Zähne vom Kind richten lassen - Kosten
Unser Kind hat lange und leidenschaftlich am Daumen genuckelt. Und nun sagt der Zahnarzt, wir sollen ihm die Zähne richten lassen. Dazu muß man zu einem Kieferorthopäden laufen, der muß sich die Sache angucken und dann wird da wohl eine Schiene angefertigt und und und.
Geht das auch einfacher? Kann das nicht der Zahnarzt selbst machen mit dem Zähne richten, der kennt sie doch. Und vor allem was kostet denn so was. Vielleicht ist es auch besser abzuwarten, das Kind ist jetzt sieben Jahre alt, da wächst doch der Kiefer noch und vielleicht rücken sich die Zähne von selbst zurecht.
Ich weiß nicht, was die Behandlung kostet. haben meine Eltern bezahlt aber ich weiß, dass die Spangen nicht unbedingt den Erfolg bringen müssen, den sie versprechen. Ich hab etwa 5 Jahre jeden Tag eine Spange getragen, die meine Schneidezähne gerade schieben sollte, meinen Unterkiefer auf Michael-Schuhmacher-Niveau vor ziehen sollte (grausam, was manche Ärzte für Ideen haben) und meine Backenzähne länger raus wachsen lassen sollte. Die Behandlung wurde zwar mit Erfolg abgeschlossen, aber nur weil ich beim Zahnarzt den Kiefer selbst vorgeschoben hab. ansonsten hat sich in der gesamten Zeit nichts verändert, außer der Kontostand meiner Eltern und der Kontostand meines Zahnarztes.
Ich würde mit der Behandlung auch noch warten, bis das Kind alle bleibenden Zähne hat, denn das hat ja eigentlich nur Sinn. Warum die Milchzähne richten, wenn sie dann doch ausfallen.
Wann eine Behandlung begonnen werden kann, muss dann allerdings der Kieferorthopäde entscheiden. Meinen Sohn hat er in halbjährlichen Abständen drei Mal wieder weggeschickt, ehe "die Zeit reif war".
Der Zahnarzt kann so eine Korrektur wohl nicht erledigen, dafür ist der Kieferorthopäde da. Man kann es wie zwei verschiedene Berufe sehen. Manchmal übt ein Zahnarzt beides aus, was aber wohl eher selten ist.
Zu den Kosten kann man sagen, dass sie sich natürlich auch nach der Länge der Behandlung und Art der Spange/Behandlung richten. Ob die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden, wird nach einem Faktor beurteilt. Ich kenne die Kriterien nicht, aber ich glaube, die Stärke der Zahnfehlstellung muss einen Faktor von 3,0 (mindestens) aufweisen. Dann zahlt die Krankenkasse zunächst 80 Prozent, 20% müssen vierteljährlich vom Patienten beigesteuert werden. So war es zumindest bei uns. Ist die Behandlung abgeschlossen, wird vom Kieferorthopäden ein Bericht an die Krankenkasse über die Beendigung der Behandlung geschickt. Dann kann man seine Rechnungen bei der Krankenkasse einreichen und bekommt auch diese vorgestreckten 2ß% erstattet.
Mit diesem Vorgehen möchten die Krankenkassen verhindern, dass Behandlungen unnötig lang herausgezogen, vernachlässigt oder in der Mitte einfach abgebrochen werden. Fertigt der Arzt also keinen Abschlussbericht an, bekommt man auch kein Geld zurück.
Ich denke, die Kosten belaufen sich im Schnitt so um die 3000-4000 Euro, aber wie gesagt, das ist individuell verschieden.
Liegt der Bewertungsfaktor unter 3,0, muss die Behandlung vom Patienten (bzw. den Eltern) selbst bezahlt werden.
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