Neue Fischernetze - Lösung für die Überfischung der Meere?

vom 03.09.2009, 11:05 Uhr

Sind die neuen Netze die Lösung?

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Neulich habe ich eine Fernsehreportage gesehen, bei der es um das Thema Überfischung geht. Ein großer Grund für die Überfischung der Meere ist der sogenannte Beifang. Als Beifang bezeichnet man die Fische, welche man entweder kann nicht fangen wollte (andere Fischarten) oder noch zu junge Fische. Diese müssen dann wieder über Bord geschmissen werden. Doch meistens dauert es so lange, bis der Beifang wieder im Wasser ist, dass er dann schon tot ist.

Es gibt sogar Vorschriften, dass die Lücken der Netze eine gewisse Größe haben müssen, dass kleiner Fische wieder aus dem Netz entkommen können. Doch wenn das Netz unter Zug steht, verkleinern sich die Lücken (Rauten) im Netz wieder, sodass die kleineren Fische doch nicht entkommen können. Zudem werden die Netze so schnell durch das Wasser gezogen, das die Fische im Netz durch die starke Strömung mit viel Druck an das Netz gepresst werden. Sie können sie so auch nicht mehr bewegen.

Doch Forscher haben nun vermutlich die Lösung gefunden. Sie haben durch langes Beobachten das Verhalten der Fische analysiert, wenn sie in einem Fischernetz gefangen werden. So konnten sie beobachten, dass der von den Fischern gewünschte Fang (zum Beispiel Kabeljau) sich oben am Netzt versammelt. Beifang, wie zum Beispiel die Flunder versammeln sich dagegen unten im Netz. Durch diese Erkenntnis haben die Forscher jetzt ein komplett neuartiges Netz entwickelt. Die Maschen dieses Netzes sind im oberen Teil sehr fein, sodass der gewünschte Fisch auch gefangen wird. Unten dagegen sind die Netze so grobmaschig, dass der Beifang ohne Probleme wieder entkommen kann. So wurde der Beifang bei bisherigen Test um sage und schreibe 95% reduziert.

Was meint ihr? Ist diese neue Technik die Lösung für die Überfischung der Meere? Oder bringt das jetzt auch nichts mehr?

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» Porsche » Beiträge: 190 » Talkpoints: -0,13 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Zahlen der Testversuche von denen du schreibst, klingen für mein Dafürhalten äußerst vielversprechend. Wie, wenn nicht so, können Fischbestände noch gerettet werden?

Ich sah auch vor einiger Zeit einen Bericht, in dem erklärt wurde, dass die EU neue Richtlinien für den Fischfang erhoben hat, da gerade die Überfischung von Dorsch und Kabeljau extrem ist. In dem Bericht wurde beschrieben, dass die EU von den Fischern nun verlangt, grobmaschigere Netze zu verwenden, damit die kleineren Jungtiere noch hindurchschlüpfen können. Gleichzeitig wurde der Verkauf von Fischen, die eine gewisse Größe nicht aufweisen, verboten.

Nun bleiben aber eben eine ganze Menge der kleinen Fische tatsächlich auch in den grobmaschigeren Netzen hängen (möglicherweise aufgrund des von dir beschriebenen Effekts), die dann wieder (meist - wie du ja schon erwähntest - tot) zurück ins Meer geworfen müssen. Damit ein Fischer nun auf die Menge Fisch, die er verkaufen muss kommt, muss er ergo viel öfter das Netz zu Wasser lassen. Demzufolge würde diese EU-Richtlinie den Bestand also eher gefährden als sichern.

Zum Schluss wiesen sie in dem Bericht noch darauf hin dass ein Dorsch (oder wars ein Kabeljau?) ganze 30 (!) Jahre alt werden könnte. Offenbar wurde aber mittlerweile kein Exemplar mehr gefischt, das älter als 5 Jahre war. Hm, esst mehr Gemüse.

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» Schwarte » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,39 »


Hallo Porsche,

auch wenn diese neue Erfindung höchsten Anklang findet und auch vielversprechend beschrieben ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das so sehr rentabel ist, wie es angepriesen wird.

Dadurch, dass die Maschen oben bzw. unten feiner bzw. grobmaschiger sind, werden genau dort auch die Fische entkommen, die man eigentlich zu fangen versuchte, auch wenn sich dieser Verlust höchstwahrscheinlich im Rahmen halten wird.

Das soll nicht heißen, dass ich gegen diese Neuerung bin, im Gegenteil, ich wäre gern ein Verfechter von ihr und begrüße sie, weil die Überfischung wirklich ein großes Problem von uns ist, doch glaube ich nicht, dass die Fischerunternehmen mit diesen neuen Netzen einverstanden wären.

Man müsste diese Neuerung, so denke ich jedenfalls, erst über die Regierung als Gesetz verabschieden, bevor sie effektiv eingesetzt werden kann

» KreativX » Beiträge: 104 » Talkpoints: -0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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