Reiskocher: Reis wie beim Chinesen?
Ich esse unheimlich gerne den Reis im chinesischen Restaurant. Aber zu Hause bekomme ich ihn nicht so hin. Habe schon im Asialaden den Reis gekauft, den die Chinesen auch in diesem Reiskocher machen. Aber mein Reis klebt nicht so schön, wie der beim Chinesen und er hat auch einen ganz anderen Geschmack.
Erreiche ich durch einen Reiskocher die Qualität von dem chinesischem Reis? Geschmacklich und von der Konsistenz? Lohnt es sich einen Reiskocher anzuschaffen, wenn man maximal einmal die Woche Reis darin kocht? Kann man in einem Reiskocher auch andere Sachen garen, wie Gemüse oder Kartoffeln?
Also unser Chinese macht seinen Reis gar nicht im Kocher, sowie ich das gesehen habe. Folglich wirst du den da auch nicht so hinbekommen. Meine Oma hat es tatsächlich mal geschafft, den Reis so sehr zu zerkochen, dass er geschmeckt hat, wie beim Chinesen.
Da muss man sich schon etwas überwinden, aber lass ihn wirklich mal normal im Topf zerkochen. Die Chinesen lassen den Reis viel Flüssigkeit aufsaugen. Nur so können sie ihn überhaupt anständig mit den Stäbchen essen.
Aber wenn ich ehrlich bin wird man es haargenau so nicht hinbekommen, weil die ja doch so ihre Geheimnisse haben. In Thailand hat mir der Reis so gut geschmeckt, dass habe ich hier in Deutschland noch nicht mal gegessen. Das gleiche gilt auch für die Glasnudeln. Da bringt es auch nichts, wenn man die im Asialaden kauft.
Nur durch einen Reiskocher wirst du den Reis nicht so hinbekommen, wie du es wünschst. In Deutschland essen sehr viele Leute diesen typischen Uncle-Ben´s-Reis, der einfach nicht dazu neigt, zusammenzukleben, egal wie lange und in welchem Kocher er gekocht wird.
Die Asiaten verwenden oftmals zusätzlich zum normalen Standardreis einen sogenannten Klebereis, der viel stärker zusammenklebt als alle anderen Reissorten. Von diesem speziellen Reis solltest du einen gewissen Anteil verwenden, den du einfach unter deinen normalen Reis mischst. Sehr lecker ist auch eine Kombination aus Klebereis und Basmatireis.
Du solltest einfach mal in einem Asia-Shop schauen, was es dort an Reissorten gibt und dich auch beraten lassen. Dort wird man dir mit Sicherheit sagen können, wie du echten, asiatischen Reis zubereiten kannst.
Wichtig ist vor allen Dingen, den richtigen Reis zu kaufen. Wie schon erwähnt, wirst du mit Kochbeutel-, Parboiled- oder Langkornreis kein Glück haben. Es muss Klebreis mit einem hohen Stärkeanteil sein, damit er nach dem Kochen schön zusammenklebt. Ich bestelle im Asiashop den japanischen Klebreis, das ist ein sehr stärkehaltiger Rundkornreis, der auch für Sushi verwendet wird.
Für die Zubereitung nimmst du pro Person eine halbe Kaffeetasse und wäscht den Reis sehr sehr gründlich in einer Schüssel und zwar solange, bis das Wasser klar bleibt. Damit wäscht du die überschüssige Stärke ab, die sonst den Reis schleimig und gräulich werden lässt. Dann gibt du den Reis mit genau der doppelten Menge Wasser aber ohne Salz in einen Topf und machst den Deckel drauf. Jetzt bringst du ihn zum Kochen und wenn er aufgekocht ist, drehst du die Hitze ab oder stellst die Flamme auf ganz klein. Nach 20 Minuten hat der Reis das ganze Wasser aufgenommen und ist gar. Wichtig ist, dass du während des kochens nie den Deckel abnimmst, also nimm lieber einen Glasdeckel!
So wird er zwar nicht exakt wie beim Chinesen schmecken, aber er kommt dem schon ziemlich nahe und lässt sich wunderbar mit Stäbchen essen.
Also nach langem Herumexperimentieren und einem Aufenthalt in Hongkong wollte ich auch den original chinesischen Reis kochen. Und - es geht auch ohne Reiskocher, denn ich wollte mir nicht noch so ein elektrisches Gerät anschaffen was die meiste Zeit nur herumsteht, denn täglich Reis esse ich nun auch wieder nicht.
Also tatsächlich den Reis nur im Asia-Laden kaufen, im deutschen Supermarkt ist eben geschält und poliert und schmeckt wesentlich weniger. Dann waschen - das wurde ja auch schon gesagt.
Nun nehme ich allerdings nicht die doppelte Menge Wasser, sondern nur etwas mehr als die gleiche Menge. Dann wenn das Wasser kocht, Platte ausschalten und - man sagte mir das sei wohl der Reiskocher-Effekt - ein Baumwolltuch (kann auch ein Geschirrtuch sein, wenn es nicht zu dick ist und nicht gestärkte Kunstfaser ist) über den Topf legen und darüber den Deckel. Nachdünsten lassen bis das Wasser weg ist und der Reis an der Oberfläche kleine Vertiefungen zeigt. Und dann: Lass es dir schmecken!
Ich koche meinen Reis immer ohne Reiskocher: Einfach 1 Teil Reis und 2 Teile Wasser, bei Vollkornreis etwas mehr, in einen Topf geben, Deckel drauf, ordentlich aufkochen lassen und die Herdplatte dann entweder ganz ausmachen oder auf kleinster Stufe stehen lassen. Das Wasser soll ganz aufgesogen worden sein. Dann hat der Reis an der Oberfläche kleine Löcher. Salz oder andere Gewürze verwende ich im übrigen keine, höchstens mal, wenn es zum Gericht passt, etwas Safran oder Curry, die ich direkt zum Reis und Wasser mit in den Topf gebe. Mit der Wassermenge muss man vielleicht etwas experimentieren, also wenn der Reis etwas zu klebrig ist, das nächste Mal etwas weniger Wasser nehmen.
Ich nehme entweder Vollkornreis oder den ganz billigen Kochbeutelreis, wobei ich die Beutel aber aufschneide und den Reis so in den Topf gebe. Ich achte nur darauf, dass ich keinen Parboildreis erwische, da der ja gegen das Zusammenkleben behandelt und meist auch vorgekocht ist.
So habe ich das Reiskochen von meiner thailändischen Schwägerin gezeigt bekommen und es funktioniert wunderbar.
Statt einem Reiskocher benutze ich einen Dampfgarer für meinen Reis. Denn so wird er wirklich richtig gut und schmeckt genauso wie beim Chinesen um die Ecke. Er schmeckt einfach ganz anders als der Reis aus dem Beutel oder aus dem Kochtopf und man kann das gar nicht vergleichen: Er ist überhaupt nicht matschig, sondern eher knackig und er klebt nicht so sehr aneinander, d.h. es ist nicht einfach nur so eine matschige Mampe.
Dazu benötigt man aber einen Dampfgarer und ich denke, das haben die meisten eben nicht. Ich habe ein sehr teures Gerät, das etwa 2.000 Euro gekostet hat und bei uns in die Küche eingebaut ist als Oberschrank, deshalb weiss ich nicht, ob es mit diesen billigen Dampfgarer für 100 Euro auch so gut wird, aber man kann es ja mal probieren. Bei mir jedenfalls ist eine spezielle Reis-Schale dabei gewesen.
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