Versuch eines satirischen Textes bzgl. Geschlechterklischee
Ich habe einen Text verfasst der sich eigentlich satirisch auf ein bestimmtes Geschlechterklischee beziehen sollte. Es ist nicht ganz so lustig geworden, wie es erwartet wurde. Doch ich finde ihn ganz gut und denke das es mal "gesagt" werden muss:
Gefühlter Männerüberschuss
Man meint, dass es früher keine Emanzipierung gab. Die Frauen hatten keine Rechte und es war ihnen nicht gestatten in der Politik tätig zu sein oder andere Führungspositionen einzunehmen. Männer waren die, die das Geld nach Hause gebrachten und die Frauen konnten sich um Haus, Hof und Kinder kümmern.
Heutzutage ist das natürlich alles ganz anders. Selbstverständlich wird auf die geschlechtsgerechte Formulierung sehr viel Wert gelegt, denn wir sind im Jahre 2009. Es herrscht der demokratische Gedanke, Frauen und Männer gleich zu behandeln. Es gibt die erste Frau als Bundeskanzler. In der Schule dürfen Frauen inzwischen auch schon als Lehrer praktizieren und alle Schüler haben dieselben Rechte. Wie sollten wir das aber wissen, wenn wir es nicht sehen würden? Es gibt nur einen Bundeskanzler, Schüler, und Lehrer.
Die Schule ist ein Ort wo Jugendliche sich bilden und für das Leben lernen sollen, doch vergessen sie dort eventuell ob sie männlich oder weiblich sind? Sagen sie etwa: “Ich bin Schülerin der zwölften Klasse“? Ich habe beobachtet, dass es laut Aussage der meisten, nur Schüler und Lehrer gibt. Es mag sein, dass die Verwirrung mit Betreten der Schule einsetzt, doch ist es ein guter Ort zum Lernen, wenn die Verwirrung nicht nur im Kopf, sondern auch unter der Gürtellinie stattfindet?
Zu allem Überfluss gibt es die Überlegung Schulkleidung einzuführen. Beinhaltet dies vielleicht die Anordnung für Mädchen und Frauen einen durchsichtigen Rock anzuziehen, um sich zwischendurch immer wieder zu versichern, dass sie auch wirklich weiblich sind. Und das vor allem alle anderen sich dessen sicher sein können?
Ist die Emanzipation heutzutage schon so fortgeschritten, dass alle Frauen und Mädchen sich schon als männlich betrachten, und sie daher trotzdem angesprochen fühlen? Das mag jedoch alles durcheinander bringen. Frauen fühlen sich angesprochen, wenn von Männern die Rede ist. Männer brauchen zwei Stunden vor dem Spiegel und haben einen vollen Kosmetikschrank. Endet das alles in einer Praxisgebührenerhöhung, da die Krankenkassen so viele Geschlechtsumwandlungsoperationen unterstützen müssen?
„Wir bitten die Benutzer vorsichtig mit dem Artikel umzugehen!“. Natürlich werden daraufhin eine Menge von Frauen ihre Artikel reklamieren und ihr Recht einfordern. Denn es ist üblich Sprache so zu verwenden, dass weibliche Bezüge durch feminine Formen ausgedrückt werden.
Frauen sollen nicht ihren Mann stehen, sondern der Rede wert sein.
Am besten gefiel mir der Schlußsatz, der war wirklich gut. Der Rest war als Essay nicht wirklich schlecht, aber als Satire? Ich mag falsch liegen, aber sollte auch eine satirische Betrachtung nicht witzig sein?
"Früher war alles besser. Die Frauen kümmerten sich in der Küche um die Kinder und scheuchten sie regelmäßig in die Kirche - und die Männer erledigten den Rest, möglichst weit weg von allen drei Ks. Alle die etwas zu sagen hatten waren recht zufrieden mit der Lage, allerdings waren alle die was zu melden hatten Männer. Was die allgemeine Zufriedenheit vermutlich hinreichend erklärt.
Heute ist alles ganz anders, denn wir sind ja fortschrittlich. Nur bei unserer Sprachwahl vergessen wir das hin und wieder - und meistens genau da, wo es wichtig wäre."
Beispielsweise. Jedenfalls ein Hauch lockerer. Inhaltlich ist der Text völlig okay, auch wenn die Beispiele schlecht gewählt sind, denn grad diese drei sind im Sprachgebrauch fest verankert. Lehrerin, Schülerin und Bundeskanzlerin sind durchaus Worte, die allen leicht und selbstverständlich über die Lippen gehen. Auch wenn man bei Frau Merkel zuweilen zweimal hinsieht, ob die weibliche Bezeichnungsform wirklich gerechtfertigt ist. Besonders wenn sie mal wieder die schmale Lippe macht und blickt, als würde ihr Magengeschwür eine Party feiern. Aber im Kern stimmt es, es gibt viele Berufe und Bezeichnungen wo die weibliche Form kein Problem wäre und wir nur zu gedanklich faul sind sie zu nützen.
Hallo,
der Text ist wirklich gar nicht schlecht. Manchmal musste ich den einen oder anderen Satz zweimal lesen, da er so komisch formuliert war. Wirklich witzig, du hattest aber ja schon am Anfangt angekündigt, dass wir uns nicht vor Lachen am Boden kugeln werden, und satirisch fande ich jetzt nicht.
Ich glaube dazu müsste alles noch ein wenig spitzer und übertriebender dagestellt werden. Zum Beispiel, die Stellle, dass die Frauen ihr Produkt reklamieren werden, da der Benutzer damit vorsichtig umgehen müsse, wirklich gut. Trotzdem finde ich, dass Schüler, Schülerin, Lehrer, Leherin meistens klar getrennt werden. Genauso wie Freund und Freundin. Vielleicht könnest du ja ein bisschen über den Hausmann herziehen? Ich finde diesen Begriff immernoch ein wenig seltsam.
Ich muss da Nephele fast in allen Aspekten zustimmen. Typische Elemente der Satire, wie Witz, Bissigkeit, Zynismus oder Übertreibungen fehlen in deinem Text nahezu vollständig.
Der Text an sich enthält aber auch vieles, was auf unsere heutige Gesellschaft genau so zutrifft. Deswegen würde ich hier eher von einem Text mit essayistischen Zügen reden. Du hast dir quasi auf durchaus ernsthafte Art und Weise zu einem gesellschaftlich relevanten Thema Gedanken gemacht und dies schriftlich verfasst. Ausgehend davon könnte man die einzelnen Aspekte nun noch stärker ordnen, ergänzen und mit wissenschaftlichen Zahlen belegen, also zu einer größeren, wissenschaftlichen Arbeit ausdehnen.
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