Wie lange trauert man um ein Tier?
Hallo,
Ich trauere im Moment, weil mein Haustier gestorben ist. Letzten Samstag war es, abends. Im Moment weiß ich kaum, wie es weitergehen soll. Ich sehe gar kein Ende der Trauer. Die Aussage, dass man sich nach dem Weinen besser fühlen soll, kann ich irgendwie im Moment auch nicht teilen. Nach dem Weinen denke ich mir bloß, dass das ja auch nichts bringt, denn egal, wie viel ich weine, das Tier wird davon auch nicht mehr lebendig. Es ist für immer weg, wir werden nie mehr etwas zusammen erleben können, da kann sich einfach nichts bessern. Weg ist weg und ich kann kaum nachvollziehen, wieso ich darüber je nicht mehr traurig sein sollte. Es ist wirklich schwer.
In dieser Situation frage ich mich, wie das bei euch war. Wie lange habt ihr getrauert? Wie hat es dann einfach aufgehört? Wann konntet ihr wieder einen freien Kopf bekommen? Ich frage mich einfach, ab wann ich möglicherweise damit zurechtgekommen sein könnte. Obwohl ich natürlich weiß, dass Trauer etwas sehr Individuelles ist und jeder unterschiedlich und auch unterschiedlich lange trauert. Aber doch wäre es vielleicht etwas ermutigend, zu wissen, ab wann andere Menschen es vielleicht geschafft haben, nicht mehr deprimiert über den Tod ihres geliebten Tieres gewesen zu sein.
Hallo!
Es tut mir leid, dass du zur Zeit in der Trauerphase um dein Tier steckst.
Das kann man wirklich nie pauschal sagen und auch nicht in etwa sagen. Es kommt auf so viele Faktoren an, ob man lange trauert. Erst mal kommt es wohl auch auf die Tierart an. Ein Tier, was "nur" 2 Jahre lebt und nicht zahm war, wird wahrscheinlich nicht so lange betrauert, wie ein Tier, dass 10 Jahre und mehr alt wird und auch am Familienleben richtig teilgenommen hat.
Um meine Hunde habe ich immer sehr lange getrauert. Als mein Hamster gestorben ist, war ich erstaunt, wie schnell ich eigentlich darüber hinweg war. Die vorletzen Ratten, die ich hatte waren Ratten, die alles mit mir gemacht haben. Sie sind mir hinterhergelaufen wie ein Hund. Sie hörten auf ihren Namen und waren einfach nur klasse. Als diese gestorben sind wollte ich nie wieder Tiere haben. Ich habe tagelang geheult wie ein Hund.
Dann hatte ich Ratten, die sehr bissig waren. Sie kamen aus schlechter Haltung und ich wurde mit ihnen irgendwie nicht warm. Händeln konnte ich sie nur mit Handschuhen. Als diese gestorben sind, war ich zwar traurig, aber auch nicht so, dass ich tagelang getrauert habe.
Mir hat es immer geholfen, wenn ich die Sachen von dem Tier, was gestorben ist, immer sofort weggeräumt habe. Ich wollte nicht über Spielzeug vom Hund fallen oder das Katzenspielzeug irgendwo liegen sehen. Der Kratzbaum musste in den Keller und alles, was mich an die Tiere/das Tier erinnerte kam erst mal weg.
Ich habe auch nie ein neues Tier angeschafft, um über das verstorbene Tier hinwegzukommen. Wenn es ein Rudeltier war, dann habe ich zwar schnell wieder ein zweites Tier gehabt, aber nicht, damit es mir über die Trauer hinweghilft, sondern, damit das übriggebliebene Tier nicht leidet.
Hallo,
Danke für dein Posting.
Alle Dinge, die einen an das Tier erinnerten, wegzuräumen, funktioniert ja leider nicht immer. Gerade bei Kleintieren, beispielsweise Ratten, kann man ja nicht den Käfig wegräumen, wenn noch eine oder besser mehrere andere darin leben. Da hat man den Käfig dann doch täglich vor sich und wird immer wieder an das verstorbene Tier erinnert. Ich weiß, das nimmt einen manchmal schon sehr mit. Aber daran ändern kann man ja auch nichts.
Was das Anschaffen eines neuen Tieres betrifft, bin ich mir nicht sicher. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich weiß auch nicht, ob ich mir nun bald ein neues halten werde. Einen Ersatz wird es nie geben, das ist klar. Das habe ich anderswo hier im Forum ja auch schon einmal geschrieben, denke ich. Aber ob ein neues Tier einen vielleicht nicht aufheitern könnte und von der Trauer ablenken könnte? Darüber denke ich im Moment nach.
Mich abzulenken, dürfte nämlich sonst schwer werden. Ich habe ja demnächst meine Semesterferien, und wenn ich mich nicht beschäftigen kann, wenn ich viel Zeit habe, dann denke ich automatisch wieder über den Tod des Tieres nach und bin wieder deprimiert. Ich befüchte, es würde nie vergehen, wenn ich nichts fände, was mich irgendwie ablenkt. Wobei Verdrängung sicher auch keine Lösung ist. Im Moment weiß ich sonst aber auch nicht so recht weiter.
Hallo!
Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Denn ich habe auch schon einige Haustiere verloren. Bei meinen ersten Meerschweinchen, als Kind, habe ich Monate gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Bei unserem ersten Hund, habe ich sogar noch länger gebraucht. Allerdings war er auch 13 Jahre lang ein Teil, unserer Familie und wir sind mit ihm aufgewachsen.
Ich finde, dass es immer schwer ist, wenn man ein Tier gehen lassen muss. Gerade, wenn es man es sehr lange hatte und daran gewöhnt war, dann fällt es einem sehr schwer. Hast du denn schon mal darüber nachgedacht, dir ein neues Tier zu holen? Es soll auf keinen Fall eine Art Ersatz sein. Aber es könnte dir über den Verlust hinweg helfen, weil wieder etwas hast, worum du dich kümmern musst. Das wird dich sicher auch etwas ablenken. Ich denke, dass es auch bei jedem Menschen anders ist. Im Fernsehen gab es mal eine Frau, die Jahre lang um ihren kleinen getrauert hat und sich erst nach 5 Jahren dazu entschlossen hatte, wieder einen kleinen Hund zu nehmen.
Es ist immer schlimm, wenn man ein Haustier verliert, denn irgendwie ist es doch ein Teil der Familie und wenn man Jahre mit ihm zusammengelebt hat, dann fehlt doch auch was.
Ich musste vor knapp 3 Jahren meinen Hund einschläfern lassen und wenn ich jetzt mit meinem jetzigen Hund, der war aber schon da, beim Spaziergang an Stellen vorbei komme wo wir gemeinsam waren, dann Trauer ich heute noch.
Wie lange man trauert, das ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden.
Mein geliebtes Haustier ist vor etwa 2 Jahren gestorben und ich bin noch immer sehr traurig, wenn ich darüber nachdenke. Natürlich werden die Momente einfach weniger, in denen man darüber nachdenkt und sie werden auch kürzer und sind schnell wieder verflogen, aber trotzdem fehlt der Kleine mit unheimlich. Ich dachte lange, dass es bestimmt nicht so lange dauern würde bis ich es mir besser geht und nach zwei oder drei Wochen konnte ich auch schon wieder lachen, aber häufig gibt es einfach so Vieles, was mich noch an ihn erinnert, dass es mich runterzieht. Und ich träume auch immer noch hin und wieder von ihm und wache dann morgens mit einem sehr bedrückenden Gefühl auf.
Ich denke, so richtig ist die Trauerphase einfach nie vorbei bei einem Tier. In meinen Augen ist das aber auch überhaupt nicht schlimm, denn bei einem Mensch ist jahrelange Trauer auch nichts ungewöhnliches.
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