Musik Patriotismus

Berlin ist ein wunderbares Beispiel für vieles. Auch für Musikpatriotismus. Denn wenn man in Berlin beliebt sein möchte und die Stadt als musikalisches Sprungbrett nutzen will, so sollte man schon Berliner sein. Wenn man etwa ein Lied komponiert und Freunde finden es gut, so kann es schon passieren, dass es sich wie ein Lauffeuer verbreitet und es plötzlich jedermann kennt. Es kann auch sein, dass man noch bekannter wird, wenn man ein Video dreht und ein bisschen Name Droping betreibt und bekannte Clubs filmt, ist der mögliche Erfolg noch sicherer als ohnehin schon.

Aber ist so ein Musik Patriotismus eigentlich zu befürworten?

Hallo,

Ich weiß ja nicht, von welchem Berlin du redest, aber in dem Berlin, in dem ich lebe, ist es dann doch nicht so, wie du es hier beschreibst. Klar kann man sich hier im Grunde vor die Studios irgendeines bekannten Plattenlabels stellen und so lange Lärm machen, bis sie glauben, überzeugt von einem zu sein. Und man kann sich sicherlich auch eine kleine "Fangemeide" schaffen, indem man durch Kneipen tingelt. Aber das fünde ich jetzt nicht als "musikalisches Sprungbrett" bezeichnen, denn wirklich enorm berühmt wird da kaum einer.

Abgesehen davon hat das mit Patriotismus auch nichts zutun und ich denke, dass es solche Chancen auch in anderen größeren Städten gibt. Auf einem Dorf wird es mangels mehr als einer Kneipe und mangels Plattenlabels weniger möglich sein, wenn man das mal so übertrieben ausdrücken möchte, aber so berlintypisch ist all das dann doch auch nicht.

Außerdem sind in Berlin doch auch Bands und einzelne Musiker beliebt, die nicht aus Berlin stammen. Wenn dies nicht so wäre, dann würde ich das als Patriotismus bezeichnen, ganz eventuell, aber es ist ja einfach nicht so.

Kommst du denn aus Berlin, dass du das alles so beschreibst? Es könnte dann durchaus so sein, dass nur einige "Szenen" betroffen sind, und andere nicht. Wie gesagt, ich lebe auch in dieser Stadt und habe das, obwohl ich Kontakt zu einigen Musikern habe, dennoch noch nie so erlebt.