Familienrat wie in Serien oder Filmen?
In vielen Büchern liest man ja davon und auch bei manchen Serien oder Filmen kommt so etwas vor. Man ruft die ganze Familie zusammen und berät, wie man weiter vorgehen soll. Bei uns ist das zwar bei Hochzeiten, Geburtstagen und Beerdigungen der Fall. So außertourlich aber findet das bei uns eigentlich nicht statt. Also wenigstens mal nicht geplant.
Gibt es bei euch einen Familienrat, in dem zum Beispiel Dinge verkündet oder Regeln aufgestellt werden, sowie ausgemacht wird, wie man das Wochenende verbringt? Wichtig für mich an einer solchen Sache ist ja, dass jeder ein Mitspracherecht hat, auch die Kinder.
Bei uns gab es leider nie sowas wie einen Familienrat. Über Anschaffungen oder Ausflüge entschieden immer die Eltern. Als Kind hatte man höchstens die Möglichkeit, durch langes Nachfragen und Nerven ein Ergebnis zu erreichen und vielleicht mal in den Zoo oder Ähnliches zu kommen.
Ich persönlich fände es gut, wenn es in Familien gehandhabt würde, einen Familienrat einzuberufen. Es ist wichtig, dass jedes Familienmitglied zu Wort kommen kann, um Probleme oder andere Dinge einmal zusammen besprechen zu können. Auch Kinder wollen angehört werden, was leider im Alltag oftmals untergeht. Wer also die Möglichkeit hat, sollte einmal die Woche oder im Monat einen Familienrat einberufen.
Einen direkten Familienrat haben wir nicht und wir brauchen es auch nicht. Wenn Sachen geklärt werden müssen, machen wir es meisten beim gemeinsamen Abendbrot. Und wenn wir zum Beispiel einen Ausflug machen wollen, werden alle gefragt wo es hingehen soll. Aber die letzte Entscheidung treffen immer noch mein Mann und ich, aus mehreren Gründen. Ein Grund dafür ist der finanzielle Aspekt und auch die Erreichbarkeit des Ortes. Und so was können, Kinder noch nicht so gut verstehen.
Ich habe auch schon in Fernsehen gesehen, das für viele Sachen ein Familienrat eingerufen werden. Und ich finde da werden Themen angesprochen, die den Kinder nichts angehen. Da war zum Beispiel eine Familie, die hatten schon zwei Töchter im Alter von 14 und 16 Jahren und wollten noch ein Kind. Die beiden Mädchen waren strickt dagegen, weil sie nichts teilen wollten. Und die beiden haben dann einen Familienrat eingerufen und ihren Eltern, auf gut deutsch, die Hölle auf Erden gemacht. Und das ist ein Thema in meinen Augen, so was geht nur die Eltern was an.
Also ich bin der Meinung ein Familienrat kann schon sinnvoll sein, aber es sollten darin geklärt sein, wo Kinder mitsprechen dürfen. Und was wirklich nur die Eltern angeht und sich keiner reinmischen darf.
Als meine Kinder noch zu Hause waren, tagte einmal im Monat der Familienrat. Da wurden Sachen besprochen, die einem störte oder auch Regeln aufgestellt oder einfach nur so gequatscht. Dieser Termin stand eigentlich immer fest. Es war der erste Sonntag im Monat. Sollte da was dazwischen gekommen sein, wurde er um eine Woche verschoben. Dieser Termin war eigentlich immer recht schön. Besonders, als die Kinder älter wurden und auch nicht immer zu Hause waren.
Mit Keksen und Knabbereien und was zu trinken haben wir uns dann im Wohnzimmer getroffen. Allerdings war es nur der wirklich kleine Familienrat, wo nur mein Partner und die Kinder und ich dran teilnahmen.
Ich finde so ein Familienrat auch eigentlich immer ganz schön, wenn man Ausflüge besprochen hat und auch einen Haushaltsplan aufgestellt hat. Jeder hat dazu etwas sagen können und jede Meinung wurde akzeptiert. Manchmal, wenn etwas an lag, wurde der Familienrat auch vorgeschoben. Aber das war äußerst selten. Die Kinder kamen an diesem Termin schon mit Block und Stift bewaffnet in das Wohnzimmer.
So richtig Familienrat gab es bei uns an sich auch nicht. Wobei wir an sich mindestens eine Mahlzeit gemeinsam einnahmen. Das Abendessen. Das gab es jeden Abend um 20.15 Uhr und dazu lief der Fernseher. Sprich Gespräche waren unerwünscht. Und an sich machte meine Mutter irgendwelche relevanten Sachen mit uns Kindern alleine unter vier Augen aus.
Auch als wir nicht mehr daheim wohnten, klärten wir irgendwelche Sachen immer mit Muttern alleine. Gemeinsame Mahlzeiten gab es zwar gelegentlich noch, aber auch da war der Fernseher wichtiger. Außerdem arbeitet ich im Geschäft meiner Eltern, da wurden dann halt auch mal Sachen besprochen. In der Regel aber halt auch mit Mama alleine.
Als ich fast 30 Jahre alt war, wurden wir Kinder zu einem gemeinsamen Gespräch eingeladen, weil es was zu klären gab oder so. Allerdings wussten wir beiden Kinder im Grunde um was es ging. Das erste Mal ging es um unseren Vater. Er erzählte uns sein Problem und bat uns um Hilfe. Naja es war eher so, er hatte ein Problem, das an sich eh nicht mehr lösbar war und wir sollten es lösen. Hätte er fünf oder gar zehn Jahre früher mit uns gesprochen, hätte man da auch mehr machen können.
Naja wir brachten die Sache irgendwie hinter uns. Danach zog sich unser Vater wieder innerlich zurück und wir standen wieder doof da, weil wir keinerlei Auskunft mehr bekamen.
Als meine Mutter dann an Krebs erkrankte, wären Familiengespräche wichtig gewesen. Aber die waren gar nicht möglich. Ich für meinen Teil, die die meiste Zeit mit Mama bei Ärzten war und so, informierte meine Angehörigen an sich nach jedem Gespräch mit Ärzten und Co. über das was gesagt wurde. Sprachen mein Bruder oder mein Vater mit Ärzten wurde ich außen vor gelassen.
Heute sind nur noch mein Vater, mein Bruder und seine Freundin und ich übrig. Gelegentlich treffen wir uns mal zum Essen oder so. Da wird auch über manches gesprochen. Aber irgendwie nicht richtig. Liegt aber vorallem daran, das mein Vater um alles ein Geheimnis macht.
Ich finde so einen Familienrat eine gute Idee und hätte mir so was an sich für meine Kindheit auch gewünscht.
Nein, bei uns gab es keinen Familienrat, auch, wenn es genügend Situationen gegeben hat, bei denen ein Familienrat sinnvoll gewesen wäre. Immerhin gab es genügend Familienmitglieder und man hätte so auch einfach mal lernen können, wie man in einer größeren Truppe diskutiert und sich unterhält. Wie dem auch sei, bei uns wurden nichts in einer größeren Runde besprochen, die hauptsächlichen Entscheidungen wurden von den Eltern getroffen und man selbst hatte sich dem zu fügen.
Heutzutage scheinen aber Kinder auch ein gewisses Mitspracherecht zu haben, was ich auch sehr vernünftig finde. Immerhin haben Kinder auch Bedürfnisse, Wünsche oder Probleme, die man ernst nehmen sollte. Zudem lernen Kinder dadurch auch, sich zu äußern, ihren Standpunkt zu vertreten und ihre Wünsche einer größeren Truppe vorzustellen. Wenn man sich dazu dann nicht lustig macht, ist so etwas durchaus sinnvoll.
Den Einbezug von Kindern und anderen Familienmitgliedern finde ich immer recht sinnvoll, wenn ich ehrlich bin. Dabei sollte man wirklich Regeln, Maßnahmen, auch Essenswünsche und solche Dinge besprechen können. So etwas ist bei uns nicht wirklich vorgekommen, man hat vielleicht zwischendurch mal etwas äußern oder vorschlagen können, aber umgesetzt wurde es an sich nicht so wirklich oder eher selten. Vermutlich war meine Familie einfach dafür nicht zu haben, weil Kinder sich grundsätzlich den erwachsenen unterzuordnen hatten.
Bei uns gab es zu Hause auch noch nie so etwas wie einen Familienrat. Das war bei uns aber eigentlich auch nie so richtig nötig, da ich ein Einzelkind bin und wir zu Hause nur zu dritt leben. Von daher kann man auch wichtige Dinge ganz gut nebenbei klären, ohne dass sich dafür die ganze Familie am Tisch versammeln muss. Dabei gab es bei uns eigentlich aber auch noch nie so einen richtigen Grund, weshalb die ganze Familie gemeinsam am Tisch sitzen und diskutieren musste. Bestimmte Themen wurden dann stattdessen immer angesprochen, wenn wir ohnehin gemeinsam beim Essen saßen oder wenn ich gerade meinen Eltern im Wohnzimmer begegnet bin.
Bei mir war es aber auch schon recht früh so, dass ich mich mit meinem Vater gar nicht mehr verstand. Mein Vater ist leider ein sehr cholerischer Mensch, der sehr schnell wütend wird, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Diskussionen machen mit ihm absolut keinen Sinn, da er einfach keine anderen Meinungen duldet. Man kommt dann auch nicht zu Wort, wenn er einmal richtig wütend und in Fahrt ist und von daher hatte ich auch nie das Bedürfnis danach, mich mit meinen Eltern gemeinsam an den Tisch zu setzen und zu diskutieren. Stattdessen habe ich irgendwelche Sachen schon immer viel lieber mit meiner Mutter alleine besprochen, ohne dass mein Vater dabei war. Immerhin konnte ich dann auch wirklich meine Meinung äußern. Aus diesem Grund war meine Mutter auch schon immer eine Art Vermittlung zwischen meinem Vater und mir.
Ich denke, dass es so einen Familienrat aber tatsächlich meistens nur um Fernsehen gibt und ich habe noch von niemandem gehört, dass es so etwas bei ihnen in der Familie tatsächlich gibt. Ich denke aber auch, dass man wichtige Sachen doch auch gemeinsam beim Abendessen besprechen kann, wenn ohnehin die ganze Familie gemeinsam am Tisch sitzt. So muss man sich nicht extra einen Termin aussuchen, bei dem auch wirklich alle im Haus sind. Und wenn das Thema zu wichtig ist, um es beim Essen zu besprechen, kann man das ja direkt im Anschluss machen.
Also Diamantes Version des Familienrats gefällt mir bisher am besten. Einmal monatlich mit Knabbereien gemütlich zusammen sitzen, wer möchte das denn nicht? So können sicher in gemütlicher Atmosphäre auch ernstere Themen geklärt werden.
Wobei es glaube ich auch darauf ankommt, wie alt die Kinder sind. Bei Jugendlichen reicht es vermutlich, das nur einmal im Monat zu machen. Bei kleineren Kindern stelle ich es mir durchaus sinnvoll vor, so etwas auch alle zwei Wochen zu machen, oder gar jede Woche an einem bestimmten Tag.
Toll an der Idee ist, dass wirklich die ganze Familie zusammen kommt, und so wichtige Dinge oder eben auch gemeinsame Familien- Aktivitäten geplant werden können. Außerdem muss dann nicht alles während dem Abendessen geklärt werden, was auch immer einen negativen Beigeschmack hat.
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