Soll ich Schluss machen oder auf Kündigung warten?
Bei mir in der Abteilung ist echt dicke Luft und da geht es jeder gegen jeden das ist echt schlimm. Wenn ich was anderes finden würde dann würde ich lieber heute als morgen kündigen aber das ist nicht so einfach. Was meint ihr soll ich Schluss machen und einfach kündigen oder besser warten bis ich gekündigt werde.
Wie ist das mit dem ALG wenn ich selber kündige, ist man dann immer gesperrt auch wenn es dort so schlimm zu geht wie bei uns oder gibt es auch Ausnahmen von der Regel?
Einfach mal abgesehen vom Arbeitslosengeld, finde ich nicht besonders clever, einen Job zu kündigen, wenn man nicht einmal einen anderen in Sicht hat. Du hast ja nun schon selbst eingesehen, dass es nicht ganz so einfach ist etwas Neues zu finden und ich denke, du wirst sicherlich aufmerksam sein und die Stellenangebot durchsuchen (oder nicht?). Wenn du das aber schon ein halbes Jahr machst und bisher einfach noch nichts anderes dabei war oder du dich beworben hast, aber immer nur Absagen bekommen hast, dann kannst du dir doch selbst ausrechnen, was dich nach deiner Kündigung erwartet: Die Arbeitslosigkeit.
Und ich kann mir ja vorstellen, dass es dir keinen Spaß macht und 'schlimm zugeht', aber du solltest dir eben darüber im Klaren sein, dass die Alternative derzeit nur Arbeitslosigkeit heißt. Ich würde das nicht wollen und lieber jeden Tag einen Job machen, der mich annervt. Ich wüsste aber für mich auch, dass ich Arbeitslosigkeit definitiv schlimmer fände und ich würde deshalb auch erst dann kündigen, wenn ich etwas Neues hätte.
Hallo!
Den Job sollte man erst kündigen, wenn man eine neue Arbeit hat. Denn so einfach ist es nicht mehr eine neue Arbeit zu finden und wenn du selber kündigst und dich arbeitslos meldest, dann bekommst du erst mal eine Sperre. Denn dann bist du selber Schuld, dass du keine Arbeit mehr hast.
Wenn du damit rechnest, gekündigt zu werden, dann warte ab oder rede mit deinem Chef und frage ihn ob er dich kündigen kann. Manche Chefs lassen sich darauf ein nur damit sich der Mitarbeiter von einem trennt. Allerdings sollte es dir auch klar sein, dass du sehr viel weniger Arbeitslosengeld bekommst, als du jetzt verdienst und damit klar zu kommen, wenn man mehr gewohnt ist, ist gar nicht so einfach.
Wenn Du von Dir aus kündigst, bekommst Du zunächst grundsätzlich eine Sperrfrist beim Arbeitslosengeld. Eine Ausnahme ist, wenn die Aufrechterhaltung des Arbeitsverhältnisses unzumutbar ist, beispielsweise weil Du gemobbt wirst. Dass diese Begründung aber beim Arbeitsamt akzeptiert wird, darauf würde mich eher nicht verlassen. Bei Dir in der Abteilung scheint eher jeder den anderen zu mobben.
Davon einmal unabhängig: Es ist immer einfacher aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus einen neuen Job zu bekommen, als aus der Arbeitslosigkeit heraus. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen tritt natürlich ein Bewerber selbstbewusster beim Vorstellungsgespräch auf, wenn er noch in einer gesicherten Position ist und der "Kittel noch nicht brennt". Zum anderen kommt es dann immer zur Frage, warum man den alten Job aufgegeben bzw. verloren hat. Und da machen viele Bewerber den großen Fehler auf den alten Arbeitgeber zu schimpfen. Also unabhängig davon, ob Du jetzt kündigst oder nicht, erzähle im Vorstellungsgespräch bloß nicht, das Arbeitsklima wäre beim alten Arbeitgeber wäre miserabel gewesen und ähnliches. Das wird immer interpretiert als: "Und etwas wird es wohl auch an ihm gelegen haben. Achtung der könnte auch hier nicht sozial verträglich sein und schlecht über das Unternehmen reden." Außerdem denkt man dann auch, das Du zu schnell aufgibst und kein Durchhaltevermögen hast. Kein Personaler hat dafür Verständnis, wenn jemand ohne ein Alternative zu haben kündigt.
Ich habe zwar noch nie Arbeitslosengeld oder ähnliches bekommen und kenne mich daher damit nicht so gut aus. Allerdings meine ich auch, dass man eine dreimonatige Sperre erhält, wenn man aus eigener Initiative kündigt, ohne einen triftigen Grund, wie zum Beispiel eine Erkrankung, zu haben.
An deiner Stelle würde ich nicht einfach so kündigen. Der beste Weg ist es, sich zunächst nach einem neuen Job umzusehen und erst danach den alten Job zu kündigen. Auch wenn es in unserem Land finanzielle Absicherungen in Form von Arbeitslosengeld und später auch Arbeitslosenhilfe gibt, sollte man doch lieber versuchen, sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Das ist nicht nur finanziell attraktiver, sondern auch befriedigender für das eigene Ego.
Falls du dennoch erwägst, deinen Job aufzugeben, bevor du eine neue Stelle gefunden hast, solltest du ein paar Dinge bedenken. Eine Rolle spielen dabei natürlich deine berufliche Qualifikation sowie die Erfolgsaussichten bei der Jobsuche. Falls du in einer Branche arbeitest, die nicht von hoher Arbeitslosigkeit betroffen ist oder in der sogar qualifizierte Leute händeringend gesucht werden, sind die Chancen natürlich größer, relativ schnell einen neuen Job zu finden. Falls es in deiner Branche sehr schwer ist, an einen neuen Job zu kommen oder falls du nicht die erforderlichen Qualifikationen, die von den Arbeitgebern verlangt werden, mitbringst, solltest du dringend in deinem bisherigen Job bleiben bis du einen neuen Arbeitsvertrag in den Händen hälst.
Da du fragtest, ob du selbst kündigen solltest oder warten sollst, bis du gekündigt wirst, gehe ich davon aus, dass eine Kündigung durchaus auch realistisch sein könnte. Stehen in deinem Betrieb derzeit betriebsbedingte Kündigungen an?
Du solltest nicht so kurzfristig denken, sondern auch die Langzeitfolgen deines Handelns bedenken. Vielleicht dauert es lange, bis du einen neuen Job findest. Möchtest du monate- oder jahrelang arbeitslos sein? Natürlich kann ich gut verstehen, dass du dich in deiner Arbeitsstelle nicht wohlfühlst, wenn dort immer so eine Missstimmung herrscht. Allerdings solltest du dir überlegen, was das kleinere Übel ist: die aktuellen Unstimmigkeiten an deinem Arbeitsplatz oder eine längere Arbeitslosigkeit mit weniger Einkommen und wahrscheinlich auch weniger Perspektiven.
Also ich kann dir auch nur davon abraten, einfach deinen Job zu kündigen. Sei froh, dass du Arbeit hast!
Ganz ehrlich, heute ist es viel wert, eine Arbeit zu haben. Ich suche momentan händeringend nach einer Stelle, und ich kann dir versprechen, wenn du erstmal zu Hause sitzt und nichts hast und dir nutzlos vorkommst und ewig keine Stelle findest, dann würdest du es sehr schnell bereuen, eine sichere Stelle wegen Streit in der Abteilung aufgegeben zu haben. Und wie willst du das dann bei einem neuen Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch erklären, warum du eigentlich gekündigt hast? Ich glaube, die Antwort fände der dann nicht so klasse. Denn was, wenn dort mal die Chemie nicht stimmt? Da denken die doch, du wirfst da dann auch gleich das Handtuch!
Ganz ehrlich, wir befinden uns momentan nunmal in der Wirtschaftskrise und nicht gerade im Boom, da stehen die Arbeitgeber nicht Schlange und die Jobs werden dir nicht hinterher geschmissen.
Versuch lieber, die Unstimmigkeiten auszublenden und mach deine Arbeit. Und wenn die versuchen, dich damit zu belasten, dann mach einfach klar, dass du mit dem ganzen Rumgestreite nichts zu tun haben willst. Fertig aus. Und wenn es so schlimm ist, dann kannst du ja wirklich gerne weiter nach Arbeit suchen. Aber sich wegen Unstimmigkeiten die eigene Einkommensquelle zu nehmen, das wäre nicht gerade die schlaueste Lösung. Such einfach nach was anderem, und wenn du was findest, dann kannst du dich dort immer noch aus dem Staub machen.
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