Real Dolls als Ersatz für echte Menschen und Beziehungen?
Hallo,
Ich dachte eigentlich, diese "Real Dolls" wären wirklich nur als Sexspielzeug gedacht. Also ich denke, sie werden auch so angepriesen. Und wenn man darüber bislang Berichte hörte, dann wurde das auch immer nur komplett sexuell dargestellt. Es ging da nicht um irgendwelche Liebesbeziehungen zwischen Besitzer und Gummipuppe. Also, diese Dinger sind nicht mit dieser Intention hergestellt worden.
Wenn nun also einer, der sich so eine kauft, sie als vollwertigen Partnerersatz sieht und so mit der Gummipuppe lebt, dann ist das eigentlich nicht der Sinn des Ganzen, sondern eine persönliche Idee, gewissermaßen. Man kann also nicht behaupten, dass eine ganze Industrie darauf abzielen würde, Puppen tatsächlich als Ersatz für menschliche Partner in jeder Beziehung zu verkaufen.
Ich finde die sogenannten "Real Dolls" zwar auch schrecklich und könnte mir nicht vorstellen, wenn ich ein Mann wäre, mir so eine anzuschaffen, allerdings bin ich ja eine Frau. Meine Befürchtung ist aber, dass es in Zukunft immer mehr Männer geben wird, die sich so eine "Real Doll" anschaffen werden.
Frauen brauchen heutzutage nicht zwangsläufig einen Mann, um glücklich zu werden. Viele tun sich sogar leichter, eine große Karriere einzuschlagen, wenn sie nicht liiert sind und auch keine Familie haben. Es ist nicht mehr so, wie es vor 50 Jahren war, dass die Frau den Mann brauchte, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, denn heutzutage ist Frauen Bildung fast in demselben Maße zugänglich, wie es für Männer der Fall ist.
Es klingt also für mich gar nicht so absurd, wenn sich manche Männer so eine Gummipuppe anschaffen, weil sie vielleicht wirklich keine Frau finden, die mit ihnen den gemeinsamen Lebensweg gehen oder eine Familie gründen möchte. Eine Familie mit Kinder kann man sich zwar mit dieser Doll nicht ersetzen, vielleicht gibt es aber ja auch bald "Baby Dolls" zu kaufen- wundern würde mich heutzutage gar nichts mehr.
Natürlich ist das nicht normal und sicherlich auch nicht gesellschaftstauglich. Aber deshalb würde ich es nicht als 'absolut krank' bezeichnen. Diese Menschen tun damit ja niemandem weh und sie schaden keinem. Ich kann mir zwar nicht vorstellen was einem eine Plastikpuppe so für menschliche Nähe und Wärme übermitteln soll, aber mich stört daran generell jetzt erstmal nichts. Wenn jemand sich dazu entschließt, so zu leben, dann kann er das gerne tun. Ich finde keinen Fethisch ernsthaft unerträglich krank solange der, den ihn auslebt, damit niemanden verletzt. Und mal im Ernst: Wenn er doch sowieso alles mit einer Puppe macht, die gar nicht lebt, dann kann es doch für alle Außenstehenden gar nicht besser laufen.
Hätte jetzt aber wen in meiner Umgebung, der mit einer Puppe zusammenleben würde, glaube ich kaum, dass daraus mal eine ernsthafte Freundschaft entstehen könnte. Das ist einfach etwas, das ich nicht nachvollziehen kann. Trotzdem empfinde ich eher Mitleid als Verabscheuung.
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