Ist eine Obduktion immer verpflichtend?

vom 15.08.2009, 20:05 Uhr

Ehrlich gesagt hatte ich, wie Diamante, angenommen, dass nicht jeder, der außerhalb des Krankenhauses verstirbt auch obduziert werden muss. Das veranlasst man, wenn man Grund zu der Annahme hat, das derjenige nicht eines natürlichen Todes gestorben ist.

Wenn aber eine 90jährige Omi friedliche über Nacht einschläft dürfte der Fall klar sein und wenn es äußerlich keine Anzeichen der Gewalteinwirkung gibt, Gasgeruch oder etwas in der Richtung, dann kann man eine Obduktion veranlassen, muss es aber nicht. Sobald man aber auch nur den kleinsten Verdacht hat, dass es anders abgelaufen ist, wird die Leiche obduziert.

Und bei einem Autounfall kann das obduzieren der Leichen manchmal schon sagen, an was es lag, dass der Unfall gebaut worden ist. Sind die Menschen umgekommen durch Gas, durch Genickbruch usw. Und der Sache sollte man dann schon auf den Grund gehen.

Ich halte eine Oduktion schon für sinnvoll, weil man natürlich nicht wirklich weiß, ob der Patient wirklich an Herzversagen vestorben ist, oder es eine andere Ursache gab. Müsste ich mich entscheiden, bei einem Verwandten sowas machen zu lassen, würde ich sicher zustimmen. Die Seele ist das was zählt und nicht die Hülle, drum kann man da auch dran herumschneiden.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Für mich ist es auch neu, das jeder Tote obduziert wird. Genauso, wie bei jedem Todesfall die Polizei kommen muss. Die kommen doch nur, wenn der Arzt vor Ort einen unnatürlichen Tod feststellt oder die Todesursache nicht gleich eindeutig ist. Und da kommt dann gleich die Kripo, wie ich selbst schon in meinem alten Heimatort erlebt habe.

Aber wenn man wirklich jeden Toten obduzieren wollte, dann würden ja zwischen Sterbedatum und Beisetzung ewige Zeiten vergehen. Denn soviele Kapazitäten hat die Gerichtsmedizin doch auch nicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Hallo!

Mein Cousin arbeitet in einem Bestattungsunternehmen. Das heisst, ihm gehört dieses Unternehmen. Er hat täglich damit zu tun und arbeitet auch mit anderen Bundesländern zusammen, weil auch oft Überführungen aus anderen Bundesländern stattfinden. Ich habe meinen Cousin am Wochenende mal gefragt, weil mich dieses Thema wirklich beschäftigt hat.

Er meinte, dass die Rechtsmediziner viel zu tun hätten, wenn jeder Tode auch aufgeschnitten werden würde. Selbst, wenn jede Feuerbestattung vorher obduziert werden würde, wäre es eine enorme Arbeit und vor allem auch viel Geld, was es kosten würde. Meist vergehen nur wenige Tage vom Tod bis zur Bestattung oder bis zur Fahrt zum Krematorium. Meist nur so lange, dass man die Verwandtschaft zusammentrommeln kann um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen.

Mein Cousin kennt kein Bundesland, wo es zwingend notwendig ist, dass eine Obduktion Pflicht ist und er fragte mich, wer denn dann die Kosten der Obduktion übernehmen würde, wenn das bei jedem Toten gemacht werden würde. Es ist ein geringer Teil, der obduziert wird, weil der Tod nicht ganz klar ist. Aber in der Regel kann jeder so beerdigt werden.

Ich denke, dass mein Cousin da schon drüber Bescheid weiß. Er hat mir auch erzählt, dass er schon einige Überführungen von Österreich hatte und da hat er die Leichen noch am gleichen Tag an dem sie gestorben sind geholt und diese wurden dann ein paar Tage später beerdigt . Und so lange lagen sie entweder in der Totenhalle auf dem Friedhof oder bei ihm in der Kühlkammer, wo sie fertig gemacht wurden.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^