Radfahrer die ihr Rad nicht über die Straße schieben

vom 16.08.2009, 18:55 Uhr

Natürlich muss ein Autofahrer immer bremsbereit sein und auch damit rechnen, dass mal von irgendwoher ein Kind kommt - oder ein Radfahrer. Ich finde es immer unglaublich, wenn Radfahrer meinen, sie müssen sich nicht an die Straßenverkehrsordnung halten. So fahren manchen sogar betrunken über die Straßen.

Nun ist es so, dass sie eigentlich ihr Rad über die Ampeln und Fußgängerüberwege schieben müssten. Tun die meisten aber nicht und brausen einfach so drüber. Für einen Autofahrer ist das meines Erachtens immer schwer, weil man die in der Regel später sieht und sie dann aber wesentlich schneller sind. Ist die Straße also frei und ein Radfahrer denkt sich, dass er ja mal einfach über den Zebrastreifen kann, kann einem das wirklich zum Verhängnis werden. Als Autofahrer tastet man sich vorsichtig vor und fährt dann und dann kommt der Radfahrer.

Ich als Radfahrer schiebe mein Rad grundsätzlich über die Straßen, weil ich weiß, wie anstrengend das für Autofahrer ist und weil ich natürlich mein eigenes Leben nicht gefährden will. Ich frage mich, warum es dennoch so viele Radfahrer darauf anlegen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ja, ich kenne sowas leider auch und mittlerweile habe ich mich daran schon fast gewöhnt. Wenn ich dann tatsächlich mal erlebe, dass ein Radfahrer sein Fahrrad über die Straße oder den Zebrastreifen schiebt, bin ich richtig überrascht darüber, dass es anscheinend doch noch welche gibt, die die Verkehrsregeln zu kennen scheinen. Ansonsten ist es eher so, dass die meisten sich so benehmen wie sie gerade Lust haben und es passierte nicht selten, dass Radfahrer einfach mal über die Straße fahren oder spontan beschließen mal eine Straße zu überqueren, wo noch nicht einmal ein Ampelweg oder ein Zebrastreifen ist.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo,

Ich persönlich würde solche Probleme nicht auf Radfahrer allein schieben. Ist ist ein ganzgesellschaftliches Problem, wenn beispielsweise Leute besoffen am Straßenverkehr teilnehmen. Natürlich wird es dann auch mal betrunkene Radfahrer auf der Straße geben, aber bei wie vielen Motorradfahrern oder Autofahrern ist das denn auch der Fall? Also, mir persönlich fallen da sehr viele ein. Nur bei Radfahrern fällt es wohl eben eher auf, wenn sie Schlangenlinien fahren, um ein Beispiel zu nennen, als wenn einer besoffen in seinem Auto am Lenkrad hängt.

Was spielt es eigentlich für eine Rolle bei Ampeln, ob die Radfahrer schieben oder drüber fahren? Du schreibst, Autofahrer würden sie aufgrund der schnellen Bewegung nicht sehen. Aber sollte man bei einer roten Ampel nicht ohnehin halten? Bei Zebrastreifen ist es natürlich etwas Anderes. Außerdem ist es natürlich sinnvoll, wenn Radfahrer an Ampeln ihr Rad schieben, damit sie keine Fußgänger umfahren.

Was ich übrigens auch sehr schade finde, ist, dass Radfahrer für viele Autofahrer ja die Sündenböcke schlechthin sind, egal, wie sie sich benehmen. Und das sage ich, obwohl ich eigentlich fast nie Rad fahre, also mich auch nicht unbedingt mit "den Radfahrern" identifiziere. Trotzdem ist es doch irgendwie entnervend, dass so oft pauschal über "die Radfahrer" gejammert wird. Damit meine ich aber jetzt nicht deinen Beitrag, winny2311. Da du auch selbst Rad fährst, wirst du dich ja wohl kaum selbst bejammern. Ich meine das jetzt eher allgemein, denn ich habe es tatsächlich schon öfters von Leuten gehört, die nur Auto fahren, dass sie Radfahrer ja fast als das Böse schlechtlich darstellen.

Ich glaube übrigens, das "Problem" ist hauptsächlich, dass Radfahrer wendig sind. Da kann man eben kreuz und quer fahren und mal schnell wenden. Wenn Autofahrer das mit dem Auto auch könnten, dann denke ich, würden das da auch viele machen. Man sieht es ja schon bei Motorrädern. Die sich auch wendiger, und schon fahren die Fahrer dieser auch schon chaotischer.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aber sollte man bei einer roten Ampel nicht ohnehin halten?

Nein, nicht zwangsläufig. Wenn ich eine grüne Ampel habe und abbiege, können doch Fahrradfahrer auch grün haben und natürlich Fußgänger. Dann muss sich, wie beim Zebrastreifen theoretisch auch, die Vorfahrt beachten.

Das Problem ist, wenn dann frei ist und ich denk, dass ich fahren kann und dann kommt noch schnell ein Radfahrer um die Kurve und über die Ampel geschossen? Dann haben wir ein Problem. Fußgänger oder Radfahrer die Schieben, bewegen sich viel langsamer voran, sodass man rüber kommt ohne das was passiert. Oder man sieht sie und wartet eben.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo!

Hat die Ampel auch ein grünes oder rotes Fahrrad und/oder ist ein roter Streifen über der Straße gemalt, heisst das für den Autofahrer, dass es ein Radweg ist, der die Straße kreuzt und dann darf auch ein Fahrradfahrer das Fahrrad fahren und muss es nicht führen.

Wenn ein Fahrradfahrer über eine Fußgängerampel geht, dann muss er selbstverständlich das Fahrrad führen. Aber wenn der Fußweg nicht gleich Radweg ist, dann darf er auch nicht über den Gehweg fahren und muss über die Straße fahren und da darf er auch fahren.

Ich verstehe das Problem nicht so ganz. Wenn ich als Autofahrer rechts abbiege und ich sowieso halten muss, wenn die Fußgänger grün haben und ich sehe an der Ampel, dass auch Fahrradfahrer diese Ampel benutzten dürfen, dann muss ich damit rechnen, dass ncoh ein Fahrradfahrer die Straße überqueren will und schaue mit Schulterblick ob da ein Fahrrad kommt.

Wenn ich an der Ampel stehe und neben mir steht ein Fahrradfahrer, muss ich auch darauf achten, wo er hinfährt und ich muss natürlich darauf achtgeben. Denn wenn kein Fahrradweg vorhanden ist, dann hat der Fahrradfahrer die Berechtigung auch über die Ampel zu fahren und zwar auf der Straße.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ganz ehrlich gesagt finde ich Radfahrer, die ihr Rad nicht schieben sondern fahren noch nicht unbedingt das Schlimmste Übel. Sofern sie sich denn an die anderen Regeln halten. So ist es mir schon passiert, dass mir ein Radfahrer ohne beleuchtetes Rad oder sonst irgendwelche Erkennungsmöglichkeit auf der verkehrten Straßenseite im Dunkeln die Straße überquerte. Da wünschte ich mir dann schon, dass sich solche Radfahrer auch mal in die Rolle anderer Verkehrsteilnehmer versetzen.

Trunkenheit im Straßenverkehr ist in meinen Augen gerade bei Radfahrern (und auch Fußgängern) eher darauf zurückzuführen, dass sie sich nicht als "richtiger" Teilnehmer des Straßenverkehrs sehen - wie oft hört man denn, dass wenn getrunken wird, zwar das Auto stehen bleibt und lieber das Fahrrad benutzt wird?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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