Gemeinsame Bestattung von Menschen und Haustieren
In der Geschichte der Menschheit hat es in verschiedenen Zeiten immer wieder die Tradition gegeben, sich als Mensch mit Tieren zusammen begraben zu lassen. Man findet beispielsweise Katzen in den Pharaonengräbern oder man hat auch keltische und andere alte europäische Grabstellen gefunden, wo Menschen und Hunde gemeinsam beerdigt wurden. Es gibt Erzählungen, nach denen gewissermaßen "Urkulturen" sich gemeinsam mit ihren Hunden begraben ließen, da diese hoch angesehen waren, weil sie den Menschen bei der Jagd halfen. Daher wurden ihnen auch denen der Menschen ähnliche Bestattungsriten anerkannt.
Dass es auch Gesellschaften gab, wo man mit Tieren nicht sonderlich gut umging und dass Hunde auch dann und wann gegessen wurden und dann beim restlichen "Küchenabfall" landeten, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Allerdings gab es eben auch Kulturen, in denen man Tiere so schätzte, dass man sich gemeinsam mit ihnen beerdigte, beziehungsweise dass man nichts dabei fand, Hunde und Menschen in einem Grab zu beerdigen, um ein Beispiel zu nennen.
Mittlerweile ist das ja, unter anderem auch durch bestimmte christliche Auffassungen, verpönt. Es ist sogar laut Friedhofsordnungen verboten.
Allerdings habe ich gelesen, dass es mittlerweile wieder eine Mentalitätsveränderung geben soll, nach der sich viele Menschen wünschen, mit ihren Tieren bestattet werden zu können. Ob das mit einer Vermenschlichung der Tiere zutun haben könnte, oder nicht, darüber kann man sich streiten. Jedenfalls soll es bereits Pläne geben, dass in Zukunft Friedhöfe errichtet werden, bei denen Menschen und Tiere nach ihrem Tod gemeinsam bestattet werden dürfen.
Wisst ihr darüber Genaueres? Wo wird es soetwas geben? Sind besondere Bedingungen bekannt? Steht vielleicht schon ein Datum fest, an dem der erste derartige Friedhof eröffnet werden soll?
Proteste soll es dagegen allerdings schon ziemlich geben, eben von religiöser, oder besser gesagt christlicher, Seite. Auch, wenn es allein um die Bestattung von Mensch und Tier gemeinsam geht. Davon, dass Tiere Bestattungszeremonien wie Menschen benötigten, wird gar nicht gesprochen. Darum geht es auch gar nicht, sondern einfach nur darum, dass Mensch und Tier in einem Grab liegen, nichts weiter. Viele Menschen fänden es aber auch schon so unwürdig für einen Menschen, allein schon wenn dieser mit Tieren zusammen in einem Grab liegen würde.
Wieso? Könnt ihr mir das erklären? Ist das einfach nur eine Versteifung auf die letzte Tradition? Streng genommen liegt der bestattete Mensch ja ohnehin unter Maden und Würmern, ist in seinem Grab also sowieso bei Tieren.
Ich habe noch nichts davon gehört, dass es extra Friedhöfe geben soll, wo sich Mensch mit seinem geliebten Haustier zusammen beerdigen lassen kann. Ich wusste auch nicht, dass sowas diskutiert und geplant wird.
Viele werden sich einfach darüber aufregen, da sie Tiere nicht zu sehr vermenschlichen wollen und Tiere für sie immer noch etwas Niederes sind. Diese gehören eben nicht ein Grab mit einem Menschen zusammen. Ich muss sagen, dass es mir eigentlich egal ist, ob sich jemand zusammen mit seiner Katze oder seinem Hund beerdigen lassen möchte. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass es viele Diskussionen deswegen geben würde und viele einfach aus ethischen Gründen oder warum auch immer dagegen sind.
Ich meine, dass eigentlich nichts dagegen spricht und ich bin katholisch. Aber ich sehe das alles nicht so streng und frage mich, was schon passieren soll, wenn man sich mit Hund oder Katze zusammen beerdigen lässt. Meistens stirbt das Haustier ja früher und bis man selbst dann irgendwann die Erde verlässt, wird von dem Haustier sicher nichts mehr viel im Grab übrig sein.
Ich denke selber nicht, dass es so abwegig ist, dass Mensch und Tier gemeinsam beerdigt werden. Es ist halt nur so, dass kaum Herrchen/Frauchen und Hund oder Katze oder anderes Tier gemeinsam sterben und dann gemeinsam beerdigt werden. Ich denke, dass es dann schon lockerer gesehen wird.
Ich weiß von einem blinden Mädchen, dass gemeinsam mit ihrem Blindenhund beerdigt wurde. Ein LKW hat beide erfasst, als sie über eine grüne Ampel gegangen sind und der Hund würde mit in den gleichen Sarg gelegt wie das Mädchen. Und das war sogar auf einem katholischen Friedhof.
Problematisch wird es werden, wenn der Hund vorher stirbt und man als Frauchen oder Herrchen will, dass er auf einen Menschenfriedhof kommt, weil man selber dort begraben werden will. Oder aber, wenn der Mensch vorher stirbt und der Hund dann 3 Jahre später. Da wird das Grab wegen der Totenruhe schon nicht aufgemacht.
Von einer Diskussion darüber, ob man das immer machen darf, ob es normal ist, wenn Tier und Mensch zusammen beerdigt wird, habe ich noch nie was gehört. Ich weiß nur, dass es wie in dem oben genannten Fall auf jeden Fall machbar ist und dass es bestimmt kein Einzelfall ist.
Ich kenne keinen deutschen Friedhof der so etwas zulassen würde. Für mich als Tierliebhaber wäre es aber ein schöner Gedanke mit meinem lieben Hund zusammen begraben zu werden, natürlich erst wenn dieser ebenfalls verstorben ist.
Mir würde auch auf die schnelle keine Gründe einfallen weshalb etwas dagegen sprechen würde. Ich finde es einfach einen schönen Zug der Hinterbliebenen den letzten Wunsch dem verstorbenen zu erfüllen und ihn auf seiner letzten Reise vom besten Freund des Menschen begleiten zu lassen.
Das wäre wirklich schön, wenn dass in Zukunft möglich sein könnte. Ich würde mich sofort mit meinem Hund beerdigen lassen, vorausgesetzt wir sind beide tot . Und auch mein Sohn würde seinen Hund wohl mitnehmen. Das hat auch nichts damit zu tun, dass wir die beiden vermenschlichen, sondern einfach nur total an ihnen hängen. Und es ist doch schön, auch im Tod mit denjenigen vereint zu sein, die man liebt. Na gut, ich kann jetzt nicht alle neben mich legen lassen, die ich liebe, dann wäre wegen Überfüllung geschlossen . Aber da wir eine Familiengruft haben, ist schon etwas an Platz vorhanden.
Bei den alten Kulturen war es so, dass die Tiere nicht tot waren, sondern Opfertiere für den Toten oder dessen Lieblinglingstiere waren. Diese wurde also vor der Beisetzung getötet, oft auch lebendig begraben.
Das die Katholiken dagegen Sturm laufen, ist aber ganz klar. Vielleicht sollten die mal öfter ihre eigene Bibel lesen. Ich bin aus gutem Grund zwar katholisch getauft und erzogen, aber mittlerweile bekennende Heidin.
Was aus ethischen Gründen dagegen sprechen sollte, kann ich leider auch nicht so ganz ersehen. Ist denn die Ethik der Urvölker soviel weniger wert als unsere heutige, die ich im Übrigen für absolut bimoralisch halte?! Ein wenig mehr Toleranz wäre da wirklich angebracht.
Da ich davon ausgehe, dass unsere Hunde leider doch einige Zeit vor uns sterben werden, haben mein Sohn und ich gemeinsam beschlossen, die beiden Mädels nach ihrem Tod verbrennen und zu Diamanten pressen zu lassen. Auf diese Weise sind sie immer bei uns und sollten wir uns mit unserem Schmuck beerdigen lassen, fragt kein Mensch mehr danach, ob das früher mal mein Hund war.
Ich glaube auch, mein Onkel, der vor ein paar Jahren gestorben ist, wäre über die Vorstellung sehr glücklich gewesen, dass sein über alles geliebter Hund irgendwann einmal neben ihm liegen wird. Er sich wochenlang gequält und am Leben festgehalten, weil er den Hund nicht alleine lassen wollte.
Ich persönlich meine, dass gegen Friedhöfe, auf denen Tiere und Menschen gemeinsam bestattet werden können, gar nichts spricht. Sofern es separate Friedhöfe für solche Fälle sind, sollte das doch andere Menschen, die nicht auf einem Friedhof mit Tieren liegen wollen, eigentlich auch nicht stören, denn die würden sich dann doch einfach auf einem anderen Friedhof bestatten lassen, wo das nicht erlaubt ist. Ich finde, da sollte man einfach tolerant sein.
Und ich glaube, so ein Friedhof, wo Menschen und Tiere gemeinsam liegen, würde auch nicht gerade leer bleiben. Viele Menschen lieben ihre Tiere doch sehr und würden deswegen auch gerne im Tod mit ihnen vereint sein. Da es bisher meines Wissens im Normalfall immer und überall, zumindest hier in Mitteleuropa, verboten war und ist, haben sich viele Menschen ja verschiedenste Ausweichstrategien ausgedacht.
Sehr gut erinnere ich mich an einen Fall, allerdings nicht in Deutschland, sondern in Frankreich, in Paris. Dort habe ich verschiedene Friedhöfe besucht, auch einen Tierfriedhof, und dabei fiel mir zuhause nach dem Sichten der Fotos auf, dass ich auf einem Menschen- und einen Tierfriedhof genau dieselbe Skulptur gesehen hatte, von einem Menschen mit seinem Hund. Ich habe dann darüber recherchiert und festgestellt, dass das wohl die Gräber von Hund und Herrchen waren, wobei der Besitzer mit der identischen Statue quasi eine Brücke zwischen den Gräbern schlagen wollte, weil er sich nicht zusammen mit seinem Hund beerdigen lassen durfte. Da die Gräber bereits im 19. Jahrhundert errichtet wurden, zeigt dass, dass einige Menschen sich schon damals eine Bestattung an demselben Ort wie ihr Haustier wünschten.
Diamante hat geschrieben:Problematisch wird es werden, wenn der Hund vorher stirbt und man als Frauchen oder Herrchen will, dass er auf einen Menschenfriedhof kommt, weil man selber dort begraben werden will. Oder aber, wenn der Mensch vorher stirbt und der Hund dann 3 Jahre später. Da wird das Grab wegen der Totenruhe schon nicht aufgemacht.
(...)
Ich weiß nur, dass es wie in dem oben genannten Fall auf jeden Fall machbar ist und dass es bestimmt kein Einzelfall ist.
Ich denke, das Prinzip könnte man eigentlich nur auf speziellen Friedhöfen durchsetzen, sonst gäbe es sicherlich zu große Proteste. Da wäre es dann vielleicht von den Regelungen her auch anders, was die Totenruhe, und so weiter, betrifft.
Aber ganz ehrlich, ich tue mich ein wenig schwer, das mit der Totenruhe zu verstehen. Wie meinst du das, das Grab darf beispielsweise drei Jahre nach der Beerdigung nicht mehr geöffnet werden? Wenn beispielsweise der Ehepartner stirbt, dann kann der doch dazubestattet werden, oder? Das wäre dann ja auch keine Störung der Totenruhe, sondern erlaubt. Und bei einem Friedhof, auf dem Menschen und Tiere zusammen liegen dürften, da glaube ich, wäre das dann ja genau so, weil das Tier ja dann gewissermaßen auch als "Familienmitglied" anerkannt wird.
Die Bestattung von dem blinden Mädchen mit ihrem Hund zusammen finde ich verwunderlich. Meines Wissens ist die Bestattung von Tieren auf Menschen-Friedhöfen laut Friedhofsordnung eigentlich überall verboten. Hat man da einfach eine Ausnahme bei diesem tragischen Fall gemacht, oder sollte es wirklich schon Friedhöfe geben, bei denen Tierbestattungen zusammen mit Menschenbestattungen erlaubt sind?
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