Weniger sexuelle HIV-Infektionen, gäbe es die Pille nicht?

Hallo,

Ich habe neulich eine These gelesen, die ich gerne an euch zur Diskussion weiterleiten würde. Und zwar hieß es, dass es wohl weniger Infektionen mit dem HI-Virus durch Geschlechtsverkehr geben könnte, wenn es die Anti-Baby-Pille nicht gäbe.

Das wurde damit begründet, das heute viele Leute bei Geschlechtsverkehr mit fremden Menschen keine Kondome verwenden würden, da die Frauen ja die Pille nähmen. Sie denken dabei gar nicht an das Ansteckungsrisiko für Krankheiten, was natürlich auch ein Problem sei und durch Aufklärungskampagnen gelöst werden sollte.

Jedenfalls würden diese Leute, wenn es die Pille nicht gäbe, ja zwangsläufig mit dem Kondom verhüten müssen. Sicherlich gäbe es auch andere Methoden, aber das Kondom wäre dann wohl am einfachsten und geläufigsten. Also wären diese Leute dann zumindest vor der sexuellen Übertagung des HI-Virus geschützt, selbst, wenn sie sich über Krankheiten eigentlich gar keine Gedanken gemacht haben.

Ich finde, das ist eine interessante Idee. Auch, wenn ich die Pille für eine sehr wichtige Erfindung halte und sie für viele Menschen sehr praktisch ist, so muss ich zugeben, ist an der Behauptung tatsächlich etwas dran.

Nabend,

ich bin auch der Meinung, dass es ohne Pille zu wenigeren Infektionen kommen würde. Ich glaube heut zu Tage denken die Leute nicht mehr wirklich an die Krankheiten die sich übertragen können. Da die Frau die Pille einnimmt, denkt sich der Großteil wahrscheinlich: Kann ja nicht mehr viel passieren. Ich finde das ehrlich gesagt rücksichtslos und im Falle einer Infektion ist dies Körperverletzung. Ich glaube auch nicht, dass jeder weiß ob er Aids hat oder nicht.

Wenn ich es weiß, ist dies glaube ich sogar Körperverletzung wenn er ungeschützten Geschlechtsverkehr hat. (Lasse mich gerne bessern belehren). Aber die Aussage: Ich wusste nicht dass ich eine Krankheit habe, zählt bei mir nicht. Denn gerade dann muss ich doch verhüten, dass ich nichts bekommen kann, wenn der Partner es auch nicht weiß und auch deshalb damit ich keinen Anstecken kann.

Ich denke, dass dies sehr zutreffend ist für westliche Industrienationen. In Afrika und Südamerika, wo AIDS ja viel verbreiteter ist, liegt es, glaube ich, nicht daran, dass Frauen die Pille nehmen, sondern eher, dass die Menschen zu ungenau aufgeklärt sind. Aber das ist ein anderes Thema.

In westlichen Gesellschaften liegt es doch auf der Hand, dass es weniger Infektionen gäbe, wenn die Pille nicht für jede Frau so einfach verfügbar wäre. Die meisten Leute machen sich doch kaum Gedanken über Geschlechtskrankheiten, selbst wenn man Kondome benutzt, tut man dass hauptsächlich um Schwangerschaften zu vermeiden - sonst dürfte man zum Beispiel auch keinen Oralsex ohne den entsprechenden Schutz praktizieren. Die traurige Wahrheit ist eben, dass man in westlichen Ländern fast keine Betroffenen persönlich kennt und daher die Gefahr überhaupt nicht real wirkt.

Hallo!

Die Pille alleine ist nicht schuld daran. Jede andere Verhütungsart neben dem Kondom müsste dann die Schuld tragen. Denn auch mit Spirale, 3 Monatsspritze, Implantat und anderen Sachen muss man ja nicht zusätzlich mit Kondomen verhüten.

Die Aufklärungsarbeit ist meines Erachtens viel zu lasch. Die Menschen wissen gar nicht, was sie sich alles einfangen können und verdrängen es. Aber hinterher ist das Geheul groß und es wird von absichtlicher Ansteckung gesprochen.

Aber deswegen alle Verhütungsmaßnahmen vom Markt nehmen wäre katastrophal. Dann würde die Welt bald eine Babyschwämme erleben. Denn die Menschen sind einfach bequem geworden. Vielleicht würden es auch weniger Ansteckungen geben, wenn Kondome billiger wären. Denn wenn man viel Sex hat, kann es auch teuer werden und das Geld will man sich halt auch sparen.

Die Pille alleine ist es bestimmt nicht schuld. Aber man muss ja die Schuld bei irgendwas suchen und da muss die Pille halt hinhalten.