Erfahrung mit Neurodermitis bei Kleinkindern / Babys?
Meine Tochter hatte direkt nach der Geburt schon Hautirritationen. Nach zahlreichen Allergietests kam ein Arzt durch Zufall auf die Diagnose Neurodermitis und erklärte, dass es unheilbar sei, aber mit etwas Glück in der Pubertät durch die Hormonumstellung weniger werden könnte.
Hat jemand Tipps wie ich meinem Kind helfen kann, denn oft sind ganze Körperstellen offen und wund und beim Schlafen kratzt mein Kind sich unterbewusst wieder auf. Badezusätze und Cremes verschlimmern es so wie es aussieht noch und auch spezielle Produkte für Neurodermitis haben keinen anhaltenden Erfolg.
Gibt es Therapien oder Cremes (bitte kein Kortison) die Neurodermitis lindern können?
Hallo!
Bei meinem Neffen haben alle Babybadzusätze eine Verschlimmerung verursacht. Meine Schwester hat dann Nivea Schaumbad für Kinder ausprobiert und davon ist es fast ganz verschwunden. Weiterhin hat sie ihn einmal die Woche in Backpulver gebadet. Sie hat eine Großpackung beim Bäcker gekauft und immer 2 Tassen Backpulver mit ins Badewasser getan (das hat ein Naturmediziner ihr empfohlen).
Wichtig ist, dass das Kind auch immer eingefettet wird. Melkfett ohne andre Zusätze oder reines Olivenöl hat das Hautbild mit verbessert. Als er eingeschult wurde hat er fast nichts mehr gehabt. Dein Kind sollte auch gegen Lebensmittel getestet werden. Mein Neffe bekam wieder Neurodermitis, wenn er entrahmte Milch getrunken hat. Fettige Milch hat ihm nichts angetan. Aber entrahmte Milch war echt schlimm.
Schokolade konnte er auch nciht essen. Allenfalls mal Kinderschokolade, weil da wenig Kakaobutter drin ist.
Unser Sohn (10,5 Monate) hat leider auch eine Neurodermitis entwickelt. Er hat sie nur im Gesicht und manchmal am Dekollteé. Ich war schon in einer Hautklinik mit ihm aber da hat man uns nur Kortison gegeben. Auch unser Kinderarzt sagt, dass man nur mit Kortison lindern kann aber nicht heilen.
Ich habe dann durch Zufall von einer Ärztin in unserer Nähe erfahren, die sehr viel mit alternativen Heilmethoden arbeitet. Eigentlich ist sie Allgemeinmedizienerin. Deswegen habe ich da von Anfang an mehr Vertrauen gehabt als bei einem Heilpraktiker. Unter http://www.zaen.org kannst du nach einem Arzt in eurer Nähe suchen.
Als wir das erstemal bei ihr waren hatte unser Sohn mittlerweile schon alles offen und blutig gekratzt. Die Wunden waren am nässen. Sie hat dann einen Test gemacht und der der hat ihren Verdacht auf Kuhmilcheiweißallergie bestätigt. Nun haben wir beide erstmal Kuhmilch und Kuhmilchprodukte verboten bekommen (ich, weil ich noch 2-3 mal am Tag bzw. Nachts stille).
Ausserdem machen wir nun eine Neurodermitis -Kur. Die ist ebenfalls auf naturheilkundlicher Basis. Erst gab es zwei verschiedene Tabletten von denen ich täglich zweimal eine halbe geben musste. Das ging 4 Wochen lang so. Nun haben wir nur noch eine der Tabletten. Weiterhin 2 mal täglich eine halbe und zusätzlich noch Globuli. Davon 3 mal täglich 5 Stück. Ich schreibe absichtlich nicht, welche Tabletten und Globuli, weil es keine allgemeine Empfehlung ist sondern individuell auf den Patienten und seine Fortschritte abgestimmt ist.
Unser Sohn hat nun zwischendurch mal eine Zeit gehabt, da war alles verheilt. Aber Streß durch unseren Urlaub, ein Schub und Zahnen haben das ganze wieder aufkommen lassen, weswegen es zur Zeit wieder einen Rückfall gab. Aber nicht merh so schlimm wie am Anfang.
Ich kann dir nur empfehlen es zumindest zu versuchen. Unsere Ärztin rechnet alles über die Krankenkasse ab. Einzig die LLG-Kapseln mussten wir bezahlen. Aber weder Honorar für die Sprechzeit noch die Tabletten und Globuli von denen ich schrieb. Vielleicht kann euch euer Arzt auch helfen.
Achso da fällt mir noch etwas ein. Unsere Ärztin steht zum Beispiel nicht mit drin. Ich habe ihre Adresse von der Verkäuferin im Bio-Markt bekommen. Vielleicht wäre auch das eine Anlaufstelle. Oder wenn du im Westerwaldkreis wohnst auch über PN an mich.
Alles Gute für eure Tochter. Ich hoffe, ihr kann geholfen werden. Es ist nicht schön, die Zwerge so leiden zu sehen.
Bei meinem ältesten hatten wir genau das gleiche Problem. Er hat es auch von Geburt an mitgeschleppt. Anfangs nur im Gesicht (sah echt aus wie ein Monster), nach einem Jahren war im Gesicht alles weg- dafür reagierte er aus seinen eigenen Schweiß ( war also am ganzen Körper feuerrot) und das Jahr drauf ging es dann los das die Krankheit in sämtlichen Gelenken, den Händen und und und ausbrach.
Habe ihn halt immer fleißig mit einer in der Apotheke gemixten Fettcreme eingeschmiert. Manchmal ließ sich leider die Cortisonhaltige Salbe nicht vermeiden. Wichtig ist das du ausprobierst was nicht vertragen wird und das mußt du meiden. Meine Kids konnten z.B. nur eine Sorte Waschmittel vertragen und Weichspüler gar nicht (soll man sowieso nicht nehmen).
Was auch hoch gelobt wird ist Nachtkerzenöl, allerdings gibt es da das Mango das man die selbst bezahlen muß.
Meiner war allergisch auf alle Citrusfrüchte, Nüsse, Weichspüler, Tierhaare und halt alles wo auch nur ein bisschen davon drin war. Er durfte sich auch nicht mit Seife waschen oder mit etwas eincremen wo Orangenzusätze oder so drinnen war.
Mittlerweile ist er 13 und hat toi toi toi seit gut 2 Jahren nichts mehr weiter gehabt. Er kann auch mittlerweile Nutella essen oder mal ein Duplo, da bin ich echt froh drum.
Gib also die Hoffnung nicht auf. Ich kenne auch eine Familie deren zwei Kinder hatten das ganz extrem schlimm - blutig gekratzt am kompletten Körper. Die zwei waren im Prinzip die meiste Zeit eingewickelt mit Verbänden von oben bis unten. Einzig allein Nachtkerzenöl hat ihnen geholfen. Und heute sind sie kern gesund!
Hallo Sers,
Es hilft auf Dauer zwar nicht gegen die Neurodermitis, aber es verhindert, dass dein Kind sich blutig kratzt: Du könntest deinem Kind nachts, wenn es schlafen soll, Fäustlinge aus Stoff anziehen, damit es sich eben nicht mehr kratzen kann. Die Fäustlinge werden dann auch so befestigt, dass das Kind sie nicht ausziehen kann. Sie sind atmungsaktiv und eigentlich sollten sie auch nicht gefährlich sein. Ich würde dennoch darauf achten, dass keine langen Kordeln oder soetwas dran sind. Man kann sich darüber streiten, ob es toll ist, Kinder so quasi einzuschränken, aber gegen das Kratzen hilft es, auch gegen das unbewusste Kratzen im Schlaf.
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