Entfremdet der Computer vom realen Leben?
Guten Morgen,
unsere Welt ist ohne Computer kaum noch denkbar und wir arbeiten täglich mit ihm und auch in der Freizeit beschäftigen wir uns viel mit Computern. Ich merke, dass wenn ich viel am Computer sitzen ich zwar auch viele Bekanntschaften mache und mich mit Freunden unterhalte oder ähnliches, aber wenn man sich im "realen Leben" dann mit den Leuten tirfft oder untehrält, ist es trotzdem irgendwie etwas anderes.
Es macht einfach viel mehr Spaß und bleibt viel länger in Erinnerung als wenn man am Computer sitzt und irgendwas mit Freunden macht oder im Internet surft. Manchmal kommt es mir so vor, dass man durch den Computer von der normalen Welt entfremdet wird.
Es macht doch viel mehr Spaß sich mit Leuten zu treffen und einen Trinken zu gehen als wenn man sich den ganzen Abend in irgendwelchen Chats unterhält. Auch von Online Games halte ich nicht viel. Findet ihr es nicht auch besser, wenn man nebeneinander sitzt und ein Spiel spielt?
Mir kommt es so vor als sei die Zeit vorm Computer manchmal verlorene Zeit und nicht wirklich real erlebte Zeit. Hat jemand vielleicht die gleichen Erfahrungen gemacht und kann das nachvollziehen?
Hi,
Ich empfinde ebenso, wobei ich sagen muss, dass das wohl generationsabhängig ist, wie man das beurteilt.
Ich bin mit persönlichen Gesprächen groß geworden, bei uns zu Hause gab es noch Spiele Abende im eigentlichen Sinn, also mit Brettspielen etc. Bis zu meine 15. Lebensjahr hatten wir keinen PC und wir haben ihn auch noch nicht gebraucht. Gut, in der Schule sah es schon professioneller aus, wenn ein Aufsatz mit der Schreibmaschine verfasst war, aber es wurde noch nicht gefordert.
Inzwischen ist es ja so, dass ein PC oder Laptop unbedingt erforderlich ist. Aus dem Bekanntenkreis höre ich immer öfter, dass in der Schule nur noch mit einen Laptops gearbeitet wird, Schüler müssen sich Laptops mit diesem oder jenem Betriebssystem anschaffen. Unabhängig von den Kosten, denn zum Arbeiten sind sie zwingend erforderlich.
Die Kleinen wachsen also mit diesen Techniken auf und ich denke für sie ist das ganz normal. Sie kennen es nicht anders und empfinden es wohl auch nicht als seltsam oder gar als verschwendete Zeit. Und auch nicht als weniger real.
Ich kenne beide Varianten und bin immer noch mehr für den persönlichen Kontakt. Klar, über den PC geht es einfach schneller und ist weniger umständlich. Dennoch verliert eine Konversation über den PC viel an Charme und ist weit weniger persönlich. Und mir fehlt der Körperkontakt. Wenn mir eine Freundin zum Beispiel etwas für sie schlimmes erzählt, dann umarme ich sei schon gerne zum Trösten oder streichel ihr über die Wange, um zu zeigen, dass ich für sie da bin. Das geht per PC nicht und das vermisse ich schon.
Ich würde keine Methode von beiden als besser oder schlechter bezeichnen, weil man sie meiner Meinung nach gar nicht vergleichen kann. Es sind für mich zwei absolut verschiedene Dinge. Verlorene Zeit würde ich beides nicht nennen. Denn beides hat für mich seine Zeit, wenn ich eben gerade Lust darauf habe.
Manchmal möchte ich keine Menschen treffen, sondern nur etwas spielen. Dann kann ein Onlinespiel (auch gegen andere Menschen) doch sehr nett sein. Außerdem kann man schlecht spontan beispielsweise nach Kanada fahren, nur, weil man mal mit Kanadiern sprechen möchte. Das Internet gibt einem solche Möglichkeiten. Man kann sich ohne große Schwierigkeiten international austauschen. Das finde ich sehr interessant. Außerdem zählen bei mir generell eher die Worte und Gedanken von Menschen als ihre physische Präsenz. Die brauche ich gar nicht. Manchmal empfinde ich sie sogar als unangenehm. Außerdem kann die auch von dem, worum es eigentlich geht, nämlich Gesprächs-Inhalte, ablenken.
Natürlich gibt es dann aber auch Situationen, wo ich mich gerne direkt mit Menschen treffe, um von Angesicht zu Angesicht mit ihnen zu sprechen. Oder wir fahren oder gehen gemeinsam irgendwohin. Manchmal gehe ich auch einfach gerne spazieren oder sehe mir irgendetwas an.
Alles hat seine Zeit. Für mich sind Freizeitgestaltung mit Computer und Freizeitgestaltung ohne Computer zwei eigenständige, nebeneinander existierende, gleichwertige und nicht konkurrierende Dinge.
Das kommt sicher auf den Einzelfall an. Mit jemandem chatten, der zwei Türen weiter wohnt ist schon merkwürdig, aber bei mir ist es eigentlich eher so, dass ich nur Dank Computer überhaupt den Kontakt zu vielen Verwandten und Bekannten halten kann. Natürlich würde ich mich auch lieber mit allen treffen und was trinken gehen. Nur wären ich dazu in vielen Fällen Stunden oder gar einen ganzen Tag und mehr unterwegs und dann ist es doch wesentlich besser, wenn man sich schnell mal eine Mail schreiben kann oder sich über Skype unterhalten kann als dass man sich nur ein Mal im Jahr sieht und sonst nur sporadischen Kontakt hat.
Und online Games und die Spiele, die man nebeneinander sitzend spielt kann man doch überhaupt nicht vergleichen, da es sich dabei nur in den aller seltensten Fällen um die gleichen Spiele handelt. Die meisten online Spiele würden offline doch gar nicht funktionieren.
Ich würde sagen diese Gefahr, dass man sich durch den Computer von der Wirklichkeit entfernt, nur besteht, wenn man kein reales Leben mehr hat oder es einfach nicht mehr pflegt. Also wenn man zum Beispiel Freunde hat und diese nicht treffen möchte, weil man lieber Computer spielt. Aber wenn man die Freunde trifft und dann in der freien Zeit Computer spielt ist das schon etwas anderes. Dann ist es eher eine Nebenbeschäftigung und nicht das Einzige im Leben.
Es ist in meinen Augen nichts schlimmes daran ein Onlinespiel zu spielen, solange man es nicht übertreibt. Es kommt also also auf die Häufigkeit an, mit der man es betreibt. Ich sage immer der Computer ist ein Medium und ein Medium ist ein Werkzeug, dass wir selber für unsere Unterhaltung nutzen. Je nachdem wie stark wir es nutzen verändert es uns.
Menschen haben immer verschiedene Gründe, warum sie zum Beispiel World of Warcraft online spielen. Manche fühlen sich dort wohl und sehen es als ein Zufluchtsort für ihr sonstiges Leben, wo sie nicht der Held sind, sondern eher ein Loser. Wenn einer so denkt, dann ist es klar, dass er automatisch mehr Zeit damit verbringt sich in dieser Welt aufzuhalten. Aber genauso gibt es auch Spieler, die ein normales und glückliches Leben führen und WoW nur als Hobby nutzen und sich deshalb auch nicht davon abhängig machen.
Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir eigentlich erst, dass der Computer und alles, was sich damit und darin abspielt, unser reales Leben ist. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mich jetzt auf einen Job bewerben und ich könnte das nicht am PC machen, dann würde ich von vorneherein bei vielen Arbeitgebern schonmal total unten durch sein. Kein Mensch schickt doch heutzutage eine Bewerbung noch per normalem Postweg - Besonders in bestimmten Branchen ist das die absolute Todsünde und zeigt dem Personalchef nur, dass man nicht gerade fähig ist, mit standardtisierter Software umzugehen.
Für meinen Alltag finde ich den Computer völlig nützlich und ohne ihn würde es einfach nicht gehen. Bei uns an der Uni findet so die komplette Abwicklung aller möglicher Sachverhalte statt: Wir melden uns so für Prüfungen an, erfahren dort die Ergebnisse von Prüfungen, können nur so Adressänderungen vornehmen und so weiter. Ohne Computer wäre ich kaum in der Lage mein Studium normal durchzuziehen. Und deshalb IST es einfach das reale Leben. Das änderte sich einfach stark in den letzten 20 Jahren.
Mein Leben hat sich mit dem Computer insbesondere durch das Internet volkommen verändert. Früher hat man noch in das Telefonbuch aus Papier geschaut, um den Pizza Service anzurufen oder wenn man die Übersetzung für ein Fremdwort gesucht hat in ein Buch gesehen usw.
Heutzutage macht man das alles mit über das Internet, das geht einerseits viel schneller, andererseits verbringt man auch jede Menge Zeit mit "nutzlosem" surfen. Zeit die man auch in reale soziale Kontakte stecken könnte.
Ich würde mal sagen Segen und Fluch zugleich!
Hi! Ich bin der Meinung, es kommt ganz drauf an, wie man den Computer nutzt. Wenn man ihn nur zum Zocken und chatten nutzt, und das den ganzen Tag, ist er definitiv eine Entfremdung. Nutzt man ihn für schulische/ berufliche Zwecke und um Einkäufe zu erledigen etc., ist er sinnvoll und gut. Auch ist er praktisch, um mit Leuten Kontakt zu halten, die weiter weg wohnen und die man sonst nicht so gut erreichen kann. Ich hab zum Beispiel einige Freunde in ganz Deutschland verteilt, die ich ohne Internet kaum erreichen kann. Aber um mit seinem Nachbarn bei WKW (Wer-kennt-wen), Schüler-VZ, ICQ etc. zu schreiben, ist das Leben echt zu kurz und die Gemeinschaft mit realen Menschen zu wichtig.
Ob der Computer ein Segen oder ein Fluch ist, kommt darauf an, ob man ihn sinnvoll nutzt oder nicht. Ich benutze ihn im Moment wieder zu viel und zu eigentlich unnötigen Zwecken. Sollte es besser auch mal wieder ein wenig umstellen.
Für mich gehört der Computer einfach schon seit Jahren zu meinem Leben dazu und ich möchte ihn auf gar keinen Fall missen. Beruflich arbeite ich am Computer, könnte also - wie so viele andere - ohne Computer meinen Beruf gar nicht ausüben (mir fallen spontan auch weitaus mehr Berufe ein, in denen man den Computer braucht als solche, die - noch - ohne auskommen).
Dass der Computer vom realen Leben entfremdet, sehe ich nicht so. Das mag vielleicht auf die zutreffen, die onlinesüchtig oder süchtig nach bestimmten Spielen sind. Bei denen liegt das aber nicht daran, dass der Computer halt da ist, sondern dass sie eben abhängig davon geworden sind (und wäre es nicht der Computer, wären sie vermutlich von etwas anderem abhängig geworden).
Für mich ist der Computer also Teil von meinem realen Leben. Genauso bei vielen meiner Freunde und Bekannten. Ohne Computer wären die meisten genauso aufgeschmissen wie ich. Es ist doch einfach herrlich, mal eben schnell nachschlagen zu können, wenn man etwas wissen will. Zu jeder Tages- und Nachtezit Mails verschicken zu können - ohne auf die Öffnungszeiten der Post angewiesen zu sein. Dann erleichtert der Computer das Arbeiten. Auch Arbeiten von zu Hause aus ist per Computer möglich - in ganz vielen Bereichen schon. Ist natürlich ideal für alleinerziehende Mütter, die noch ganz kleine Kinder haben und anders keine Chance hätten, arbeiten zu gehen.
Und wenn man den Computer zum Zeitvertreib (Foren, Onlinespiele, Chatten, usw.) benutzt, ist dagegen doch auch nichts zu sagen, solange das im normalen Hobby-Rahmen bleibt. Gerade die Hobby-Foren, ob nun zu Büchern, Autos, dem Angeln, verschiedenen Stars und Filmen oder Sammelleidenschaften, sind doch eine schöne Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in Kontakt treten zu können. Wer in einer eher kleinen Ortschaft wohnt, wird dazu anders gar nicht die Möglichkeit haben. Übers Internet kann er dann Leute kennenlernen, die seine Leidenschaften teilen, entdeckt vielleicht sogar, dass es ganz in der Nähe von ihm einen monatlichen Stammtisch gibt, von dem er bisher noch gar nichts wusste.
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