mathe sehe ich keinen Unterschied. Mein Sohn muß genauso oft die Zahlen schreiben und Sachen zeichnen, in der genauen Anzahl der Ziffer, wie ich damals.

Ich glaube auch, das wir Erwachsenen mehr Probleme mit Aufgaben von unseren Kinder haben. Einfach aus dem Grund, wir wenden nicht mehr alles an, was wir mal gelernt haben. Wir benutzen nur Sachen was wir für den Alltag brauchen und den Rest vergraben wir irgendwo in der hintersten Ecke unseres Gehirn.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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