Opel wieder zurück zu GM?
Am Freitag letzter Woche hatte der Verwaltungsrat der "neuen GM" angekündigt einen Entschluss über den neuen Eigentümer bekannt zugeben. Passiert ist nichts, außer der Meldung an alle, die es wissen wollten: man sei sich nicht einig.
Magna und Russland auf der einen Seite, ein Finanzinvestor auf der anderen Seite. Beide Angebote kommen scheinbar in Detroit nicht gut an. Und das aus einem ganz einfachen Grund. Die "neue GM" hat keine neuen Produkte, die hat nur Opel. Kauft nun ein Anderer (wer auch immer) Opel auf, dann sind all die tollen Ingenieure, die Plattformen, die Modelle in weite Ferne gerückt. Und man steht immer noch vor dem alten Problem: zu große, zu schwere, zu umweltschädliche Autos, die keiner haben will.
Man scheint allerdings inzwischen in Detroit beiläufig wohl doch bemerkt zu haben, dass man die Strategie der letzten Jahre nicht mehr weiterverfolgen kann. Wozu dies führte hat man nun schmerzlich erlebt, GM ist verstaatlicht. Ein Fehler der Vergangenheit dürfte es gewesen sein, die Modelle aus Europa nicht auf den US-Markt gebracht zu haben. Heute fehlen genau die Marken in den USA, mit denen GM wieder schwarze Zahlen schreiben könnte. Ein Rückkauf von Opel an GM durch den Staat ist also inzwischen mehr als wahrscheinlich geworden, daher auch das endlose Zeitspiel. Man möchte damit eine Blamage der deutschen Politiker vor den Bundestagswahlen verhindern. Angie und Karl (von, zu, auf und ab) wären bis auf die Knochen blamiert, ihr Kampf für Magna nur noch lächerlich.
Daher mein Tipp: Anfang Oktober steht Onkel Obama da und erklärt feierlich, dass Opel wieder zu GM gehören wird und überweist die 1,5 Milliarden Euro an die Bundesregierung. Was ein ziemlich lächerlicher Betrag ist, bedenkt man, dass sich die USA in diesem Jahr mit rund 1.700 Milliarden US-Dollar neu verschulden werden.
Ich finde es unverantwortlich, die Entscheidung um Opels Zukunft immer weiter zu verschieben. Beinahe wöchentlich findet ein Treffen statt bei dem es nun endgültig entschieden werden soll, wie es weiter geht. Das Ergebnis ist jedes Mal das Gleiche.
Soll doch Magna Opel übernehmen oder irgendein Anderer, aber man kann doch so viele Jobs nicht einfach riskieren. Angela Merkel sollte als Bundeskanzlerin schleunigst auf eine Entscheidung drängen bevor es zu spät ist.
@Porsche
Keine Ahnung haben, aber Hauptsache mal was schreiben...
Für die Zukunft von Opel ist es entscheidend, wer Opel übernimmt und wer nicht - eben auch wegen der Jobs. Denn je nachdem würden unterschiedlich viele abgebaut werden und Opel völlig andere Wege gehen, was die Zukunft der Jobs von sicher bis unsicher komplett schwanken lässt!
Riplewood würde Opel wahrscheinlich einfach nur "verwalten" bzw. amerikanisch sanieren und langfristig wieder an GM verkaufen - denn GM ist langfristig auf sein Kronjuwel Opel angewiesen. Fiat und der asiatische Interessent würden Opel wahrscheinlich einfach nur schlucken und deren Entwicklungen in ihr Unternehmen integrieren - die Marke würden sie wohl langfristig totlaufen lassen, da Opel beiden im Grunde als dauerhafte Marke entweder zu teuer wäre oder zu nahe an den eigenen Produkten. Sprich: alle 3 Optionen würden Opel nur kurzfristig oder mittelfristig überleben lassen in der jetzigen Größe!
Magna mit dem Russen bietet noch die besten Chancen, eben auch, weil Opel weitestgehend so fortbestehen könnte wie jetzt und sich zusätzlich mehr oder weniger exklusiv der russische Markt öffnen würde. Die Russen brauchen aus vielen Gründen ein Unternehmen wie Opel für ihr Land um da die Wirtschaft anzukurbeln und den Fahrzeugbau - Opel hätte hier für Jahrzehnte ausgesorgt.
Das einzige, aber bedeutende Problem ist nur das gleiche wie bei den Wadan Werften: Die Russen brauchen auch hier die deutsche Technologie um ihre Nordmeerflotte aufzurüsten, gerade in Hinblick der wirtschaftlichen Erschließung der Nordpolarregion - trotzdem dreht sich da das Investorenkarusell mit dem immer gleichen Ergebnis. Aber: Sowohl die Sberbank als der neue Investor bei Wadan sind im Grunde nur Strohmänner des russischen Staates, sprich: statt privater Investoren würde hier ein staatlicher einsteigen, der an einer langfristigen Entwicklung und Stabilität großes Interesse hat.
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