Welchen Sinn haben heute Oblaten?

In vielen Rezepten zur Weihnachtsbäckerei stehen Oblaten mit drin. Meistens in Rezepten für irgendwelche Makronen. Ich habe meine Makronen bisher meistens ohne Oblaten gebacken. Und an sich gelingen mir Makronen immer. Makronen sind sozusagen meine Spezialität. Und da ich eher nach Gefühl als nach Zeit backe, teste ich den Garzustand der Makronen an sich an der Unterfläche. Wenn sie anfangen fest zu werden, sich quasi ein leichter, fester Boden gebildet hat, dann sind sie gar.

Ich dachte früher mal, das Oblaten noch ein Relikt aus den Zeiten bevor es Backpapier gab, ist. Weil wenn man Oblaten unterlegt, schützt das ja auch das Backblech. Dieser Schutz ist in der heutigen Zeit von Backpapier ja an sich nicht mehr nötig.

Trotzdem stehen in vielen Rezepten noch Oblaten mit drin. Haben sie eventuell noch einen anderen Sinn, als der Schutz des Backbleches? Und wenn ja welchen?

Also, ich liebe Oblaten über alles! Für mich haben sie ganz einfach auch den Sinn, dass sie lecker schmecken. Eine Makrone ohne Oblate ist für mich nur das halbe Geschmacksvergnügen. Wenn das für Dich kein Grund ist, kann man sie natürlich weg lassen.

Der Schutz des Backbleckes ist natürlich eine Sache. Mit Oblaten lassen sich die Gebäckstücke halt leichter wieder ablösen. Und zwar unbeschädigt. Mit dem neuartigen Dauerbackpapier oder den modern emaillierten Backblechen, wo sich alles super löst ist auch das Ablösen kein Thema mehr. Man kann also die Oblaten auch wegalassen.

Bei Makronen und anderem Kleingebäck sind Oblaten also nicht zwingend notwendig. Anders sehe ich das bei Lebkuchen. Eine Aufgabe ist hier von Oblaten, den Lebkuchen etwas Stabilität zu verleihen. Die Oblate hält ihn halt zusammen, dass er in der Dose nicht so leicht zerbricht, denn Lebkuchen neigen wegen dem schlechten Teigzusammenhalt zum Brechen. Es sei denn man hat aus Versehen steinharte Lebkuchen produziert. Aber das wäre ja dann keine Absicht.

Bei Lebkuchen sehe ich noch einen Zweck von Oblaten: Die Oberseite von Lebkuchen streicht man ja nach dem Backen wahlweise mit Schokolade oder Zuckerguss ein, um ein Austrocknen der Lebkuchen zu verhindern. Da die Oblate eine recht glatte Oberfläche hat, würde ich einfach mal vermuten, dass sie den Lebkuchen nach unten luftdichter abschließt, als das bei normalem Teig der Fall wäre. Das könnte man recht leicht herausfinden, wenn man bei seiner nächsten Lebkuchenproduktion einen Teil der Charge mal versuchsweise ohne Oblaten bäckt. Erlaubt ist in der Backstube, was schmeckt. Frohes Experimentieren und gutes Gelingen!