Sportler Ernährung
Von was ernähren sich eigentlich Sportler? Wenn man so viel trainiert muss man seinem Körper ja auch was wiedergeben, wie machen die das? Schlucken die auch Vitamintabletten und Eiweißpräparate oder eher nicht? Habe mal irgendwo auch davon gehört, dass die meisten Sportler viele Nudeln essen.
Als erstes muss man unterscheiden, um welche Art von Sportler es sich handelt. Grob unterscheidet man hier zwischen:
1.) Ausdauersportarten (Joggen, Radfahren, eventuell Fußball und Tennis)
2.) Kürzeren Wettkämpfen (Sprinten)
3.) Muskelaufbau
1.) Ja, das hier ist wohl die Gruppe, die die meisten interessiert. Für Ausdauersportarten braucht man eine Menge Power. Und eben diese Power steckt in Kohlehydraten. Da man hier eher langfristig aktiv ist, braucht man welche, die der Körper gut aufnehmen kann. Und genau diese stecken wirklich zu einem großen Teil in Nudeln. Ansonsten sind Kartoffeln oder auch Reis gewisse Alternativen. Aber Athleten beispielsweise bei der Tour de France essen 3 Wochen lang fast jeden Tag Unmengen davon. Diese Extremsportler achten in der Tat auf riesige Portionen, die allerdings eine ganze Zeit vor dem Wettkampf eingenommen werden. Während einer Pause essen zum Beispiel Tennissportler eine Banane - auch da steckt richtig Power drinnen.
Kleiner Tipp nebenbei: Deshalb sollte man abends auch nicht mehr so viele Nudeln essen, weil man die Energie nicht mehr verbraucht und der Körper sie sozusagen als Notvorrat ansetzt
2.) Befindet sich zum Beispiel ein Radfahrer ein paar Kilometer vor dem Ziel oder ein Wettkampf steht kurz vor Schluss nehmen Sportler auch schon mal andere Kohlehydrate in Form von Zucker zu sich. Dies bedeutet vor allem, dass sie von normalem Wasser auf Cola wechseln. Allerdings "pusht" einen das in der Leistungskurve eher kurzfristig, da Zucker nicht so gut vom Körper aufgenommen werden kann.
3.) Die dritte meiner Gruppen bezieht sich auf Kraftsportler, deren Ziel der Muskelaufbau ist. Sie müssen sich sehr eiweißreich ernähren. Hier gilt die Faustformel für professionelle Sportler: 1,4 Gramm Eiweiß * Körpergewicht/Tag. Das ist eine ganze Menge, die man mit normalem Essen niemals erreicht. Deswegen nehmen einige Sportler zusätzlich noch Eiweißpulver und Vitamintabletten, um einerseits diesen Wert zu erreichen und um andererseits doch halbwegs eine "gesunde" Ernährung zu gewährleisten.
Ein Freund von mir ist vor und nach dem Muskeltraining jeweils ein halbes Kilo Quark. Okay, mir würde das auf Dauer nicht schmecken. Vorher kann man noch wegen den Kohlehydraten, die wichtig für die Übungseinheit sind, eine Banane druntermischen. Ansonsten kann man auch mal fettarmes Fleisch (Pute, Hähnschenbrust) oder Fisch (kein fettiger Aal oder ähnliches...) zur Alternative nehmen. Aber für alle Sportler gilt eigentlich wenig Fett und kein Alkohol ...
Sportler ernähren sich vom sogenannten "Sportler-Essen", das ist eine seltsame Substanz, deren Herkunft noch nicht geklärt ist. Ganz ehrlich: Von dem gleichen "Zeug" wie wir auch, nur eben mit anderen Schwerpunkten. Wie gesagt, ob das nun Kohlenhydrate, Eiweiß oder Fett ist, es ist letzten Endes alles nur Energie, die wir unserem Körper zuführen. Nur "entscheidet" die Sportart eben teilweise ziemlich stark, wie die Energie auf die drei Quellen verteilt wird.
Trotzdem hast du Recht, dass die meisten Sportler ihre Nahrung durch Nahrungsergänzungsmittel optimieren. Manche überschreiten hierbei sogar die Legalität (siehe Radsportler, wobei das natürlich keine Nahrungsergänzungsmittel sind, sondern schlicht und einfach "Doping", aber es unterstützt genauso den Sport).
Markus, "die" Energie steckt nicht in Kohlenhydraten, genauso wenig wie dass die Energie "zu einem großen Teil in Nudeln" steckt. Nudeln ist schlichtweg eines von vielen Produkten, die einen relativ hohen Anteil an mehr oder minder komplexen Kohlenhydraten besitzen. Allgemein ist es doch vielmehr so, dass viel mehr noch die Wertigkeit über die Qualität entscheidet. So sind also vor allem Vollkornmehl-Produkte zu empfehlen, da diese die langkettigsten Kohlenhydrate beinhalten, welche demnach die geringste Reaktion auf Insulin und Co. besitzen und demnach über maximal lange Zeit "Power" geben. Unterstützend kommen hierzu noch die erhöhte Anzahl an Ballaststoffen, welche den Verdauungsvorgang weiter verzögern.
Wenn du bei "Muskelaufbau", womit ich jetzt einfach einmal Bodybuilding gleichsetze, im professionellen Bereich gerade einmal 1,4g/kg Körpergewicht angibst, dann liegst du damit maximal im Laiensport-Bereich. Denn bereits aufgrund der AAS im IFBB-Bereich steigt der Bedarf erheblich an. Übrigens schafft man eigentlich sehr gut, sofern man nicht extrem übergewichtig ist, deine propagierten 1,4g/kg auch ohne Eiweißpulver zu schaffen. Grundlage hierfür ist eben ein gewisses Grundwissen über Ernährung.
Die Aussage mit den Vitamintabletten ist wieder die gleiche Naivität wie in dem anderen Thread von dir: Eiweiß hat rein gar nichts mit "gesund" oder "ungesund" zu tun. Wer sagt, dass sich selbst IFBB-Profis nicht von Obst ernähren dürfen? Der darin enthaltene Fruchtzucker ist erstens sehr sehr niedrig und zweitens vom glykämischen Index sogar niedriger als Vollkornprodukte. Von daher ist das eine billige "Ausrede" von Möchtegern-Bodybuildern, die zweimal die Woche ins Fitnessstudio rennen, keine Ahnung von Training, Ernährung oder Regeneration besitzen und dann behaupten, dass sie "brutal die Tiere" sind.
Das halbe Kilo Quark kann sich dein Freund übrigens sparen, bringt faktisch nicht mehr, als wenn er sich ein Kilo am Stück morgens reinschaufelt. Wenn du den Grund wissen willst, informier dich bitte mal über die Wertigkeit der einzelnen Eiweißarten.
Entschuldigung, wenn ich jetzt hier schon wieder deinen Post so total zerpflücke, aber ich kann einfach nicht zulassen, dass du solche Unwahrheiten propagierst und durch ein zumindest geringes Maß an Wissen dann noch einigermaßen glaubwürdig erscheinst, denn das bist du scheinbar leider nicht.
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