EA fordert PEGI für Deutschland

vom 26.08.2009, 13:10 Uhr

Habt ihr auch schon davon gehört? EA (Electronic Arts) fordert eine Einführung der PEGI in Deutschland. Für alle die es nicht wissen, PEGI ist mit der in Deutschland tätigen USK zu vergleichen. Nur ist es eben so, dass durch die USK oft große Teile verschiedener Spiele stark geschnitten oder Spiele sogar komplett indiziert werden, weshalb es für Spieleentwickler ein großer Vorteil wäre, wenn in Deutschland die USK von PEGI abgelöst wird.

Was haltet ihr davon? Ich würde es wirklich begrüßen, da die USK manche Spiele oft nach Lust und Laune schneidet und andere, mindestens genau so brutale Spiele völlig ungesc0nhitten auf den Markt lässt. Außerdem sollte meiner Meinung nach innerhalb der EU das meiste einheitlich sein, so wie es mit dem Geld geregelt wird. Die PEGI ist immerhin in über 20 EU Ländern tätig.

» Fisch » Beiträge: 81 » Talkpoints: 1,40 »



Erstmal ist die USK nicht für Indizierungen/ Beschlagnahmen zuständig sondern die BPjM. Die USK vergibt nur das Siegel (oder auch nicht) und sorgt im schlimmsten Fall indirekt dafür das Spiele zensiert werden oder gar nicht erst in Deutschland erscheinen. Je nachdem wie der Publisher die Sache angeht. Die PEGI hingegen verweigert einem Spiel nicht die Freigabe, was der Kunstfreiheit zu gute kommt. Zu dem werden die von der PEGI geprüften Spiele mit weiteren Symbolen bestückt die Kennzeichnen ob gewisse Explizite Dinge (wie Drogenkonsum, Gewalt, etc.) im Spiel vorkommen bzw. vorhanden sind.

Warum wäre es ein großer Vorteil für Publisher/ Entwickler, wenn es auch in Deutschland die PEGI anstatt die USK geben würde? Richtig. Sie würden sich Zeit und Geld sparen die Spiele anzupassen. Oder es würde ihnen nicht so viel Geld durch die Lappen gehen wenn sie es gar nicht in Deutschland veröffentlichen. Dummerweise gibt es immer noch genügend Leute die sich nicht informieren (können) und ein Spiel nicht kaufen weil es nicht im Media Markt steht. :lol:

Die USK hat genauso wie die FSK Richtlinien und Gesetze an die sie sich halten müssen. Teilweise sind diese wohl nicht ganz so genau festgelegt und von Prüfer zu Prüfer Auslegungssache. Im großen und ganzen kann man davon ausgehen das Spiele bei denen das (grausame) töten von Menschen im Vordergrund steht und evtl noch belohnt wird keine Chance hat ein Siegel zu bekommen. Bestes Beispiel wäre da Manhunt.

Die Publisher können die Prüfung der Spiele bis zum erbrechen wiederholen und von einer immer wieder neu zusammengestellten "Mannschaft" prüfen lassen, wenn ihnen das Ergebniss nicht gefällt (beispielsweise wenn eine Freigabe wegen gewissen Punkten verweigert wird). Leider machen das die wenigsten Publisher da Zeit nun mal Geld ist und der Terminplan meist recht knapp ist und das Spiel so schnell wie möglich auf den Markt soll. Positive Ausnahmen wären da "GTA 4" und "Dead Space". Letzteres Spiel hat die Freigabe nur bekommen da EA das Spiel immer als Erwachsenen Titel beworben hat und man keine richtigen Menschen tötet. Allerdings hatten die Prüfer wohl ein größeres Problem mit den Szenen in dem der Hauptcharakter auseinander genommen wird, wenn man stirbt. Es wurden mehrere Anläufe benötigt und mit einer unzensierten Veröffentlichung des Spiels belohnt.

Wenn alle Publisher mehr Durchhaltevermögen beweisen würden wären sicherlich mehr Spiele ungekürzt auf dem Markt oder zumindest mit weniger Zensuren (behaupte ich jetzt einfach mal). Statt dessen kürzt man (teilweise) lieber gleich ein wenig mehr um schneller durch die Freigabe zu kommen.

Ich wünsche mir schon ewig die Abschaffung der USK oder zumindest die Einstellung der Bevormundung von Erwachsenen. Hatte eigentlich gehofft das die EU dafür sorgt das Deutschland die PEGI einführt. Ist aber irgendwie nichts draus geworden. :lol: Inzwischen juckt mich die ganze Sache eigentlich recht wenig. In Zeiten des Internets bekomme ich so oder so meine ungekürzten Spiele und dazu meist auch noch günstiger als hierzulande. Allerdings kann es auch mal passieren das man auf eine deutsche Sprachausgabe verzichten muss, was mich dann allerdings wieder ziemlich stört. Glücklicherweise kommen aber inzwischen viele Spiele multilingual auf den Markt.

Im übrigen bringt das Statement von EA sowieso nichts. Eher werden die Gesetze noch einmal verschärft, bevor sie gelockert werden. Gerade bei den bösen bösen "Killerspielen". :lol:

Alle Angaben ohne Gewähr :D

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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