Hilfe bei Bewerbungsschreiben
Arbeitslos? Sie leben von der Stütze? Und sie genießen es? Verständlich, wer will schon arbeiten, wenn er nicht muß. Trotzdem, das Arbeitsamt neigt zu ekeligen Maßnahmen, wenn Sie sich nicht um Arbeit bemühen. Hier einige Tips, wie Sie Ihre Chancen schon mit dem Bewerbungsschreiben kaputtmachen.
Strategie 1: Weinerlichkeit
Hochverehrter Herr Personalchef, bitte, bitte, bitte weisen Sie diesen verzweifelten Hilferuf nicht ab! Ich brauche diesen Job! Ich bin seit 59 Jahren arbeitslos! Meine Frau hat mich verlassen und schläft mit meinem Vater! Wenn ich nicht diesen Job kriege, häng ich mich auf! Mit freundlichen Grüßen
Strategie 2: Unhöflichkeit
Ey, Sie blöder Penner! Ich will den Posten als Abteilungsleiter, irgendeiner muß ja Ihre Arbeit machen, dazu sind Sie ja zu dämlich. Wenn Sie sich mal gerade nicht in der Nase popeln oder Ihre Sekretärin begrabschen, stellen Sie mich gefälligst ein, aber flott! Fragen Sie mich bloß nicht nach Referenzen, die haben Sie ja auch nicht. Für den Anfang bin ich mit 12 Millionen pro Jahr zufrieden. Mit freundlichen Grüßen
Strategie 3: Morddrohungen
Sehr geehrter Herr Personalchef! Machen wir’s kurz: Ich weiß, wo Sie wohnen. Ich weiß, wo Ihr Auto steht. Ich weiß, wie man mit einer 9-Millimeter-Automatik umgeht. Hab ich schon erwähnt, daß ich so eine 9-Millimeter-Automatik auch besitze? Ich würde sie nur ungern benutzen. Nee, das war jetzt Quatsch. Ehrlich gesagt, juckt es mir schon in den Fingern, sie zu benutzen. Jetzt möchten Sie bestimmt wissen, wie Sie das verhindern können, was? Nun, ich brauche einen Job. Haben Sie zufällig was frei? Nein? Dann schmeißen Sie halt einen raus, ich fange am Montag an. Mit freundlichen Grüßen
Strategie 4: Kommunist
Sehr geehrtes stinkendes Kapitalistenschwein, ich bewerbe mich um den ausgeschriebenen Sklavenposten in Ihrer Ausbeuterfirma. Ich habe vor, meine Kollegen jeden Tag aufzustacheln, wegen schlechten Kantinenessens zehnwöchige Streiks auszurufen und den Betriebsrat mit Maschinenpistolen zu bewaffnen. Sie können sich wohl denken, daß Sie als erster an die Wand gestellt werden, wenn die Revolution kommt. Nehmen Sie mir das dann nichtübel. Mit sozialistischen Grüßen
Strategie 5: Idiot
Tach Alter! Also Mann, ich hab hier voll keine Checkung, um was für’n Job das hier eigentlich gehen tut, aber egal, wa? Ich mein, is garantiert voll krass, und ich brauch halt Geld für mein Handy und mein BMW Cabrio, ey. Ich war nich auf Schule, aber das war ja eh keiner, den ich kenne, wa? Also voll okay, schätz ich ma. Muß jetz aufhören, Big Brother läuft. Mit freundlichen Grüßen
Strategie 6: Angeber
Werter Herr Personalchef, ich gebe Ihnen die Ehre, mich einstellen zu dürfen. Nein, brechen Sie nicht gleich in Tränen aus vor Freude, ich mache das gern. Wissen Sie, nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises, der Besteigung des Kilimandscharo, der Entjungferung Anna Kournikowas und der Erfindung eines Mittels gegen jede nur denkbare Krankheit habe ich nun das Bedürfnis, wieder unter einfachen, schlichten Gemütern zu wandeln. Ich will sie anleiten, so zu werden wie ich: wunderschön, superreich und unsterblich. Gott (mein Vater) sei mit Ihnen. Mit freundlichen Grüßen
Strategie 7: Schleimer
Gepriesen Seien Sie! Seit ich Sie das erste Mal sah, wollte ich für Sie arbeiten! Für einen Mann, dessen blendendes Aussehen nur noch von seiner Intelligenz und seiner Tatkraft übertroffen wird! Dessen Kreativität und Offenheit für neue Ideen legendär sind! Dessen Autorität und Selbstsicherheit ihn unerreichbar machen für billige Schleimer und Arschkriecher. Und der doch das große Herz und die liebenswerte Gutmütigkeit besitzt, über meine Schwächen, die mich im Vergleich zu Ihnen zu einem wertlosen Wurm machen, hinwegzusehen und mich doch einzustellen. Ich danke Ihnen für das Privileg, daß Ihre Augen für ein paar Momente auf meinen Worten ruhten. Ich liebe Sie. Mit freundlichen Grüßen
Moin,
hehe sind ja ein paar ganz lustige Sachen dabei, wenn man das so ließt ist man doch gleich wieder heilfroh einen Arbeitsplatz zu haben und den Bewerbungsstress hinter sich zu haben.
Wobei ich die unhöfliche Variante mal gerne bei dem ein oder anderen Personalchef im Vorstellungsgespräch benutzt hätte, als nach wenigen Minuten schon ein total kalter Ton herrschte.
Gruß
Patta
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