Chef, Bewerbung, Google und Allerweltsnamen
Ich habe nun - und nicht nur hier - schon öfter gelesen und gehört, dass Chefs sich über google über ihre Mitarbeiter informieren. Im Prinzip ja verständlich und vielleicht auch ganz sinnvoll, aber was ist, wenn man einen Allerweltsnamen hat, der unzählige google-Treffer bringt, die entsprechenden Leute vielleicht auch Sachen machen, die man selbst nicht prima findet?
Gucken Chefs dann genau hin, ob es dann wirklich ihr Max Müller oder Hans Meyer ist? Oder fragen sie dann den armen Hans, ob er derjenige war, der nackt im öffentlichen Freibad herumlief? Das nur als fiktive Beispiele natürlich, aber ich wüsste schon gerne, wie das dann gehandhabt wird. Sicher, die meisten werden beweisen können, dass sie nicht der sind, für den der Chef sie hält, aber fragen Chefs da dann überhaupt nach? Oder wissen sie von sich aus schon, dass kein oder kaum ein Name so einzigartig ist, dass es nicht mehrere oder ganz viele Namensvettern gibt?
Wenn man nach Allerweltsnamen googlet dann muss man halt länger suchen . Niemand ist da so oberflächlich, nur zu sehen: Oh, Max Muster ist in einer Partycommunity angemeldet, der ist bestimmt zu nichts zu gebrauchen. Allein schon die Neugier lässt einen da weiterforschen. Und man kann auch zusätzlich das Bild in der Bewerbung mit denen abgleichen, die man findet.
Oft genug macht das auch kein Chef - in klein(bürgerlich)en Unternehmen wie Handwerksbetrieben haben die meisten ja noch keinen großen Plan davon und ansonsten übernimmt diesen Job meist die Personalabteilung oder man fragt das Profil bei Agenturen an, die damit ein Geschäft machen (hier in den USA z. B. kann man "Profile" kaufen, die aus den gesammelten Daten bestehen).
Und kein Chef bindet es dem Bewerber auf die Nase, dass er ihm hinterhergegooglet hat. Sollte die Abneigung gegen einen Bewerber daraus resultieren so denkt man sich halt einen anderen Grund aus.
Kein Arbeitgeber ist so doof, dass er nicht weiß, dass es in Deutschland hunderte Personen mit beispielsweise dem Namen Peter Müller gibt. Und auch "exotische" Namen gibt es zumeist mehrfach. Also wird er schon darauf achten, dass er den richtigen erwischt.
Wenn ich so eine Analyse im Internet machen müsste, würde ich neben dem Namen noch den Wohnort bei der Suche angeben. Oder neben dem Namen noch ein Hobby oder ein anderes besonderes Merkmal, das der Bewerber in seinen Unterlagen angegeben hat.
Ein Allerweltsname ist aber in dieser Beziehung schon ein gewisser Schutz. Bei besagtem Beispielnamen "Peter Müller" gibt es beispielsweise 5,3 Millionen Treffer bei Google. Da wird es dann schon knifflig alle Informationen über den gesuchten Peter Müller herauszufinden.
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