Glaube an Gott?
Schoookolade hat geschrieben:Wenn ich mir da angucke, wie das alles funktioniert, wie da alles aufeinander abgestimmt ist, wie da jedes noch so kleine Atom genau seine Aufgaben hat, damit das alles, das Leben, funktioniert - da denke ich mir manchmal "Wow, da hat sich einer echt was dabei gedacht!" Das ist für mich Gott.
Klar, das sieht man vor allen Dingen sehr gut an behinderten Menschen, Mutationen und Missbildungen, Erbkrankheiten, todkranken Tieren und Menschen die es nicht mal aus dem Mutterleib schaffen oder andere Fehler im Gencode die reihenweise auftreten - das muss wirklich Perfektion sein (die gibt es nicht, vor allem nicht in der Natur!).
Wie man sieht glaube ich nicht an Gott, da ich mich weder als naiv noch als ungebildet einstufen würde sondern als gebildeten und vernünftigen Menschen sehe und somit ein Glaube an Gott damit nicht vereinbar ist. Ich sehe es größtenteils wie ist das so - ob ich nun an den Weihnachtsmann, Gott oder das fliegende Spaghettimonster glaube: Es macht keinen Unterschied, alles ist ausgedacht. Und wenn nicht, muss man mir ja nur das Gegenteil beweisen .
Ich stehe da auf dem (Atheisttischen) Standpunkt von Ludwig Feuerbach und teilweise von Karl Marx - vor allem Feuerbach erkannte, dass jede Form von Religion und somit auch Gott, da der Mensch ein unvollkommenes Wesen ist welches sich selbst ein vollkommenes Gegenüber schafft dass ihm ein Vorbild sein kann. Gott ist eben nur eingebildet und dient nur dazu, dass man seine unerfüllten Wünsche und unerfüllbaren Wünsche und gewünschte Eigenschaften auf ihn und alles was mit ihm zusammenhängt projiziert - deswegen ist auch alles toll im Himmel und was Gott macht und zeitgleich voller Logikfehler (bzw. deswegen) die dann eben, ähm, "göttlich" sind.
Und deswegen kann man das auch nicht beweisen, man kann auch keine Träume beweisen oder irgendwelche Gedanken - obwohl im Gegensatz zu denen die an Gott glauben und seit Jahren ihre abstrusen Theorien nur behaupten können gibt es hier schon erste Ansätze .
Glauben heißt halt immer "nicht wissen" - und glauben kann man an alles mögliche, z. B. auch dass Hitler alles ganz anders gewollt hat oder 1 + 1 = 4 ist .
Ich bin der Meinung, dass es einen Gott gibt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er so existiert, wie er in der Bibel beschrieben wird. Ich finde, es macht mehr Sinn, als Allah, der ja ziemlich auf Gewalt aus ist. Liebe deinen nächsten wie dich selbst. Würde das jeder machen, wäre die Welt um einiges friedlicher.
Ich hab nur Probleme, mein Leben so zu leben, wie es in der Bibel vorgegeben wird (bezüglich Freundin, Sex etc.) . Daher lebe ich einfach nach dem oben erwähnten Prinzip und hoffe, es genügt, um Gott zu gefallen.
Ich find immer eine Trennung zwischen Glaube und Religion wichtig. Hoffe dass ich da nicht aus dem Thema falle und niemandem zu Nahe trete, ist nur meiner Meinung nach ein wichtiger Gedanke bei so einem Gespräch.
Bin persönlich nicht religiös, aber glaube schon an etwas. Kann nicht in Worte fassen was ich genau glaube, aber irgendwas ist da !
Also ich stelle mir immer wahnsinnig viele Fragen den lieben, langen Tag. Ich glaube an Gott, aber ich fasse das alles manchmal gar nicht. Ich weiß um die 50%, dass es ihn genauso gut auch nicht geben kann. Ich frage mich immer: Was wäre wenn... es ihn gäbe oder wenn es ihn nicht gäbe. Mit meiner Liebe zu Gott überschlage ich mich manchmal gedanklich und weiß dann plötzlich nicht mehr, ob es ihn nun gibt oder nicht.
Ich werde dann unsicher. Ich will nicht sagen, dass ich wankelmütig bin, aber ich bin ein realistisch denkender Mensch, es ist schwer für mich zu glauben, ohne nicht auch den Zweifel zuzulassen. Versteht mich einer? Ich verstehe mich manchmal selbst nicht, ehrlich gesagt. Gott ist für mich etwas so Großes, dass ich mich manchmal frage, ob es denn auf unserer Erde so etwas überhaupt geben kann. Also ich kann meine Gedanken schwer ordnen.
Was ich aber schlimm finde, ist wenn Leute (wie KrashKidd) schreiben, dass religiöse Menschen nicht ganz dicht oder dumm oder ungebildet sind. Das ist doch völlig überheblich und an den Haaren herbeigezogen! Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun. Wenn man so etwas behauptet, dann fehlt es einem glaube ich selbst an Verstand, Einsicht, Toleranz und Geist. Glaube hat nichts mit Wissen oder Bildung zu tun! Glaube ist Glaube, entweder man hat ihn oder nicht. Man kann Glaube ja auch nicht wissenschaftlich widerlegen, also frage ich mich, wieso man auf solch Gedanken kommt wie KrashKidd. Also ICH finde das arrogant.
Ich finde, dass ein friedliches Zusammenleben der Menschen auf der Erde nur möglich ist, wenn man sich gegenseitig akzeptiert und versucht sich irgendwie gegenseitig zu verstehen. Man kann nicht den anderen für dumm verkaufen, nur weil man seinen Glauben nicht teilt. Das funktioniert einfach nicht. Das ist respektlos und gesellschaftsschädigend ("asozial"). Das gilt sowohl für Gläubige, als auch für Atheisten.
Lange nicht mehr online gewesen und dann nur wegen religiöser Überzeugungstäter, schlimm ist`s geworden .
Mandragora hat geschrieben:Was ich aber schlimm finde, ist wenn Leute (wie KrashKidd) schreiben, dass religiöse Menschen nicht ganz dicht oder dumm oder ungebildet sind. [...] Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun. Wenn man so etwas behauptet, dann fehlt es einem glaube ich selbst an Verstand, Einsicht, Toleranz und Geist.
Ahja, und wie würdest Du jemanden bezeichnen, der dauernd mit imaginären Freunden spricht, einem was von Wundertaten und übersinnlichen Dingen erzählt, der paranoide Vorstellungen hat und abenteuerliche und unglaubliche Geschichten aus einem Buch, dass er von einem außerirdischem Wesen empfangen hat, rezitiert? Also die meisten hätten schon bei der Hälfte des Satzes wohl schon ans nächste Landeskrankenhaus gedacht - ansonsten nennt man sowas religiös.
Mandragora hat geschrieben:Ich werde dann unsicher. [...] Versteht mich einer? Ich verstehe mich manchmal selbst nicht, ehrlich gesagt. [...] Also ich kann meine Gedanken schwer ordnen.
Das lasse ich ihn Folge mal unkommentiert stehen .
Mandragora hat geschrieben:Man kann Glaube ja auch nicht wissenschaftlich widerlegen, also frage ich mich, wieso man auf solch Gedanken kommt wie KrashKidd. Also ICH finde das arrogant.
Mit Arroganz habe ich kein Problem, denn besser man hat etwas (z. B. eine realistische Sicht der Welt) was man übersteigert anstatt gar nichts, worüber man nur lamentieren kann. Mehr als aufregen kannst Du Dich ja nicht - klar, Glaube kommt halt niemals mit Argumenten einher, sonst würde es ja Wissen heißen.
Und man kann nichts wissenschaftlich widerlegen, was es nicht gibt. Ich seh schon ein, dass das für religiöse Menschen (siehe oben: mangels Argumenten) immer schwer nachvollziehbar ist, da es ein gewisses Niveau an Geist erfordert, aber: Wenn ich etwas behaupte bin ich auch an der Reihe es zu beweisen!. Ansonsten: Ich bin Gottes zweiter Sohn nach Jesus, der Messias 2.0 mit Heiligem-Geist-Update sozusagen - etwas missraten und ungehobelt, aber trotzdem bin ich der Sohn Gottes. Bitte beweise mir und der Menschheit eindeutig, dass ich es nicht bin - viel Spaß!
Mandragora hat geschrieben:Ich finde, dass ein friedliches Zusammenleben der Menschen auf der Erde nur möglich ist, wenn man sich gegenseitig akzeptiert und versucht sich irgendwie gegenseitig zu verstehen.
Dass einem Gläubige was von asozial erzählen ist schon der Witz an sich - erzähl das mal den Menschen, die ihm Namen deines Glaubens, was auch immer, verfolgt und ermordet wurden - und ob die das gesellschäftsschädigend oder begrüßenswert fanden.
Gleiches für das nächste Argument: Wer jahrhundertelang, egal welche Religion, den Krieg gegen Ungläubige, Ketzer, Häretiker und andere Abweichler ausgerufen und forciert hat erzählt einem heute einen vom Pferd hinsichtlich friedlichem Zusammenlebens und gegenseitigem Respekt. Geht`s noch verlogener und scheinheiliger? Ja ja, damit hat man selbst natürlich nichts zu tun, das hat halt nur den Glauben über Jahrhunderte / Jahrtausende in der Praxis geprägt, auch wenn Jesus (oder wer auch immer) was anderes gesagt hat. Wie war das noch? Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut? .
Ich finde man sollte erstmal den Glauben an sich differenzieren. Der Glaube an Gott selber oder/sowie die Religion welche Werte vertritt welche "angeblich" von Prophezeiten aufgenommen worden.
Denn wie ich es in der letzten Zeit mitverfolgt hab über Geschichte Lektüre oder auch so im Fernsehen, bringt Religion eigentlich mehr Leiden als wie Frieden. Menschen tun erst etwas wenn sie einen Grund dazu haben. Der Glaube an Gott sowie der Einstieg ins Paradies nach dem Tod war für viele Menschen von Bedeutung und somit wollte man sie zu einem netten beieinander bringen bzw. ein gesellschaftliches Leben wo jeder jeden achtet etc.
Nur wurde das von manchen Menschen! (nicht Religionen) falsch aufgegriffen und sie interpretierten den Einstieg in den Himmel, durch den Märtyrer Tod. Und so fingt das ganze Debakel an von wegen der Islam/Christentum ist die richtige/falsche Religion etc.. Jahrzehnte lange kämpfe folgten die bis heute anhalten. Und gerade Letztens kam in den Nachrichten die Meldung eine katholische Kirche würde Waffen herstellen oder herstellen lassen!
Ich glaube an ein höheres aber bisher undefiniertes Wesen, fühle mich aber keiner Religion oder ähnlichem zugeordnet. Wir sind alle Menschen wir haben alle eine Erde und so sollten wir auch Leben. Miteinander.
Ich persönlich glaube nicht direkt an Gott, eher daran, dass da oben auf jeden Fall jemand oder etwas ist, dass irgendwie Einfluss auf unser Leben ist. Meine Mutter hielt nichts davon, mich als Kind taufen zu lassen und ich habe auch nie den Religionunterricht mitmachen müssen, weil sie das früher als ätzend empfunden hat und nun der Meinung war, dass ich später selbst entscheiden solle, was ich davon halte.
Lange Zeit habe ich an etwas Gottähnlichem geglaubt. Ich bin und war nie religiös, habe mir die ganze Welt und alles darum herum aber nie erklären können und vermutete, dass es eine höhere Macht geben muss.
Kurz vor dem Tod meiner Oma wurde dieser Gedanke aber sehr stark angegriffen. Ich machte mir lange Gedanken, ob ich sie, also meine Oma, wohl nach dem Tod wiedersehen würde. Ob es etwas wie das Himmelreich gebe. Nun, nach langem Überlegen, hat aber doch meine Rationalität gesiegt. Ich bin fest davon überzeugt, dass es keinen Gott und keinen Himmel gibt. Alles andere wäre total unerklärlich.
Im Gegensatz zu allen anderen "Atheisten", halte ich aber niemanden etwas vor, der an Gott glaubt, da ich sehr gut nachvollziehen kann, wie ein Mensch sich in seiner Religion geborgen fühlen kann. Bei mir hat der Apparat Religion aber leider nicht funktioniert. Und ich glaube, dass es unwahrscheinlich ist, dass er nochmal in Gang gerät.
Kavijaahr hat geschrieben:Im Gegensatz zu allen anderen "Atheisten", halte ich aber niemanden etwas vor, der an Gott glaubt, da ich sehr gut nachvollziehen kann, wie ein Mensch sich in seiner Religion geborgen fühlen kann.
Zum Glück sind "die Atheisten" eine absolut homogene Gruppe, die in sich völlig geschlossen ist .
Es gibt hier genauso radikale wie eher passive Vertreter - wie auch bei den Religionen. Die einen sind halt mit ihrem Atheismus in den eigenen 4 Wänden glücklich und die anderen haben eben das Bedürfnis, auch andere Menschen aufzuklären - vor allem dadurch motiviert, dass es in Deutschland keine echte Trennung von Kirche und Staat gibt und die Kirche sich immernoch herausnimmt (und gewährt bekommt) bei Entscheidungen für alle Menschen ein Vetorecht und Mitspracherecht zu haben, ganz zu schweigen davon, dass man als Nichtchrist in Deutschland alles christliche / kirchliche zu mindestens 50 % prinzipiell mitbezahlt.
Gerade wenn nur noch 47 % aller Deutschen an den einen Gott glauben und der Rest an gar nichts oder etwas anderes, höheres ziemlich unverfroren und völlig undemokratisch. Klar, dass es da auch Radikale gibt, denen das so langsam reicht!
Auch ich glaube an Gott. Ich selbst habe früher auch den Kindergottesdienst in der evangelischen Kirche geleitet. Davor war ich über acht Jahre im katholischen Kirchenchor gesungen. So konnte ich selbst mir von den diversen kirchlichen Einrichtungen ein Bild machen. Ganz wichtig war und ist für mich die Aussage, Glaube ist nicht Wissen. So erkläre ich es auch meiner Tochter, wenn sie mich fragt, ob ich weiß, ob es einen Gott wirklich gibt. Schließlich glaubt sie der Aussage ihrer Freunde auch, ohne zu wissen, ob es wirklich so ist. Ich selbst war nun aber schon seit Jahren nicht mehr in der Kirche, da ich nicht einen Ort benötige, um an Gott zu glauben. Auch bete ich nicht jeden Abend, viel mehr ist es so, dass ich hin und wieder daran denke und in mich gehe.
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