Nutzt es einem etwas, mit der Mode zu gehen?
Hat jemand von euch einen direkten Vergleich. Wirkt man anders auf Menschen oder behandeln einen die Menschen anders, wenn man mit den Modetrends geht? Oder ist das alles nur eine Einbildung der Menschen?
Bekommt man möglicherweise sogar die besseren Jobangebote, wenn man immer weiß, welche Farbe, welcher Haar- und Kleiderschnitt in ist und es selber repräsentiert? Warum gibt es Mode, was hat sie für eine Bedeutung und macht es einen Unterschied, ob ich die Trends mitmache oder nicht?
Ich glaube so generell kann man das nicht sagen, denn nicht alle Menschen, die nicht mit der Mode gehen sehen gleich aus und tragen die gleichen Sachen.
Also es gibt ja Kleidungsstücke, die ich als "klassisch" bezeichnen würde und die nicht unbedingt in der aktuellen Kollektion eines Modellabels auftauchen aber die deshalb trotzdem nicht als unmodisch auffallen werden. Eine gerade geschnittene Jeans geht zum Beispiel immer, auch wenn gerade Röhrenjeans oder super weite Schlaghosen angesagt sind. Mit einem schwarzen Cocktailkleid kann man auch auf jeder Party auftauchen und das gleiche gilt auch für die Kombination aus schwarzem Anzug und weißem Hemd beim Mann.
Aber mit Sachen, die einmal modern waren und es heute absolut nicht mehr sind - ich denke da nur an diverse Modesünden der 80er, an die sich die Designer trotz 80er Jahre Revival nicht herangetraut haben, zum Beispiel Karottenjeans mit neonfarbenen Aufnähern - fällt man in manchen Kreisen mit Sicherheit negativ auf. Ich sage bewusst "in manchen Kreisen", denn es gibt ja auch nicht wenige Leute, die ihren persönlichen Stil darüber definieren etwas zu tragen was (noch) nicht angesagt ist.
Bei den Jobangeboten kommt es mit Sicherheit darauf an, was für was für einen Job man sich bewirbt. Jemand der Kundenkontakt hat und die Firma nach außen repräsentieren soll wird mit Sicherheit auch nach seinem Aussehen beurteilt werden, aber jemand der top gestylt bei einem Vorstellungsgespräch für einen handwerklichen Beruf auftaucht wird wahrscheinlich kein Glück haben.
Menschen, die sich wohl fühlen erreichen mehr im Leben und Menschen, die es selbstbewusster macht, wenn sie nach dem neuesten Modetrend gehen haben eine andere Ausstrahlung, als wenn sie nicht nach dem Modetrend gehen und wenn man eben eine bessere Ausstrahlung hat, erreicht man auch mehr im Leben.
Da ist es völlig egal, ob es beim Job oder privat ist. Ein Mensch, der sich in den Klamotten wohl fühlt hat eine ganz andere Ausstrahlung als wenn er sich nicht wohl fühlt. Eine "graue Maus", die nicht nach dem neuesten Modetrend geht und dennoch selbstbewusst rüber kommt und die Ausstrahlung hat, wird auch genauso viel erreichen wie der oder diejenige, die immer nach der neuesten Mode geht. Nur manche Menschen fühlen sich nicht wohl, wenn sie nicht nach der neuesten Mode gekleidet sind und das sieht man ihnen an.
Einen direkt Vergleich kann man eigentlich fast nicht haben, denn man kann ja nicht zwei unterschiedliche Menschen sein. Entweder man ist jemand, der mit der Mode geht (das muss ja nicht jeden Trend bedeuten) oder man ist jemand, den die aktuelle Mode nicht interessiert.
Ich denke, ich bin Ersteres. Zumindest achte ich schon darauf, dass ich immer recht modern gekleidet bin und ich mag auch gerne angesagte Frisuren. Das liegt aber nicht daran, dass ich alles mitmache, sondern eher daran, dass mir die aktuellen Trend oft gefallen. Ich denke nicht, dass ich deshalb total anders behandelt werde als Leute, die das nicht tun. Ich glaube aber zumindest, dass ich mit Leuten, die das total anders sehen als ich, im Alltag meistens nicht so klar komme, weil sich da einfach rausstellt, dass man total verschiedene Ansichten hat. Deshalb muss die andere Ansicht in meinen Augen nicht falsch sein oder die Person, die dahinter steckt, schlecht, aber meistens ist es in der Praxis dann eben doch so, dass ich mit den Leuten, die auf aktuelle Mode nichts geben, eher wenig anfangen kann. Das wird wohl eine Einstellungssache sein, die sich vermutlich genauso auch durch viele andere Gebiete ziehen wird.
Wenn man Sachen trägt die nicht der Norm entsprechen, dann fällt man damit natürlich mehr auf, als wenn man sich einigermaßen nach der aktuellen Mode richtet. Das heißt nicht, dass man jeden noch so blöden Modetrend mitmachen muss, aber man wird wahrscheinlich wenn man irgendwo neu ist eher akzeptiert, wenn man kleidungstechnisch mit der breiten Masse schwimmt.
Bei einem Vorstellungsgespräch ist es denke ich nicht nötig mit neuesten Mode und der momentan angesagtesten Frisur aufzutauchen. Es sei denn man möchte natürlich Redakteur in einem Modemagazin oder ähnliches werden. Bei einem normalen Vorstellungsgespräch sollte man sich einfach nach dem richten was erwartet wird. Wenn ich mich bei einer Bank bewerbe, muss ich logischerweise im Anzug erscheinen. Bei einem Job im Handwerk ist man mit einer einfachen Jeans und einem einfachen Oberteil hingegen wohl besser beraten.
Ich sehe solche Modetrends immer gern als ein "Verstecken in der Masse" an. Wie Fischschwärme oder so. Die sehen alle gleich aus und wenn ein Angreifer kommt sticht keiner heraus und bietet kein Angriffsziel. Wenn ich also mit der Mode gehe, biete ich die geringste Angriffsfläche, ducke mich, mache mich klein.
Nebenbei wirtschafte ich natürlich den ganzen Modekonzernen schön in die Tasche, weil ich ja jede Saison neue Klamotten brauche und die altern garnicht auftrage
Ich gehe sicher nicht nach den neuen Modetrends, ja einige Kleinigkeiten, die mir auch selber persönlich gefallen, übernehme ich schon, aber Sachen die mir nicht gefallen, aber der derzeitigen Mode entsprechen lasse ich links liegen.
Ich bin ein eigenständiger Mensch und ziehe mich gerne so an wie ich mich fühle oder wie ich mich möchte. Da ist mir der ganze Modewahnsinn ziemlich wurscht. Bei Vorstellungsgesprächen ziehe ich mir schon natürlich dezente, nicht zu modische aber auch nicht aus der mode gekommene Sachen an.
Man kann ja aujch so super Modetrends mit anderen Sachen kombinieren. Am wichtigsten ist mir aber das ich mich in den Klamotten wohl fühle. Wie damals diese Hüftjeans rausgekommen sind, habe ich keine einzige Sekunde daran gedacht mir welche zu besorgen, weil ich genau weiss, das soetwas ziemlich schräg an mir aussieht.
Auch möchte ich meine Speckröllchen nicht jedem zeigen oder antun. Ich weiss jetzt eigentlich gar nicht was so im moment die Modetrends sind, weil ich mich so anziehe wie ich mich fühle.
Ich gehe auch nicht immer mit den neusten Modetrends mit, denn ich ziehe die Sachen an, die mir gefallen und in denen ich mich wohl fühle, da ist es mir vollkommen egal, ob sie gerade im Trend liegen oder nicht.
Gehe ich zu einem Vorstellungsgespräch, dann ziehe auch Sachen an, in denen ich mich wohl fühle, natürlich dem Anlass entsprechend, aber wenn man Kleidung an hat, in denen man sich wohl fühlt, dann hat man auch eine dementsprechende Ausstrahlung. Da ist es auch egal, ob die Kleidung im Trend ist oder nicht, wenn man sich wohl fühlt, dann strahlt man das auch aus.
Um hier mal klar zu differenzieren: Mode wandelt sich ständig. Doch es gibt zwei Schienen: Die Saison-Trends, die sich heute meistens tatsächlich nur eine Saison lang halten, und die dauerhafte und unaufhaltsame Modeentwicklung, deren Grundlagen sich deutlich länger halten - hier sprechen wir von Jahrzehnten, teilweise sogar von Jahrhunderten. Oder kleidet sich irgendjemand von euch so wie im Barock mit wallenden Reifröcken und meterhohen Perücken aus weißem Haar? Vermutlich eher nicht, vermutlich tragt ihr eher zeitgenössische Mode, die zum Beispiel aus Jeans und T-Shirt besteht. Auch das ist ganz klar ein Trend - in den 30er, 40er und auch 50er Jahren noch undenkbar, dass besonders Frauen Jeans tragen - die wurden in Europa/Deutschland ja auch erst in den 60ern modern und auch da zuerst von Männern getragen - Frauen und Hosen waren anfangs eben noch "komisch", was zum Teil natürlich mit der Emanzipation begründet wird. Aber selbst aus dieser heraus ergaben sich Modetrends, die sich bis heute gehalten haben.
Und wer sich nicht zeitgenössisch kleidet, wird hundert prozentig schief angesehen. Das geht ja auf der Straße bereits mit "Szenekleidung" los: Punks, Goths und ähnliche Stile - auch wenn man sie gewohnt ist würde man sicherlich niemandem empfehlen, in totaler Aufmachung zu einem Vorstellungsgespräch zu gehen. Und wer sie nicht kennt oder sich selbst zu einer dieser Richtungen zugehörig fühlt, der sieht so anders gekleidetete Leute auch immer an, sei es schief oder auch nur neugierig, sie sind Blickfänge.
Das nur mal zur Aufklärung, welchen "Trends" wir alle eigentlich hinterher laufen. Dem Saison-Trend, wie letzten Herbst zum Beispiel lila und Beerentöne zu tragen, muss man ganz sicher nicht folgen und wird trotzdem nicht schief angeschaut. Sich halbjährlich neu einzukleiden können sich wohl auch höchstens die oberen 100.000 leisten. Außerdem haben viele, wenigstens ab einem gewissen Alter, auch ihren persönlichen Stil entwickelt. Das heißt nicht unbedingt, dass man den kurzweiligen Trends keine Beachtung mehr schenkt, sondern das heißt viel mehr, dass man sich aus dem aktuellen Angebot das rauspickt, was auch mit dem eigenen Stil zu vereinen ist. Wenn ich beispielsweise immer sportlich gekleidet bin kaufe ich mir beim Trend zu Rosen und Blümchen wohl eher eine gemusterte Handtasche als eine Rüschenbluse.
Wo die Saisontrends im Berufsleben wirklich eine Rolle spielen sind genau jene Berufe, die auch damit zu tun haben. Wenn ich mich als Frisörin bewerben möchte, sollte ich darüber informiert sein, was aktuell in ist und was die Welt des Glamours gerade gar nicht akzeptiert. Indem ich das selbst repräsentiere vermittle ich meinem potenziellen Arbeitgeber diese Kompetenz ohne Worte und binnen Millisekunden. Vor allem würde ich ihn damit mehr überzeugen als wenn ich nur davon erzähle. Denn "drüber reden" kann jeder, in dem er sich kurz vor dem Vorstellungsgespräch einmalig informiert. Ähnliches gilt auch in Boutiqen oder sonstigen Mode-Läden. Hier wünscht sich der Arbeitgeber schließlich auch, dass der Käufer im Laden sich durch die Verkäufer/innen zum Kaufen animiert sieht. Und das selbe nochmal für Mode-Zeitschriften, Frauen-Zeitschriften etc. Hier wäre es jeweils dundenkbar, als graue Maus oder in irgendetwas "zeitlosem" aufzutauchen.
Also ich selbst halte Mode und alles was damit zu tun hat, für völligen Blödsinn. Also, nur damit wir uns verstehen, ich laufe zwar auch nicht gerade in Retrosachen draußen rum, aber ich erneuere meinen Kleiderschrank auch nicht jedes Jahr mit jeder neuen Kollektion. Ich finde Kleidung ist nichts Besonderes. Ich finde, dass man doch immer seine Individualität bewahren sollte, aber wie ist das denn möglich, wenn man sich ständig danach richtet, was andere in Modemagazinen oder ähnlichem vorgeben.
Ich glaube ich nicht, dass man im Job oder so bevorzugt wird, nur weil man modische Kleidung trägt. Viel wichtiger ist doch, dass das Outfit angemessen zum Anlass ist und zum Job passt, eine Bankkauffrau mit Jeansrock und Leggins wirkt sicherlich nicht sehr seriös! Außerdem finde ich das, was meistens als modern bezeichnet wird überhaupt nicht schön. Das sind Sachen, die total untragbar sind, oder in denen nur Magermodels gut aussehen. Überhaupt wird diese sogenannte "Mode" nicht für den Ottonormalverbraucher gemacht, da sich kaum einer die überteuerten Designerteile leisten kann.
Am wichtigsten für mich ist, was Kleidung betrifft, dass ich mich wohl fühle, sie mir gut passt und steht und dass ich mich damit nicht anpassen muss. Mir ist egal, wenn ich deswegen als weniger cool oder "In" bezeichnet werde. Ich bewahre mein Gesicht und meine Lieblingsklamotten.
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