Wenn einen die eigene Mutter immer hinten anstellt...
Hallo, die Familien meiner Mutter und meines Vaters könnten unterschiedlicher nicht sein. Während mein Vater und auch seine Eltern, generell die gesamte Familie die eigene Familie immer vorne an stellt, ist dies bei der anderen Familie überhaupt nicht der Fall. Schon immer komme ich daher mit meinem Vater wesentlich besser zurecht, als mit meiner Mutter.
So gibt es immer wieder Situationen wo meiner Mutter alles andere wichtiger ist als ich als ihre Tochter. Auch heute gab es wieder so eine Situation. Meine Mutter war mit ihrem Freund und meinem Onkel und seiner Freundin bei uns zu Besuch (wir wollten bisschen meinen Geburtstag noch einmal nachfeiern, mein Onkel und seine Freundin wohnen weit weg und können selten kommen.). Nach kurzer Zeit ging ihr Freund, weil er seinen Bruder besuchen wollte. Da rege ich mich schon gar nicht mehr auf, soll er machen was er will. Dann wollten die anderen auch kurze Zeit später los um bei dem Bruder zu grillen. Ich fragte ob wir nicht mitkönnen (ich hätte auch selber was zum Grillen mitgenommen oder Geld gegeben, das ist ja auch nicht das Problem) und ihr Freund sagte übers Telefon, dass dies nicht ginge. Mag ja sein, aber sie als meine Mutter kann sich doch mal durchsetzen, oder?
Solche Situationen gibt es immer wieder, meine Mutter stellt mich hinten an um ihre eigenen Vorteile zu wahren (sie ist vollständig abhängig von dem Typen, Wohnung, Auto, sogar die Arbeit hat sie nur durch den). Aber wehe ich komme dann mal nicht vorbei, das geht natürlich nicht.
Mich belastet das dermaßen, ich könnte so viele Beispiele aufzählen, ich habe generell das Gefühl, dass ich meine Mutter überhaupt nicht interessiere. Sie schenkt mir teure Dinge die ich nicht will/ brauche, ich würde mir lieber mal eine gewisse Unterstützung (ich meine nicht finanzielle) wünschen, aber das ist nicht möglich und sie versteht nicht worum es mir geht.
Mein Vater hat auch schon mal gesagt, dann soll ich eben mal den Kontakt abbrechen, mein Freund sagt auch, ich soll nicht immer "springen" wenn ich nichts zurück bekomme. Aber es ist eben meine Mutter. Was soll man da tun? Darüber sprechen hilft nicht wirklich, nach kurzer Zeit fällt alles in die gleichen Muster wie immer. Es ist nicht schön wenn man immer alles falsch macht und man immer hinten angestellt wird.
Ich kann schon verstehen, dass dich diese Situation aufregt. Ich wäre da auch mehr als enttäuscht.
Zu der geschilderten Situation muss ich aber sagen, dass es mir eher so vorkommt, als ginge das von dem Freund deiner Mutter aus. Hat er denn irgendwas gegen dich? Ich meine, es ist sein Bruder und wenn dieser zu seinem Bruder gesagt hätte, dass du - als seine Stieftochter quasi - mit sollst, dann wäre das sicher kein Problem gewesen.
Natürlich hätte deine Mutter zu dir halten sollen und sich dafür einsetzen müssen. In diesem Fall hat sie dich wohl nicht direkt hinten angestellt, sondern sich einfach nicht für dich eingesetzt und gar keine Partei ergriffen. Mir kommt es fast so vor, als würde sie zwischen zwei Stühlen sitzen und will keinen Ärger mit ihrem Freund. Und nun ist es scheinbar ja so, dass du nicht mehr daheim wohnst, aber sie sicherlich mit ihrem Freund zusammen. Und da ist es meistens so, dass man den leichteren Weg geht und sich mit demjenigen, den man mehr ertragen muss, nicht anlegt.
Traurig is das natürlich trotzdem. Zumal ihr ja den Geburtstag nachfeiern wolltet und da finde ich es auch komisch, dass dein Onkel mit zum Bruder des Freundes kann und du nicht. Was ist denn der Grund, dass ihr angeblich nicht mitkommen konntet?
Ja das ist richtig, dass ihr Freund nicht mit mir klar kommt, wir sind sehr verschieden, zwei verschiedene Welten. Aber wir arrangieren uns und so geht es eigentlich ganz gut. Meine Mutter lebt mit ihm zusammen und da hast du sicher recht, dass es da irgendwo normal ist, dass man dann eher zum Partner hält. Es hat aber auch einen anderen Grund, den ich schon andeutete: Sie ist schlichtweg von ihm abhängig, würde er sich trennen, hätte sie weder Arbeit, noch Auto, noch Wohnung noch sonst irgendwas.
Auf die Nachfrage hin, warum wir denn nicht mitkommen könnten, bekam ich keine richtige Antwort. Solche Situationen gibt es immer wieder und ich weiß auch, dass es oftmals von dem Freund ausgeht, ich finde es schlimm, dass sie sich dem immer fügt und nicht auch mal für mich Partei ergreift und das finde ich auch irgendwo egoistisch. Dann macht sie mir teure Geschenke- ich würde mir vielmehr mal Unterstützung wünschen und dass sie mal zu mir hält.
Hallo!
So ähnlich kenne ich das auch. Meiner Mutter waren auch andere, und sogar fremde Leute wichtiger als ihre eigene Tochter. Meine Mutter wollte sich bei anderen immer eine "goldene Nase" verdienen und als Samariterin dastehen.
Sie hatte in Polen einige Bekannte, die sie durch ein Treffen in ihrer alten Heimat mal kennengelernt hatte. sie war gebürtige Breslauerin, was ja jetzt zu Polen gehört. Sie schickte regelmäßig Pakete nach Polen. Mitunter mit 10 Pfund Kaffee und einiges mehr. Ich fragte meine Mutter mal, ob sie mir vielleicht ein Pfund geben könnte, da ich im Moment kein Geld hatte um Kaffee zu kaufen. Sie gab es mir mit den Worten, dass sie es aber in einer Woche zurückhaben müsste, weil sie dann das Paket fertig machen will. Und sie hat sich den Kaffee auch von mir eingemahnt.
Zu fremden Leuten schickte sie ein Paket, dass damals mehr als 100 DM an Wert hatte und ein paket Kaffee war für ihre eigene Tochter zu viel. Das hat mich immer sehr belastet und ich kann dich da auch sehr gut verstehen.
Sie war auch immer sauer, wenn ich nicht regelmäßig zu ihr kam und nahm es für selbstverständlich hin, dass ich ihr die Fenster putzte und die Wohnung putzte. Wenn ich mal nicht kommen konnte, dann war sie sauer.
Ich habe den Kontakt dann abgebrochen, als das Faß übergelaufen ist. Denn sie hatte einen Vorteil da gesehen, dass sie sich mit dem eigentlich verhaßten Exschwiegersohn (mein Exmann, den sie nie leiden konnte) verbündete und die Kinder von mir gegen meinen jetzigen Mann aufgehetzt hat. Sie sah da wieder einen Vorteil, weil mein Exmann in ihrer Nähe wohnte und sie ihn vereinnahmen konnte.
Da ich es, wie su lesen kannst in einem ähnlichen Fall mitgemacht habe, kann ich dir nur raten, den Kontakt erst mal zu zügeln und vielleicht ganz abzubrechen, wenn sie nicht mit sich reden lässt. Ich habe nach dem Kontaktabbruch um einiges ruhiger gelebt. Sie hat es zwar vorher noch geschafft meinen Sohn dermaßen aufzuhetzen, dass er mich vor die Wahl stellte "mein Mann oder er", aber ich weiß, dass ich dran kaputt gegangen wäre, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte mich weiter so zu unterdrücken. Das habe ich seit meiner Kindheit mitgemacht und das hat gereicht.
Hallo Diamante,
na das ist ja auch eine extreme Geschichte, aber ja ähnlich wie bei mir. Hast du nachwievor keinen Kontakt, bzw. hat deine Mutter jemals eingelenkt und auch einmal Fehler eingestanden?
Das ist nämlich bei mir auch das Problem, ich mache quasi generell alles falsch, bin ihr nicht perfekt genug usw. aber sie macht natürlich nie etwas falsch und sieht es auch nicht ein. Das wird wohl auch nie passieren und das ist auch das Schlimme für mich. Ich bin nicht generell nachtragend, aber wenn jemand nicht mal ein wenig einsieht, dass er mal was falsch gemacht hat, trage ich das immer mit mir und kann es auch nicht wirklich abhaken.
Aber deswegen den Kontakt abbrechen kann ich mir im Moment schwer vorstellen, obwohl ich mich schon jetzt kaum melde, auch eher unfreiweillig. Wenn das so weiter geht wird das wohl von alleine kommen, irgendwann hat man keine Kraft mehr.
Hallo Sari Kari!
Ich habe mehrmals wieder einen Anlauf versucht, weil ich mir dachte, dass die Frau auch nicht jünger wird. Aber letzendlich ist es bis zu ihrem Tod bei dem Bruch geblieben. Ich habe erst ein paar Stunden vor ihrer Beerdigung von ihrem Tod erfahren. Das tat zwar weh und tut auch immer noch weh, aber letzendlich sage ich mir, dass sie es selber so gewählt hat. Ich bin nicht bei der Beerdigung gewesen, weil es zu kurzfirstig war. Ich wohnte immerhin 250 km von ihr entfernt.
Sie hat sogar schriftlich festgehalten, dass ich , im Falle ihres Todes erst nach der Beerdigung erfahren soll. Dass ich es früher erfahren habe, war eher ein Zufall. Und diese schriftliche Fromulierung von ihr war schon , bevor ich den Kontakt abgebrochen habe.
Ich konnte mir auch nie vorstellen, keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter zu haben. Aber irgendwann ging es nicht mehr. Irgendwann war das Faß voll. Sie hat nie eingesehen, dass sie Fehler macht., ich habe mir dann schon selber immer die Schuld gegeben. Ich bin daran fast zugrunde gegangen.
Hallo,
Oh ich verstehe das sehr gut. Habe da mit meiner Mutter auch ein Problem, das in etwa in diese Richtung geht.
Meine Mutter hat vier Kinder. Meine zwei großen Schwestern, die beide von einem Mann stammen, der für meine Mutter wohl die große Liebe war, allerdings sehr zeitig durch einen Selbstmord gestorben ist und sie mit den Kindern alleine zurückließ - sowie meinen kleinen Bruder und mich. Wir beide stammen von einem Mann, den meine Mutter wohl mehr aus Zweckmäßigkeit heiratete, um nicht allein und mit zwei kleinen Kindern dazu stehen, als aus Liebe.
Sie wollte auch eigentlich keine Kinder mehr, aber da mein Vater ein ziemlich großes Ego und drei Geschwister mit eigenen Kindern hat, wollte er unbedingt auch mal ran und ein Kind zeugen. Aus einem (mir) sind dann letztendlich zwei durch einen "Unfall" geworden. Meine Mutter konnte sich nie so richtig mit uns anfreunden, zumal sie immernoch ihrem ersten Mann hinterhertrauert und meine Schwestern nun einmal die Kinder dieses Mannes sind. Wir sind nur wegen einem Selbstmord und weil der zweite Mann auch eigene Kinder wollte da. Da besteht keine besonders tiefe Bindung zwischen uns. Mein Bruder hatte noch das Glück ein Junge zu werden - der einzigste, kleine Junge. Von mir gab es schon zwei, da bin ich nicht mehr all zu interessant für unsere Mutter.
Ich merke das immer vor allem daran, dass sie mit meinen Schwestern Stunden lang über alles reden kann und mir hört sie immer nur zu, wenn überhaupt. Sie fragt mich nichts, sie will nichts von mir wissen. Ich könnte genauso gut immer schweigen, dann wüsste sie nicht einmal, was ich für eine Ausbildung mache. Sie kann mit all dem nichts anfangen. Früher habe ich ihr manchmal gesagt, dass ich sie lieb habe, da kam dann immer nur ein: "Hm" oder ein "Lass mich jetzt damit in Ruhe." zurück. Da habe ich das irgendwann aufgegeben. Umarmt haben wir uns seit mehr als 10 Jahren nicht mehr. Auch wenn sie traurig ist und ich sie trösten will, ignoriert sie das und ruft meine Schwestern an oder betet. Wenn ich manchmal traurig bin, merkt sie es nicht oder ignoriert es.
Was soll's sage ich mir da. Es hilft nichts, Jahre lang diesem Ideal von Eltern hinterher zu laufen. Man kann versuchen, es später besser zu machen und man kann sich anderswo Menschen suchen, die einen ein bisschen "bemutteln". Alles andere zieht einen nur runter.
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