CDU in Thüringen mit starken Verlusten

Letzten Sonntag war auch in Thüringen Landtagswahl und die CDU um Herrn Althaus musste Verluste im zweistelligen Bereich hinnehmen. Trotzdem sind die stärkste Partei. Allerdings wird es bei einer Koalition mit der FDP auch nicht reichen um die absolute Mehrheit zu bekommen.

Die zweite Variante wäre Rot-Rot-Grün als regierende Koalition. Doch da gibt es das Problem, das die Linke mehr Stimmen erhalten hat, als die SPD. Allerdings stellt sich die SPD quer einen linken Ministerpräsidenten zu akzeptieren. Es wird also mit Sicherheit recht lange Verhandlungen in Thüringen geben, bis wirklich eine Landesregierung gebildet ist.

Ja, die Watsch`n für Herrn Althaus, wahrhaft göttlich. Man hat es ja fast nicht glauben können, gleiches gilt für`s Saarland. Dass die SPD hier mal wieder als Königsmacher gilt halte ich fast schon für zynisch, denn in einer Koalition mit der CDU kann sie nur verlieren - auf der anderen Seite wäre der erste Ministerpräsident der Linkspartei, und dann auch noch Bodo Ramelow (einer der wenigen, denen man von der Truppe sogar was zutrauen kann) eine echte Niederlage für die SPD bzw. weiterer Aufwind für die Linkspartei.

Ich glaube nicht, dass sie mit der CDU koalieren wird, das wird böse für sie werden - die Abklatsche zur Bundestagswahl, da die meisten eine große Koalition im Land mit dem Bund gleichsetzen werden, schon vorprogrammiert. Und dass man als "schwächere" Partei der stärkeren die Juniorpatenschaft anbietet ist einfach nur lächerlich bzw. meiner Meinung nach nur Taktik um bei den Koalitionsverhandlungen möglichst viel rauszuholen. Auch wenn die Unterordnung unter die Linkspartei ein deutliches Signal auch für die Bundespolitik darstellt.

Die Umschreibung Königsmacher, die ich heute online oft gelesen habe, finde ich allein deswegen lustig, da angesichts der Lage die SPD hier nicht als Sieger herausgehen wird, sondern sich nur entscheiden darf, ob sie in die schwarze oder rote Zitrone beißt, sprich: das kleinere Übel wählen. Da bin ich mal echt gespannt, was Matschie machen wird...

Inzwischen ist es offiziell, was viele Fachleute bereits am Abend der Wahl als einzig richtige Konsequenz des schlechten Ergebnisses für die Thüringer CDU gesehen haben: Dieter Althaus hat seine Ämter als Ministerpäsident und CDU-Landeschef freiwillig niedergelegt.

Durch diesen Schritt, den ich persönlich für den einzig Richtigen halte, ist der größte Stein für Koalitionsverhandlungen zwischen den Christdemokraten und den Sozialdemokraten aus dem Weg geräumt worden. Ob diese Regierung zustande kommt bleibt allerdings abzuwarten, da sich durchaus auch die Linke um Bodo Ramelow weiterhin ihre Hoffnungen macht, zusammen mit SPD und den Grünen an die Macht zu kommen.
Für den Sturz von Althaus waren jedoch angeblich nicht nur die anderen Parteien, sondern auch viele eigene Parteimitglieder verantwortlich, die ihren Frust über einen verpassten erneuten Einzug in den Thüringer Landtag an Althaus ausließen und diesen dafür verantwortlich machten.