Weight Watcher-Diät schon mit 13?

vom 23.08.2009, 15:45 Uhr

Hallo!

Eine Bekannte hat eine 13 jährige Tochter. Die Mutter selber ist nicht grade schlank und macht seit einiger Zeit die Weight Watcher Diät. Nun soll ihre Tochter mitmachen und auch nur noch nach Punkten essen. Die Tochter ist schon total fixiert auf die Punkte und mittlerweile ist es so, dass sie viel weniger Punkte isst, als sie darf.

Ich persönlich halte ja überhaupt nichts von Weight Watchers. Aber das ist ein anderes Thema. Aber ist denn die Weight Watchers Diät auch schon was für Kinder? 13 Jahre ist in meinen Augen noch ein Kind und ich halte das für sehr bedenklich. Vor allem, weil die Tochter zwar nicht grade superschlank ist, aber auch nicht fett ist.

Meine Bekannte nimmt die Tochter zwar nichtmit zu diesen Treffen mit den Weight Watchers, aber zu Hause ist alles auf Punkte fixiert. Meine Bekannte ist mit ihrer Tochter alleine. Sie ist alleinerziehend und ich habe den Eindruck, dass sie ihr diese Diät aufdrängt, weil sie die nicht alleine machen will. Wenn ich etwas sage, heisst es nur, dass ich so rede, weil ich von Weight Watchers nichts halte. Aber ich habe Angst um die Tochter.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die meisten Leute die ich kenne, die mal eine Weight Watchers Diät gemacht habe sind damit eigentlich gut klar gekommen und das einzige was mir negativ berichtet wurde ist der Preis, deshalb bin ich diesem Verein gegenüber nicht irgendwie negativ eingestellt.

Ich bin aber generell gegen Diäten für Menschen, die gesund und nicht extrem übergewichtig sind. Eine grundsätzliche Umstellung von Ernährung und Lebensgewohnheiten führt zwar nicht so schnell zum Erfolg aber dafür ist dieser auch von Dauer. Und wenn ein Kind nun schon mit 13 die erste Diät aufs Auge gedrückt bekommt ist der Grundstein für eine Diätkarriere - falsch essen - Diät - falsch essen - Diät - schon gelegt. Dass das nicht gut sein kann zeigt allein schon die Tatsache, dass übergewichtige Menschen wesentlich mehr Diäten machen als schlanke, sprich, Diäten führen nicht zu einem schlanken Körper wenn man sonst nichts in seinem Leben ändert.

Es ist ja vernünftig, wenn eine Mutter, die selber Gewichtsprobleme hat bei den Kindern darauf achtet, das es bei ihnen nicht so weit kommt, aber ich finde die Art und Weise hier einfach total falsch, und ob da nun Punkte, Kalorien oder was auch immer gezählt werden finde ich ziemlich egal.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


In dem Punkt, dass es nicht gut ist, jemandem mit 13 ein falsches Bild vom eigenen Körper (sofern sie denn schlank ist) zu vermitteln, um ihn als Diätpartner zu "missbrauchen", muss ich stark zustimmen.

Das System von Weight Watchers ist aber insofern gut, als dass gesunde Nahrungsmittel wenige Punkte haben. Manche sogar dann 0, sodass man sich daran satt essen kann. Das finde ich dann deshalb vorteilhaft, weil man dem Kind beibringt, sich lieber an gesunden, sattmachenden Nahrungsmitteln zu vergreifen, anstatt ihm Süßigkeiten ohne Ende zur Verfügung zu stellen.

Was man aber nicht machen sollte, ist dem Kind Süßigkeiten als "Belohnung" für etwas (beispielsweise Disziplin in der "Diät" oder auch für Erfolge in der Schule etc.) zu präsentieren.

Und diesen Effekt sehe ich eventuell bei Weight Watchers wie anderen Ernährungsprogrammen gegeben, da man die Masse der Dickmacher dort zwar sinnvoll auf "selten" reduziert, dieses "selten" aber dann das besondere Highlight des Ernährungsplanes werden kann, auf das das Kind unter Umständen dann hinstrebt.

Die Folge davon kann nämlich sein, dass ein Kind dann für den Rest seines Lebens, wenn es traurig ist, eine "Belohnung" und somit sein Erfolgsgefühl in Süßigkeiten sucht.

» Chaud » Beiträge: 47 » Talkpoints: 34,47 »



Was spricht denn so prinzipiell gegen die Weigth Watchers? OK, ich meine das ist nicht mehr als kalorienzählen streng genommen und das auch noch teuer vermarktet, aber sonst einen bewussten Umgang mit der Nahrungsaufnahme bietet und daher finde ich das besser als nichts zu tun, oder einfach nur zu futtern wie man grade Lust und Laune hat.

Wenn man das jetzt mit 13 lernt bevor man sich krank futtert ist das doch sicherlich besser als es erst mit 30 zu lernen wenn man schon verfettet ist ...

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ob die Mutter die Tochter zwingt, oder die Tochter das freiwillig macht, können wir mit Sicherheit nicht entscheiden, weil wir beide nicht kennen. Und so Sachen auf Grund von Hören/ Sagen zu entscheiden, finde ich einfach generell unpassend.

Diäten im Kinderalter halte ich generell für sinnlos. Das Kind muss für sich selbst entscheiden, das es Abnehmen möchte und sollte dann auch richtig angeleitet werden. Da in der Regel das Essen vom Elternhaus vorgegeben wird, liegt in der Regel dort der Knackpunkt. Deshalb halte ich es an sich eher für sinnvoll, wenn die Eltern ( in dem Fall die Mutter) mit dem Kind ( in dem Fall die Tochter) zur Ernährungsberatung gehen und das auch gemeinsam durchziehen.

In dem genannten Fall, halte ich das Vorgehen nicht für wirklich richtig. Wobei wir da halt nicht dabei sind und nicht wissen ob die Aussagen die hier geschildert werden richtig oder falsch sind.

Vorweg, wenn man nur ein Zwei- Personen- Haushalt ist, ist es für den Haushaltsvorstand immer schwierig, wenn man quasi zwei Speisen zubereiten muss. Deshalb ist es mit Sicherheit nicht falsch, wenn die Tochter isst, was die Mutter isst. Grob gesagt.

Generell halte ich das System von den Weight- Watchers, mit dem Punktezählen für recht gut. Ich kenne es leider nicht genau, aber nach dem was ich bisher davon gehört habe, ist es halt einfacher als das pure Kalorienzählen. Gerade wenn gesunde Lebensmittel wohl wenig oder gar keine Punkte haben. Und man so abschätzen kann, was halt einer Diät dienlich ist und was nicht.

Kalorienzählen im Kinder oder Teenageralter finde ich generell nicht gut. Man sollte eher lernen, damit umzugehen, was ein gesundes Lebensmittel ist und was nicht. Aber die Punktezählerei im Vergleich zur Kalorienzählerei, halte ich im Kinder und Teenageralter für ziemlich gefährlich. Die Punkte sind nicht just for Fun festgelegt worden. Vorallem nicht die Punkte, die man am Tag zu sich nehmen sollte. Da geht es ja auch darum, den Energiehaushalt des Körpers am laufen zu halten. Klar kann man auch zwanghaft Kalorien sparen. Aber ich stelle es mir wesentlich einfacher vor, solange in dieser Punkteliste zu suchen, bis ich einen Tagesbedarf an Punkten zu mir nehmen kann, der weit unter dem liegt was vorgegeben ist. Das Austauschen von Speisen aufgrund der Kalorienzahl ist da in meinen Augen schwieriger. Und wenn ich mich so Berichte zum Thema Diätwahn bei Teenagern ansehe oder lese, wird immer von dem Kampf um weniger Kalorien erzählt. Das wird mit dem Weight- Watchers- Programm quasi durch die Punktezählerei abgelöst. Und ich stelle es mir vor, wie ein Teenager im Diätwahn verzweifelt versucht, den eigenen Punkteverbrauch am Tag immer mehr zu senken.

Desweiteren würde ich es an sich für sinnvoll erachten, das Mädchen ruhig mal zu einem solchen Weight- Watchers- Treffen mitzunehmen. Einfach damit sie auch mal sieht, wie andere damit umgehen und nicht nur ihre Mutter vor Augen hat.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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