Bewerben trotz Unstimmigkeit - Ohne vorher nachfragen?

Ich habe eine sehr interessante Stellenazeige finden können, die einfach perfekt zu mir passen würde. Das Einzige, was wohl ein Problem darstellen würde, wären die täglichen Arbeitszeiten, die mit meinem derzeitigen Stundenplan der Uni nicht zu 100 % vereinbar sind. Gewünscht wird vom Arbeitgeber eine Arbeitszeit von 8 bis 12 Uhr am Vormittag, allerdings könnte ich das eigentlich nur an 3 Tagen so schaffen und an zwei anderen Tagen müsste die tägliche Arbeitszeit etwas nach hinten verschoben werden, allerdings wäre ich stattdessen auch bereit an einem Tag Vollzeit zu arbeiten und stattdessen dann eben nur an 4 Tagen zu arbeiten. Ich denke eben, da könnte man schon noch darüber sprechen und dass ich mich einfach mal bewerben sollte. Bei Vorstellungsgespräch kann man das ja eigentlich noch immer besprechen, oder?

Meine Freundin meint nämlich, sie würde da vorher erstmal anrufen und fragen, ob das überhaupt interessant ist, wenn die Arbeitszeit mir nicht passt. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Person, die ich dann zu sprechen bekomme, so oder so sagt, dass das dann keinen Wert hat und ich mich gar nicht erst bewerben braucht. Was würdet ihr tun? Würdet ihr trotzdem mal eine Bewerbung hinschicken? Würdet ihr vielleicht in der Bewerbung schon anmerken wie ihr arbeiten könntet oder erst nachträglich darauf eingehen?

Hallo!

Ich würde an deiner Stelle eine normale Bewerbung hinschicken und noch nicht auf die Arbeitszeiten eingehen. Solltest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden solltest du sehr selbstbewußt auftreten und im Gespräch rüberkommen lassen, dass du perfekt in diese Stelle passt. Die Arbeitszeit kannst du dann ansprechen. ich denke, dass der Arbeitgeber so ein gutes Bild von dir bekommt und sich dann erst überlegen kann, ob es Sinn macht.

Wenn du das schon in der Bewebung ansprichst, oder gar in einem Telefongespräch nachfragst, wirst du wahrscheinlich schon vorher aussortiert. Und das wäre mir zu riskant, wenn du die Stelle wirklich haben willst. In einem Gespräch kann man das viel besser anschneiden und den potentiellen Chef so viel eher überzeugen, dass du die richtige Person für diese Stelle bist.

Hallo!

Ich schließe mich Diamante an. Ich würde auch nicht vorher dort anrufen, dann denke ich auch, dass deine Chancen gering sind, dass du dort noch eingeladen wirst. Schreibe eine normale Bewerbung und wenn du eingeladen wirst, dann kannst du dein kleines Problem mit den Arbeitszeiten vortragen.

Wenn du im Bewerbungsgespäch schon überzeugend bist und einen guten Eindruck machst, wird sich bestimmt ganz gut über die Umstellung der Arbeitszeiten reden lassen. Ich kann mir schon vorstellen, dass für eine gute Mitarbeiterin auch kleine Veränderungen vorgenommen werden können. Es lässt deine Chancen mit Sicherheit sinken, wenn du vorher schon etwas davon erwähnst.

Bewirb dich auf die Stelle, denn es wird nie einen Bewerber geben, der wirklich zu 100% das bieten kann, was der Arbeitgeber sich wünscht. Wenn du also die fachliche Eignung mitbringst und auch ansonsten flexibel handeln kannst, was die Arbeitszeiten angeht. Vorallem, wenn es mal darum geht mehr zu arbeiten als normal, dann wird ein Arbeitgeber bestimmt auch mit sich reden lassen.

Aber wie von Diamante schon gesagt, würde ich das Thema im Anschreiben erstmal aussen vor lassen. Sollte es zum Bewerbungsgespräch kommen, dann musst du das natürlich zur Sprache bringen. Am Besten ist es dann, wie die hier schon geschrieben hast, das eine Erklären, das es nicht machbar ist, aber eben gleich Lösungen anbieten, wie du auf deine Stunden kommst.

Ich würde mich an deiner Stelle auf jeden Fall bewerben. Wie hier bereits erwähnt wurde, wird es nie einen Berwerber geben, der alle Anforderungen hundertprozentig erfüllt, und die vorgegebenen Arbeitszeiten stellen da doch wirklich das geringste Problem dar - viel schlimmer wäre es doch, wenn du nicht alle Qualifikationen hättest oder eigentlich gar nicht dort arbeiten willst.

Ich muss sagen, dass ich mich sogar schon auf Stellenausschreibungen gemeldet habe, bei denen ich wusste, dass ich diese Stelle aus unterschiedlichen Gründen nicht bekommen kann, aber bei denen ich einige Voraussetzungen in der Anzeige erfüllte. Ich schreibe dann, dass ich zwar für diese Stelle nicht infrage komme, aber trotzdem gerne für den Arbeitgeber arbeiten würde, weil ich diese oder jene Qualifikation mitbringe. Manchmal kommt dabei dann ein andere Stelle oder zu einem späteren Zeitpunkt ein Teilzeitjob oder so heraus.

Ich würde an Deiner Stelle auch völlig selbstbewusst eine Bewerbung zu dieser Firma schicken, ohne vorher anzurufen und die Differenzen bei den Arbeitszeiten anzusprechen. Ich teile die Meinung meiner Vorschreiber, dass Du dann wahrscheinlich als potenzielle Bewerberin sofort aussortiert werden wirst, ohne dass die Firma sich überhaupt die Mühe machen wird, Deine Qualitäten in einem Vorstellungsgespräch zu erfragen.

Schick einfach ganz normal eine Bewerbung hin und wenn Du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, ist dann der richtige Zeitpunkt gekommen, die Arbeitszeiten anzusprechen und einmal vorsichtig anzutesten, ob die Firma eventuell auch auf Kompromisse eingeht. Tritt selbstbewusst auf und mache der Firma deutlich, dass Du wirklich wunderbar zu der ausgeschriebenen Stelle passt und quasi DIE richtige Besetzung für die Stelle bist - dann klappt das schon. Nur Mut!

Ich würde mich an deiner Stelle auch auf alle Fälle mal bewerben. Aber ich würde mir nicht viele Hoffnungen machen. Wenn ein Arbeitgeber die Arbeitszeiten schon so explizit ausschreibt, kann man da oft nicht viel dran ändern.

Ich selbst hatte das zweimal in meinem Berufsleben. Ich las eine wirklich geniale Stellenausschreibung. Noch dazu in einem Betrieb in dem ich schon gerne gearbeitet hätte. Die Kontaktaufnahme sollte telefonisch geschehen. Ich rief also an und vereinbarte einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Der Betriebsinhaber teilte mir bei dem Telefonat auch mit, das er eine Schwangerschafstvertretung für seine Schwägerin sucht. Die Arbeitszeiten wären von 11 bis 20 Uhr. Ich machte mich im Anschluss an das Telefonat daran, nachzusehen wie die Verkehrsanbindungen sind zu den Arbeitszeiten. Ergebnis war das ich drei bis vier Stunden am Tag nur mit dem Arbeitsweg verbracht hätte. Was hauptsächlich an den Arbeitszeiten lag. Die Verkehrsanbindung ist hier zwischen 10 und 11 Uhr generell schlecht. Ich rief den Betriebsinhaber dann am nächsten Tag an und sagte ihm halt das ich nicht zum Vorstellungsgespräch kommen würde. Ich erläuterte ihm das mit den Fahrtzeiten. Er bedankte sich, das ich überhaupt abgesagt habe. Aber an den Arbeitszeiten sei leider nichts zu machen.

Im zweiten Fall wäre der Arbeitsweg ähnlich weit gewesen. Allerdings mit Arbeitszeiten von 7 bis 12.30 Uhr dann Mittagspause und dann nochmal von 15 bis 18.30 Uhr. Hier war halt das Problem die lange Mittagspause. Wäre der Arbeitsplatz vor Ort gewesen, hätte ich es sicherlich gemacht. Der Arbeitgeber fragte mich dann auch wegen der langen Fahrtzeit. Ich habe ihm dann ehrlich gesagt, das ich es mache, damit ich einen Job habe. Aber er hat mich dann abgelehnt.

Ich muss dazu aber sagen, das ich nun mal in einem Beruf tätig war, der an Öffnungszeiten gebunden war. Vielleicht sieht das in Büros und ähnlichem anders aus. Deshalb würde ich es an deiner Stelle zumindest versuchen. Ist aber halt für manchen Arbeitgeber dann schon so eine Sache, wenn da noch X andere Bewerber stehen, die ebenfalls ins gesuchte Profil passen, aber die Arbeitszeiten einhalten könnten.