Reha Kur nach Herzinfarkt freiwillig abbrechen

vom 27.08.2009, 11:45 Uhr

Hallo!

Der Vater einer sehr guten Bekannten ist im Moment nach einem Herzinfarkt in Rehakur. Er soll 6 Wochen dort bleiben. 4 Wochen hat er hinter sich und er hält es dort nicht mehr aus. Er ist zwar selber schon 80, aber er meint, dass dort nur alte Leute sind, mit denen er nichts anfangen kann. Auch so fühlt er sich einfach nciht wohl und zweifelt, dass er dadurch schneller gesund wird. Am Telefon weint er wie ein kleines Kind, dass er nach Hause will.

Die Ärzte halten es für wichtig, dass er nich mindestens 2 Wochen dableibt und ein Arzt meinte sogar, dass er noch 2 Wochen verlängern würde. Meine Bekannte ist schon selber völlig fertig, weil sie ihren Vater so noch nie erlebt hat. Und das kann ja für den Gesunheitsprozeß auch nicht positiv sein, wenn er sich jedesmal dermaßen reinsteigert, wenn er von der Familie was hört. Meine Bekannte macht sich große Sorgen.

Ein Arzt meinte, dass er es nicht befürwortet, wenn er die Kur abbricht und die Krankenkasse benachrichtigen würde, wenn er abbricht und er dann die 4 Wochen Kuraufenthalt dann aus eigener Tasche bezahlen muss, die er schon hinter sich hat. Das kann er aber finanziell nicht und auch meine Bekannte hat das Geld nicht um ihm das zu ermöglichen.

Kann es echt sein, dass man jemanden so verpflichtet eine Kur in Anspruch zu nehmen und sie auch bis zu Ende durchmacht, wenn es psychisch so eine Belastung ist? Gibt es eine Möglichkeit , dass der Vater so schnell es geht nach Hause kommen kann? Wie kann man dem alten Herrn helfen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Na da sollten wohl erstmal die wahren Gründe auf den Tisch warum der Herr nach Hause will. Weil ja nur alte Leute dort sind, kann nicht die Ursache sein. Und dann muss man erstmal mit der Krankenkasse reden, was die dazu sagen.

Liegen wirklich ernste Gründe für den Abbruch vor, so wird das nicht wirklich ein Problem sein. Aber so wie das aussieht benimmt der gute Mann sich eher wie ein Kind was heimweh hat und macht dadurch die ganze Familie mit fertig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo Punktedieb!

Alte Leute werden mit der Zeit wie kleine Kinder und da habe ich auch vollstes Verständnis für. Der Mann fühlt sich einfach unwohl und das kann nicht gesundheitsfördernd sein. Wer viel mit alten leuten zu tun hat, weiß, wie sie langsam irgendwie wieder wie kleine Kinder anfangen zu denken und sollte man da nicht versuchen dem Mann zu helfen?

Die Krankenkasse meint, dass, wenn ein ärztliches Attest vorliegt, dass er auch ohne sich selber zu gefährden die Kur abbrechen kann, dass es dann ok ist. Aber wenn ein Arzt schreibt, dass er gegen den Willen der Ärzte gegangen ist, wird er zahlen müssen. Aber diese Bescheinigung wird er nciht bekommen. Er wird wahrscheinlich sogar noch eine Verlängerung bekommen. Muss er diese denn annehmen oder ist das freiwillig? Man kann doch keinen zwingen, oder? Und wenn man sich den Kuraufenthalt nicht leisten kann und damit gezwungen ist ihn weiter zu machen ist es ja wirklich ein Zwang.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne es so, dass man zu Beginn einer Kur eine Vereinbarung unterschreibt, die den Kurenden dazu verpflichtet, die Kosten der Kur aus eigener Tasche zu tragen, wenn man sie aus eigener Entscheidung und ohne wirklich triftige Gründe abbricht. Außerdem gibt es in den Kurkliniken auch eine psychologische Betreuung (zumindest in den Einrichtungen, in denen ich bisher gekurt habe), die auch in solchen Situationen hilft. Ebenso kenne ich, dass zu Beginn aber auch im Verlauf einer Kur darüber gesprochen wird, was man erwartet und wie sich die Kur entwickelt.

Es wäre natürlich anzuraten, dass der Herr diese Einrichtungen nutzt, auch wenn sie keinen Erfolg garantieren zu können. Es kann ja wirklich sein, dass der Mann sich unterfordert fühlt, aber das sollte doch zu ändern sein. Aber nur wenn ein solches Gespräch auch geführt wird, kann es sein, dass ein Psychologe eben doch die vorzeitige Beendigung der Kur befürwortet.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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