Fleischfressend Pflanzen

vom 25.07.2008, 22:11 Uhr

Ich habe mir vor einiger Zeit eine Fleischfressende Pflanze gekauft. Es war eine Venusfliegenfalle, die ich in einem normalen Blumengeschäft erworben hatte. Ich war wirklich fasziniert von dieser Art des Lebens und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich stellte mir die Pflanze auf ein Fensterbrett, sodass sie viel Sonne abbekam. Ich gab ihr täglich Wasser und ich pflegte sie sehr gut und ausgiebig.

Als ich nach etwa 2 Wochen am Morgen erwachte und der Pflanze Wasser geben wollte, erkannte ich zu meinem Entsetzen, dass sie fast vollkommen eingegangen war. Die Blätter waren ganz braun und sie sah aus als ob sie nicht mehr zu retten war. Das war dann leider auch so und ich musste sie leider auf dem Kompost entsorgen.

Nun bin ich seit dieser Erfahrung immer noch sehr begeistert von dieser Art von Pflanzen. Allerdings bin ich mir auch unsicher, ob ich mir nocheinmal eine solche fleischfressende Pflanze besorgen soll oder ob eine andere Art vielleicht besser für mich währe. Ich würde gern mehr über diese Pflanzen erfahren und mich interessiert brennend wie ich diese Pflanzen richtig pflegen muss und welche Arten es noch von den Fleischfressern gibt. Ich währe wirklich dankbar für jeden Tip, denn ich bin wirklich fasziniert und ich denke, dass ich eine kleine Sammlung dieser Pflanzen eröffnen werde, sobald ich mehr Informationen hab.

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja diese Gattung Pflanze ist wirklich eine der Interessantesten überhaupt. Sie sollte ein sehr sonniges Plätzchen erhalten. Am Besten wäre, wenn sie auf einem Fensterbrett stehen würde, wo das Fenster in südliche Richtung zeigt, damit die Pflanze so viel Sonne wie möglich tanken kann. Dann sollte man darauf achten, dass man ihr viel kalkfreies Regenwasser gibt, wo sie dann auch mindestens 1 Zentimeter tief drin steht. Man kann aber auch destilliertes oder entsalzenes bzw. abgekochtes Wasser oder Regenwasser nehmen. Die optimale Zimmertemperatur für diese Pflanze sollte in etwa zwischen 20 bis maximal 32 °C betragen bzw. liegen. Hinzu sollte man als Boden für diese Pflanze ungedüngten, reinen Hochtorfmoor verwenden. Darin gedeihen sollte Pflanzen wirklich am Besten.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir weiter. Du hattest ja leider nicht erwähnt, mit welchem Wasser du sie täglich gegossen hast. Vielleicht hat es daran gelegen. Das kann ich natürlich nicht mit bestimmter Gewissheit so aussagen.

» ps-mieze » Beiträge: 457 » Talkpoints: 0,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe ca. 2 Jahre lang fleischfressende Pflanzen gesammelt und kann deine Begeisterung wirklich gut verstehen. Ich habe damals auch mit einer kleinen Venus-Fliegenfalle aus dem Baumarkt angefangen, jedoch musste ich meine kleine Sammlung, welche inzwischen ca. 20 Stück zählte, aufgrund ungünstiger Lichtverhältnisse in meiner neuen Wohnung aufgeben.

Es kann viele Gründe dafür geben, dass dir die Pflanze schon so schnell eigegangen ist. Dies sind die beiden häufigsten:

1. Du darfst die interessanten Fallen, der Pflanze nicht berühren und somit künstlich zum Schließen bringen, da sie dadurch nach sehr kurzer Zeit vertrocknen und somit schließlich die ganze Pflanze eingeht.
2. Natürlich ist, wie bei jeder anderen Pflanze, auch der Standort sehr wichtig. Eine Venus-Fliegenfalle (lat. Dinonea) brauch sehr viel Licht und eine ebenfalls sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Nur unter diesen Bedingungen entwickelt sie auch die eigentlich typisch dunkelrote Färbung.

Wenn du Carnivoren (fleischfr. Pflanzen) kultivieren willst, so musst du jedoch auf einiges mehr achten. Die benötigte Luftfeuchtigkeit kannst du entweder in einem Gewächshaus oder mit einem entsprechenden Luftbefeuchter erreichen. Wenn dir ein elektronischer Luftbefeuchter zu teuer sein sollte, so kannst du im Winter auch einfach kleine Schüsseln mit Wasser auf die Heizungen stellen. Durch das verdunstende Wasser wird die Luftfeuchtigkeit dann erhöht.

Die Erde muss zusätzlich ständig feucht gehalten werden, da es sich um eine Sumpfpflanze handelt. Am besten du stellst die Pflanze in einen großen Übertopf und füllst diesen regelmäßig mit Wasser auf. Du solltest also indirekt und auf keinen Fall von oben gießen. Damit die Erde auch auf der Oberfläche ständig feucht bleibt, empfiehlt es sich zusätzlich Spaghnum (eine Art Moos, in jedem guten Gartencenter erhältlich) auf die Erde zu geben.

Viele Leute glauben, dass sie fleischfressende pflanzen regelmäßig füttern müssten. Das ist absoluter Quatsch. Die Pflanze kann auch völlig ohne diese tierische Zusatznahrung auskommen und nutzt sie lediglich als Ergänzung. Zu viele Fliegen oder Insekten hingegen können sie sogar töten.

Die Arten

Es gibt natürlich sehr viele verschieden Srten, die ich hier unmöglich alle erklären kann, jedoch werde ich einmal auf die wichtigsten eingehen:

Die Dinonea, welche du dir auch gekauft hast, ist sehr pflegeleicht und demnach besonders für Anfänger gut geeignet. Ich würde dir empfehlen es zunächst noch mal mit einer solchen zu versuchen und dich erst später an die schwierigeren Arten heranzuwagen.

Eine weitere große Gattung bildet die Sarracenia oder Schlauchpflanze, welche ebenfalls noch relativ pflegeleicht ist. Diese Art besticht besonders durch die vielen unterschiedlichen Variationen in Farbe, Form und Größe. Der Fangmechanismus ist jedoch etwas unspektakulärer, da die Opfer, welche zuvor mit einer Art Lockduft angelockt werden, einfach in die teilweise riesigen Schläuche hineinfallen und aufgrund der klebrigen und zugleich rutschigen Innenwände der Schläuche nicht mehr fliehen können. Dann werden sie durch das "Einpumpen" eines Verdauungssaftes zersetzt und aufgenommen.

Ebenfalls sehr interessant und pflegeleicht ist die Gattung Nepenthes, welche eine Art Hängepflanze ist und in freier Natur sogar Ratten verdauen kann. Ihre Fangmethode ist ähnlich wie die der Sarracenia, jedoch bildet sie eher kannenförmige Fallen.

Die anderen Carnivoren, welche ihre Opfer mit Reusefallen oder Unterdruck überlisten (z.B. Utricularia) sind dann doch eher etwas für Profis und benötigen sehr viel Pflege und teilweise sogar ein kleines eigenes Wasserbiotop (z.B. Aquarium).

Kauf deine zukünftige Sammlung aber bitte nicht in einem Baumarkt, da diese meist mit einer chemischen Schnellmethode (viel Dünger) herangezogen werden und somit eigentlich nie länger als 3 Jahre überleben. Typisch für wirklich gute Pflanzen ist eine kräftige Rotfärbung. Am besten du bestellst dir Samen oder gleich fertige Pflanzen in einem Fachhandel oder einem spezialisierten Gartencenter.

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde diese Gattung der Pflanze auch sehr interessant. Vor 2 Monaten habe ich mir zwei Stück davon gekauft. Das war eine Schlauchpflanze und eine Venusfliegenfalle. Letztere fand ich sehr cool, allein schon vom Aussehen her. Habe die beiden bei dem Singenden Baumarkt gekauft dort standen viele davon rum, die Hälfte war schon leicht schwarz. Nach ca. 2 Wochen sind mir die beiden eingegangen. Aber ich hab im allgemeinen kein gutes Händchen für Pflanzen.

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» Weinlachgummi » Beiträge: 879 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Mutter hatte früher die "klassische" Venusfliegenfalle. Sie war winzig beim Kauf und meine Mutter kaufte sie vor Allem auch, weil sie sie einfach niedlich fand. Das war sie aber auch wirklich. Leider hat die Pflanze aber trotz Einhaltung der Pflegeregeln, die angegeben waren, nur wenige Wochen überlebt. Da war dann wohl doch etwas verkehrt.

Ich hatte mir dann im Jahr 2005 eine Nephentes, also eine Kannenpflanze, gekauft. Diese wuchs sehr schnell, sehr hoch, hatte Ranken von mehreren Metern Länge, und die Kannen wurden auch immer riesiger. Sie sah wirklich sehr schön aus. Irgendwann aber begannen plötzlich die Ranken, zu vertrocknen, und die Pflanze starb. Sie war nicht mehr zu retten. Ganz ehrlich weiß ich gar nicht, wieso das passiert ist, denn an der Pflege hatten wir eigentlich nichts verändert. Kann es sein, dass Pflanzen aufgrund ihres Alters sterben? Oder was könnte bei uns falsch gelaufen sein?

Ich würde sehr gerne wieder carnivore Pflanzen halten, denn ich finde sie einfach interessant und auch sehr schön. In einigen Gartencentern und Gartenabteilungen von Baumärkten habe ich schon kleine Sumpf-Gewächshäuser gesehen, wo verschiedene Fleisch fressende Pflanzen bereits eingepflanzt waren. Da war beispielsweise Sonnentau dabei, und auch kleine Venusfliegenfallen. Schlauchpflanzen waren auch dabei.

Ach, da fällt mir ein, so eine hatten meine Eltern mal in meiner Kindheit, als sie noch recht selten zu finden waren. Die lebte auch paar Jahre, wuchs stark, aber dann starb sie auch recht plötzlich. Da war es auch sehr schade drum, ich mochte diese Pflanze als Kind so sehr.

Jedenfalls gibt es beispielsweise bei Obi diese fertigen sumpfigen Gewächshäuser mit schönen, gemischten carnivoren Pflanzen zu kaufen. Allerdings sind die recht schwer und schwierig für uns, zu transportieren. Auch kosten sie eine ganze Menge. Für ein großes kann man schon einmal 100 Euro loswerden. Ich weiß nicht, ob sich das lohnt. Wenn die Pflanzen doch eingehen, wäre das ärgerlich, auch wegen des Preises. Aber vielleicht sinken die Preise ja irgendwann einmal. Dann kann ich mir vielleicht ein kleines Gewächshaus mit Carnivoren leisten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe seit etwa 3 Jahren Fleischfressende Pflanzen und zum Glück keine Probleme, da sie optimale Bedingungen haben.

Vor 3 Jahren bin ich umgezogen und brauchte einen Coachtisch, fand es aber langweilig einen ganz normalen zu kaufen, sondern entschied mich für eine Art Gewächshaus für Fleischfressende Pflanzen. Das Gewächshaus ist eine 1m x 50cm x 30cm große Holzkiste, die ich oben und an einer Seitenfläche verglaste. Innen habe ich sie mit Isolierfarbe aus dem Baumarkt gestrichen und eine 2cm hohe Plastwanne als Boden eingepasst. Die Wände habe ich mit Dekofolie für Aquarien verkleidet. Der Boden besteht aus einer 1cm hohen Schicht Kies und einem Torf-Sand Gemisch als Deckmaterial, mit dem ich ein Gelände modellierte.

So wären die Pflanzen natürlich innerhalb kürzester Zeit eingegangen, da die Lichtverhältnisse zu schlecht sind. Abhilfe schaffen hier 2 Neonröhren, die speziell auf das Photosynthesespektrum von Pflanzen abgestimmt sind und zwischen 6 und 20 Uhr im Sommer und 8 und 18 Uhr im Winter die Pflanzen mit Licht versorgen. Erhältlich sind die Neonröhren im Zoohandel und in größeren Baumärkten. Vor allem sollte man einen Reflektor hinter beiden Röhren anbringen, damit das Licht auch dort landet, wo es hin soll.

Positiver Nebeneffekt der Lampen ist die erhöhte Temperatur im Gewächshaus von fast 30 Grad - also optimal für die meisten Arten. Und zusätzlich steigt mit der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit, die zum Teil an der Deckscheibe kondensiert und als Regen herabtropft. Gegossen wird dann nach Bedarf, aber auf jeden Fall mit REGENWASSER. Auf keinen Fall mit Leitungswasser. In der Regel gieße ich 1 Liter pro Woche. Das reicht.

Ich habe verschiedene Sonnentaupflanzen, die hier dauerhaft blühen, Samen bilden, ausfallen und auch alle aufgehen, natürlich auch Venusfliegenfallen, die ebenfalls schon blühten sowie eine Kannen und eine Schlauchpflanze. Da ich den Torf erst einige Jahre im Garten gelagert hatte haben sich einige Moossporen darin eingenistet gehabt, die nach dem keimen nun zwischen den Karnivoren die komplette Erdoberfläche bedecken und dem gewächshaus einen natürlichen Touch geben.

So ein Coachtisch ist auf jeden Fall ein Unikat und für alle Besucher ein Hingucker, der die Pflege der Fleischfressenden Pflanzen ungemein vereinfacht.

» PK » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,22 »


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