Karriere mit Fortbildung antreiben
Ich versauer jetzt schon ziemlich lange in meiner Firma (knapp 4 Jahre) auf ein und demselben Posten und sehe meine Kollegen immer schön an mir vorbeiziehen. Ich führe das selbst darauf zurück, dass ich seit Lehre und Studium im Grunde wenig für meinen Job getan habe außer ihn pflichtgemäß zu erledigen da ich mehr mit dem Hausbau und den Kindern beschäftigt war.
Da die Kollegen es mir im Grunde vorgemacht haben, wie es geht (immer schön fortgebildet), aber die Stellen bei uns im Unternehmen auf Jahre hinaus seit der letzten Beförderungswelle mehr oder weniger dicht sind wollte ich jetzt auch auf den Zug aufspringen und mal etwas mehr in diesem Bereich tun - mit dem Fokus, mich für andere Unternehmen, bei denen ich mich gerne bewerben würde, interessanter zu machen.
Nur wie? Nicht jede Fortbildung bringt ja gleich viel und wo kann ich am meisten mitnehmen? Lieber welche die streng am Berufsbild ausgerichtet sind (bin Kaufmann) oder besser auch "externe", da ja Flexibilität und Vielseitigkeit heute oft stärker zu wiegen scheinen als reine Spezialisierungen, vor allem wenn man höher hinaus möchte und dort mehr Wert auf "Alleskönner" gelegt wird.
Tag Gate Watch,
auch wenn ich mich schlecht fühle, Dir in der von Dir beschriebenen Situation "Ratschläge" geben zu wollen. Warum? Bin jetzt in der gleichen Situation - allerdings schon länger als die vier Jahre Und das aber ohne Hausbau!
Dennoch vielleich ein weiterer Blick eines Betroffenen, der aber nicht nach mehr strebt und beim "versauern" noch nicht unglücklich geworden ist. Und dennoch sehr gut Deine Motivation verstehen kann!
Die Karriere durch Fortbildungen anzutreiben wird aus meiner Sich nicht gehen. Neben mir "versauern" auch promovierte Akademiker. Das ist also nicht das Geheimnis. Und - vorsicht Klischee - es ist bei weitem nicht so, dass die "guten" Karriere machen bzw. das Fachwissen unbedingte Voraussetzung ist.
Ich glaube, das sich "einbringen" mehr ausmacht. Möglichst bei vielen Besprechungen auffallen, mit Bewerbungen auf andere (höhere) Positionen - auch wenn man nicht genommen wird - zeigt man seinem Vorgesetzte den Willen, mehr zu machen. Auch gerne mal Verantwortung an sich "reissen". Meine Erfahrung zeigt, dass dies schon entsprechend gewürdigt wird. Ein erfolgreicher Abschluss der Arbeit ist keine Voraussetzung. Tom de Marco hat das so beschrieben, dass diejenigen, die Projekte Beginnen Erfolg haben. Nicht die, die sie zu Ende bringen Denn hier lauert das Scheitern!
Also nicht auf Fortbildungen setzten, sondern wirklich viel mit Kollegen über einzelne Aufgaben reden und möglichst viele Arbeiten übernehmen! Wenn irgendwo eine Besprechung für Dritte vom Vorgesetzten angesetzt wird, bei diesem anfragen, ob man nicht auch teilnehmen sollte. Unabhängig ob es Sinn macht - aber für den Vorgesetzten solltest Du schon eine plausible Erklärung bereit haben. Je Bekannter Du wirst, je mehr Du mitmischt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, eine Position/Aufgabe zu bekommen, die die "nächste Stufe" bedeutet. Traurig aber bei der Geschichte: Du solltest Dich nicht viel mit Personen einlassen, die "rangmässig" auf Deiner Ebene sind. Such Dir Leute auf min. der Stufe, die Du erklimmen willst.
Das ist eine Möglichkeit vorwärts zu kommen, welche wirklich oft gebraucht wird. Wenn's auch nach Klischee klingt und unglaubwürdig scheint. Aber frage Dich selbst, was Deine Kollegen besser gemacht haben. Ich glaube nicht, dass es an deren Fortbildungen gelegen hat.
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