Problem Bund und Studium
Ich bin seit kurzem stolzer Abiturient. Ich wurde vor 3 Jahren auf T2 gemustert und habe seitdem nichts mehr vom Bund gehört. Zu erwähnen sei noch, dass ich nach meiner Musterung eine Klasse wiederholt habe.
Mein Problem ist, dass ich jetzt zusammen mit einem Kumpel anfangen will zu studieren. Nun weiß ich nicht, ob ich das Risiko eingehen sollte, dass ich während der ersten 3 Semester aus meinem Studium rausgeholt werde. Ich habe bis jetzt auch nicht verweigert, sondern hoffe einfach darauf, dass ich nichts mehr vom Bund höre. Ich will
Hat jemand schon Erfahrung damit gemacht? Wenn ja, wie ist es ausgegangen? Ist es auch möglich die Wehrdienstzeit oder den Zivildienst auf nach das Studium zu verschieben?
Wenn du schon einen Studienplatz hast bist du für die Zeit, bis du dein Studium abgelegt hast, freigestellt. Das heißt, du bräuchtest dir keine Sorgen zu machen, nach ein paar Semestern plötzlich zum Bund gehen zu müssen. Es kann schon sein, dass du vom Bund dann nach dem Studium eingezogen wirst, wobei ich auch nicht weiß wie alt du dann bist, und ob die Wehrpflicht immer noch besteht.
Möchtest du eigentlich zum Bund? Wenn ja, würde ich lieber vor dem Studieren zum Bund. Du könntest auch beim Bund studieren, aber damit schlägst du automatisch eine Offizierslaufbahn ein, und das heißt, du könntest dann auch nach deinem Studium womöglich im Ausland eingesetzt werden.
Theoretisch kann dich die Bundeswehr schon noch während des Studiums einziehen - ich denke da hat sich die Gesetzeslage in den letzten Jahren nicht geändert. Rein praktisch wird dies jedoch sicherlich selten passieren. Wenn du vor drei Jahren das letzte mal gemustert wurdest, kannst du sicherlich eine Nachmusterung beantragen. Dabei kann jetzt natürlich auch herauskommen, dass du ausgemustert wirst.
Wenn du Klarheit schaffen willst, kannst du dich einfach mal an das Kreiswehrersatzamt wenden. Die werden dich dann schon entsprechend beraten.
Mein Kommilitone hoffte auch er würde nichts mehr von denen hören und hat angefangen zu studieren. Er ist bis zum Ende des ersten Semesters gekommen und wurde dann eingezogen. Dadurch musste er ein Jahr mit dem Studium aussetzen, konnte aber danach sofort wieder weiter machen.
Es kommt also sehr wohl vor, dass Leute, die studieren, eingezogen werden. Alle die bei mir im Semester während des Studiums nicht eingezogen wurden, wurden übrigens ausgemustert oder haben ihren Wehrdienst schon abgeleistet.
@Sann
Was erzählst Du hier eigentlich für einen Quark, sowohl als auch!
Sann hat geschrieben:Wenn du schon einen Studienplatz hast bist du für die Zeit, bis du dein Studium abgelegt hast, freigestellt. Das heißt, du bräuchtest dir keine Sorgen zu machen, nach ein paar Semestern plötzlich zum Bund gehen zu müssen.
Da sagt § 12 (4) Wehrpflichtgesetz, was ich spontan mal über deine Meinung setzen würde, aber was ganz anderes aus! Demnach kann man nur dann nicht mehr einberufen werden, wenn:
- man am jeweiligen Ausbildungsplatz unentbehrlich ist (was beim Studium zu 99,9 % nicht der Fall sein dürfte)
- der Unterhalt usw. der Familie durch die Einberufung gefährdet wird (beim Studium ist das wohl eher umgedreht)
- man bereits im 3. Semester des Studiums steckt, sprich: ab dem ersten Tag des dritten Semesters war`s das (bei 6 semestrigen Studiengängen wie heute üblich, früher war der Eintritt ins Hauptstudium der "Freispruch")
- ein Drittel der Ausbildung bereits geleistet wurde (gilt in der Regel für alle Studiengänge, der länger als 6 Semester geht)
- man einen dualen Studiengang antritt mit nicht mehr als 8 Semestern Regelstudienzeit - Antritt des Studiums maximal 3 Monate nach Beginn der Ausbildung im Betrieb
Sann hat geschrieben:Du könntest auch beim Bund studieren, aber damit schlägst du automatisch eine Offizierslaufbahn ein, und das heißt, du könntest dann auch nach deinem Studium womöglich im Ausland eingesetzt werden.
Das beste überhaupt, dieses Ammenmärchen! Das kann ich echt nicht mehr hören (auch wenn`s nicht mit dem Thema zu tun hat), gerade da ich da mehrere Fälle aus nächster Nähe kenne.
Was richtig toll daran ist: Das Studium beim Bund ist ungeheuer empfehlenswert und super - zwar herrschen da teils optimale Ausbildungsbedingungen, dafür ist aber für 98 % der Arbeitgeber so ein Studium ungefähr soviel Wert wie ein Abschluss am Clownscollege in Funnyville, da die meisten nach ihrem Studium mindestens 5 - 6 Jahre noch beim Bund bleiben und da auf Posten hocken, bei denen sie es nicht ernsthaft einsetzen und anwenden können.
Und wenn schon "normale" Akademiker nach 1 - 2 Jahren ohne Job schon als teilweise ausgelernt gelten kann man sich ja mal ausrechnen wie das bei ehemaligen Bundis aussieht, die im Grunde das was sie gelernt haben jahrelang nie in der freien Wirtschaft anwenden konnten. Wer Probleme hat das zu glauben, kann sich ja mal verschiedene Erfahrungsberichte mit dem fast immer gleichen Tenor im Internet durchlesen - da arbeiten "gut ausgebildete" Diplomanden und teils Doktoren als Hausmeister oder Hilfskräfte oder gehen einfach nur stempeln!
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