Zum Geschäftsführer bestellt - Welche Gedanken hattet ihr?

vom 24.04.2009, 12:51 Uhr

Bisher ist es mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert, dass ich zum Geschäftsführer bestellt wurde. Allerdings hatte ich schon den ein oder anderen Kollegen welcher dort hin musste. Diese waren dann doch das ein oder andere mal ziemlich aufgeregt, wenn auch nicht jeder sich immer eines Fehlers bewusst war.

Wie seid ihr damit umgegangen, wenn ihr zu eurem Chef oder dem Geschäftsführer bestellt wurdet? Welche Gedanken gingen euch durch den Kopf? Und wart ihr erleichtert als ihr den Termin hinter euch hattet?

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Da ich in einer sehr großen Firma arbeite ist das bei mir auch noch nicht vorgekommen. Bei einer kleinen Firma hingegen kann dies ja schon fast täglich vorkommen. ;-)

Von daher kommt es sicherlich auf den Anlass an. Es kann ja sein, dass man nur eine Präsentation über ein Projekt halten muss oder irgendwelche Zahlen präsentieren muss. Dann weiß man ja aber schon vorher bescheid und bereitet sich in der Regel auch vor.

Ich persönlich musste schon ab und zu eine Präsentation halten, bei der viele Führungskräfte anwesend waren. Allerdings war das immer noch weit unter Geschäftsführerebene. Natürlich ist man da schon etwas aufgeregt, man versucht ja keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Aber im Endeffekt sind das auch alles nur Menschen und ganz perfekt muss man da eigentlich nicht sein. Aber trotzdem war ich immer sehr froh, wenn ich so einen Termin hinter mich gebracht habe.

Wenn man natürlich dem Geschäftsführer "vorgeführt" wird, weil man einen Fehler begangen hat, ist sicherlich ein ziemlich mieses Gefühl. Aber der ein oder andere Fehler passiert nun einmal und solange das nicht häufiger vorkommt oder es wirklich grobe Fahrlässigkeit oder gar Absicht war, denke ich nicht, dass ein solches Treffen besonders schlimm ausgeht. Wobei es natürlich dann auch immer auf den Chef ankommt. Manche nehmen so etwas sehr lockerer, bei anderen muss man schon sehr aufpassen, was man dann sagt und muss hoffen, dass das ganze keine ernsteren Konsequenzen hat.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Auch ich arbeite bei einer mittelgroßen Firma, sodass es nicht so wahrscheinlich ist, dass man direkt zum Geschftsführer bestellt wird. Wenn, dann ist es eher der Stellvertreter oder der Leiter der Abteilung, in der man arbeitet. Aber das ist trotzdem immer ein ganz komisches Gefühl gewesen bisher und ich hab mir automatisch sofort Gedanken gemacht, mich gefragt, was ich falsch gemacht habe und stundenlang gegrübelt. Besonders ärgerlich ist es immer, wenn man einen Termin mitgeteilt bekommt, der erst am nächsten Tag ist, weil man einfach keine Ahnung hat, was man getan hat und man schläft dann nachts schlecht.

Letztendlich war das dann aber nie begründet und meistens ging es um totale Lapalien, meistens nur um Vertragsverlängerungen oder darum, dass man versicherungstechnisch am Vertrag etwas ändern musste und so weiter. Eigentlich war es immer nur organisatorisch.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde, das Ganze hat immer etwas von der Fahrkartenkontrolle in der Straßenbahn. Auch wenn man sich zu 100 Prozent sicher ist, einen Fahrschein zu haben, steigt der Puls doch immer ein wenig und man wird leicht nervös.

Es kommt natürlich auch immer darauf an, in welchem Kontext der Termin steht und in welchem Tonfall die "Einladung" ausgesprochen wird. Ich arbeite in einer etwas kleineren Firma, wo ich eigentlich permanent mit dem Geschäftsführer zu tun habe. Wenn ich dann aber plötzlich eine etwas "vormalere" Einladung erhalte, wundere ich mich schon und fange natürlich (zumindest kurzzeitig) das Nachdenken an. Aber wie in den meisten Fällen, wo man sich vorher Gedanken macht, kommt hinterher nicht mal ansatzweise etwas Schlimmes raus. Meist geht es in der Tat um Urlaube, Projektplanungen und dergleichen.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,

Ich wurde einmal zur Leiterin eines Kindergartens bestellt, als ich dort ein Praktikum gemacht habe. Musste dazu auch eine schriftliche Arbeit in der Schule abgeben und ein Punkt beinhaltete in etwa so etwas wie Erfahrungen und Erwartungen. Für mich war es irgendwie selbstverständlich da mit zu erwähnen, dass ich mir ein besseres Arbeitsklima gewünscht hätte, das gehört für mich zu "Erfahrungen" mit dazu. Zumal es in der Einrichtung ziemlich bescheiden unter den Kollegen herging. Da war es geschmeichelt, dass ich nur meinen Wunsch nach eben einem besseren Arbeitsklima äußerte.

Jedenfalls, war das ein Skandal im Kindergarten und ich musste zur Chefin. Mir ging es da ziemlich schlecht, zumal ich den ganzen Aufruhr gar nicht verstand. Ich hätte es sofort aus meinem Hefter gestrichen und nie wieder erwähnt, wenn nur die Gruppenleiterin etwas gesagt hätte. Aber sie stand nun einmal nicht auf meiner Seite und ist gleich zur Chefin petzen gegangen. Oh ich hatte einerseits große Angst und andererseits unheimliche Wut auf diese eine Erzieherin.

Ich bin dann hin, die Chefin äußerte, dass sie weiß, was ich meine, ich soll es aber trotzdem streichen. D.h. sie hat es gleich selber noch einmal ohne die Stelle kopiert und das andere Blatt eingezogen. Ach ja und nen Stempel hat sie mir draufgesetzt. Außerdem drohte sie mir gleich erst einmal indirekt mit einer Anzeige, was ich für Dummfang halte. Ich hatte ja den Hefter schließlich freiwillig abgegeben, sie hätte gar nichts tun können, wollte mir nun wahrscheinlich einfach nur ein bisschen Angst einjagen.

Naja, obwohl ich mir großartig keiner Schuld bewusst war, habe ich mich dann für alles Mögliche entschuldigt, man zieht ja eh immer den Kürzeren, also fügt man sich lieber. Ich hätte ihr noch alle möglichen Dinge über die Erzieherinnen ihrer Einrichtung schildern können, von denen sie sicherlich nichts gewusst hat, aber wieso denn. Ich dachte mir dann so: Denke doch, was Du willst, liebe Chefin. Denke nur fleißig weiter, dass Du soziale Leute im Haus hast, mir kann es egal sein, ich komme heute hier für immer raus :lol:

Sie hat sich dann übrigens unwahrscheinlich freundlich von mir verabschiedet, wahrscheinlich, damit ich auch in Zukunft den Mund halte, was so die Situation in ihrem Kindergarten betrifft. Das habe ich übrigens vor der Schule auch. Nach dem Gespräch war ich allerdings keineswegs erleichtert. Ich hätte "Bomben legen können", wie man so schön sagt. Ich war unheimlich wütend und bin es auch heute noch, wenn ich an die ganze Sache zurückdenke. Natürlich leuchtet mir ein, dass man den Ruf der Einrichtung schützen wollte, aber das WIE will mir nicht in den Kopf hinein. Wenn ich so sehe, wem wir alles unsere Kinder anvertrauen, wird mir leicht schwindelig. Aber wenn ich so sehe, wie man Mitarbeitern den Mund verbietet, obwohl sie ganz eindeutig Recht haben, wird mir übel. Die Eltern haben ja gar keine Chance zu erfahren, wie es wirklich zugeht in solchen Einrichtungen.

Und um nun den Bogen wieder zurückzuschlagen: Man sollte es unbedingt vermeiden im Berufsleben den Mund aufzumachen oder irgendwie anders aufzufallen. Ein Gespräch beim Chef ist nie etwas Angenehmes, es sei denn es geht um eine Beförderung :wink: Man hat gegenüber dem Chef leider keinerlei Rechte, wenn man es so will und wird im Falle eines Falles immer gegen ihn verlieren. Also besser ist es zu schweigen, um solchen terminen aus dem Weg zu gehen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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