Unmögliches Verhalten von Lehrer publik machen?

vom 06.08.2009, 21:38 Uhr

In der Schule meines Sohnes gibt es einen Lehrer, der bei allen Schülern unbeliebt ist, und vor allem durch besonders harte Strafen auffällt. Wir würden das gerne Publik machen, um auch andere Eltern darüber zu informieren, und so möglicherweise etwas erreichen zu können.

Doch wo könnte man so etwas publik machen? Leider ist er auch sehr unfair in seinen Handlungen, und unbeliebte Schüler müssen unter Umständen auch eine schlechte Note für Mitarbeit einstecken, obwohl sie sich nichts zu Schulden kommen lassen.

» Bef Berer » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Hallo!

Das hört sich nach einem (für mich) primitiven Rachefeldzug an. Du würdest mehr erreichen, wenn du mit dem Lehrer mal sprichst oder den Vertrauenslehrer hinzuziehst oder mal mit dem Direktor der Schule redest. Was soll das publik machen denn bewirken? Ausser, dass sich noch mehr Schüler gegen den Lehrer stellen.

Ich denke, dass ein Lehrer, der heutzutage strenger ist, schnell den Ruf weg hat ein schlechter Lehrer zu sein und klar, dass Schüler lieber einen Lehrer haben, der Zucker verteilt.

Durch das Publikmachen kann man nichts erreichen. Durch ein Gespräch mit dem Lehrer kann man mehr erreichen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das finde ich nicht, ich finde es sehr gut, dass du etwas unternehmen möchtest. Kinder haben ein sehr gutes Gespür dafür, was richtig und was falsch ist und sie müssen sich nicht alles gefallen lassen, nur weil sie am kürzeren Hebel sitzen!

Kinder sollten ernst genommen werden und wenn es tatsächlich so ist, dass mehrere Kinder Probleme mit dem Verhalten des Lehrers haben, solltest du dich erst einmal mit anderen Eltern in Verbindung setzen und über die persönlichen Erfahrungen ihrer Kinder sprechen. Vielleicht auch in Anwesenheit der Kinder, dann merken sie, dass man sie ernst nimmt. Sie sollten wissen, dass sie sich nicht alles gefallen lassen müssen und dass sie jederzeit mit euch darüber reden können.

Natürlich werden nicht alle Beschwerden der Kinder objektiv richtig sein, aber ich denke man merkt doch was aus reiner "Naivität" falsch beurteilt wird und was ernsthaft nicht akzeptabel ist.

» adexa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 06.08.2009, 23:47, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich denke da wie Diamante. Es wäre sinnvoller, erst ein mal mit dem betreffenden Lehrer selbst zu reden. Wenn das nichts bringt, kann man den Direktor und den Vertrauenslehrer hinzu ziehen. Dadurch, den Lehrer öffentlich bloß zu stellen, wird nichts gewonnen. Das wird weder das Verhalten des Lehrers ändern, noch euch irgendwelche Pluspunkte bei dem Direktor einbringen. Fangt ihr erst mal an öffentliche Wege zu gehen, wird der Direktor sich natürlich sofort schützend vor seine Lehrer stellen.

Daher ist das ruhige Gespräch in jedem Falle vorzuziehen. Wichtig wäre aber auch, dass Strenge hier nicht mit Ungerechtigkeit verwechselt wird. Es gibt halt noch Lehrer vom alten Schlag, die es bestrafen, wenn Hausaufgaben vergessen wurden, Schüler dazwischen Quatschen oder ähnliches.

Ich frage mich allerdings auch, was genau unter "harten Strafen" zu verstehen ist. Es gibt sicher Richtlinien in der Schule, was der Lehrer darf und was nicht unter Berücksichtigung des Alters der Schüler bzw. der Stufe der Klasse. Wenn er für nicht gemachte Hausaufgaben zusätzlich mal eine Strafaufgabe dazu gibt, wäre das sicher im Ramen des Erlaubten. Aber all das sind Fragen, die sich doch am Elternsprechtag mit dem Lehrer klären lassen, oder Notfalls mit dem Direktor. Auch schadet es vielleicht nicht, je nach Alter der Schüler, wenn diese selber zum Vertrauenslehrer gehen würden.

Benutzeravatar

» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
also als ich das gelesen habe, habe ich mich zuerst gefragt was du unter "publik machen" verstehst. Das klingt ein bisschen als wolltest du überall rumerzählen wie unfair der Lehrer ist, was sicher das eigentliche Problem nicht löst und keinem hilft.

Bist du dir denn überhaupt sicher dass das stimmt was über den Lehrer erzählt wird? Vielleicht ist der Lehrer einfach unbeliebt (warum auch immer) und die Schüler erzählen jetzt er sei so streng obwohl das vielleicht gar nicht der Wahrheit entspricht. Und falls es so ist, stell dir mal vor du erzählst es rum, und es stellt sich raus das es die Unwahrheit ist, dann stehst du als Lügner dar.

Um das rauszufinden, ob es der Wahrheit entspricht, solltest du vielleicht ein persönliches Gespräch mit dem Lehrer führen um erstmal seinen Standpunkt zu hören. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm wie du dachtest. Sollte das auch nichts bringen kannst du immer noch mit dem Direktor oder dem Vertrauenslehrer sprechen.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo

Warum ist denn der Lehrer so? Vielleicht weil er sich bei seinen Schülern einfach Respekt verschaffen will – daran mangelt es an den Schulen ja zur Zeit sehr. Ich kann irgendwo verstehen, dass mancher Lehrer in der heutigen Zeit strenger sein muss einfach um überhaupt noch bei seinen Schülern anzukommen.

Na ja und das, das nicht bei allen Schülern gut ankommt ist wohl auch klar, weil bestimmt nicht jeder so „rüpelhaft“ ist. Aber bevor ich an die Öffentlichkeit gehe oder mir aus weiteren Eltern einen wütenden Mopp zusammen stelle würde ich auch erst einmal das Gespräch mit dem Lehrer suchen.

Vielleicht könnt ihr das Ganze ja sachlich klären und der Lehrer hat so die Möglichkeit euch seine Beweggründe zu schildern. Wenn die Kinder sagen, oh der ist böse und meckert die ganze Zeit, dann habt ihr auch nur eine Seite der Medaille gesehen beziehungsweise gehört.

Also, bevor ich auf den Lehrer losgehe und ihn vielleicht noch in Verruf bringen würde, würde ich es versuchen es wie Erwachsene zu klären.

Benutzeravatar

» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Abgesehen davon, dass ich es ähnlich sehe wie Diamante und Endymion, solltest du dich auch mal fragen, was du damit erreichst. Entweder der Lehrer ist gar nicht so schlimm, wie du immer meinst, dann lässt er sich garantiert auf ein Gespräch ein und die Lage bessert sich. Manchmal fällt einem selber gar nicht auf, dass das Verhalten nicht optimal war, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung differieren oft nicht unerheblich und man ist dankbar für Ratschläge. Und Schüler übertreiben auch gerne mal, um sich selber besser darzustellen.

Und was die strengen und unfairen Strafen angeht: Da gehen die Meinungen von Lehrern und Eltern(und Schülern sowieso) oft weit auseinander, was angemessen ist und was nicht. Meine Tante fand es z.B eine unzumutbare Härte, dass meine Kusine nachsitzen musste, nachdem sie 3 Wochen lang konsequent nicht eine einzige Hausaufgabe angefertigt hatte und auch im Untericht jedwede Mitarbeit verweigert hatte. Da ist der Lehrerin der Kragen geplatzt und sie hat sie nach Unterrichtsschluss dabehalten und sie die Versäumnisse nacharbeiten lassen. Jeder mit gesundem Menschenverstand findet das normal und richtig. Nur meine Tante hat lamentiert und gekeift, wie sehr ihr armes Mädchen schikaniert werden würde, dass die Lehrerin ihre Tochter hasste und man doch auch mal Verständnis für die Probleme und Launen eines Teenagers aufbringen müsse. Soviel also dazu.

Oder aber, er ist tatsächlich bewusst unfair und gemein. Da er aber verbeamtet ist und Lehrer rechtlich gesehen in der Bewertung relativ frei sind, kannst du wenig gegen ihn ausrichten. Das einzige, was du erreichen wirst ist, dass der deinen Rachefeldzug in die zweite Runde führt und dein Kind ganz oben auf der Abschussliste landet. Denn auch wenn ich erstmal klären würde, was tatsächlich vorgefallen ist, solche Lehrer gibt es leider auch. Natürlich muss man sich auch von dieser Sorte nicht alles gefallen lassen, aber es muss mit Bedacht gehandelt werden, weil man sonst nichts erreicht außer seine Kinder zu schädigen. Und eine Schmutzkampagne ist sicher nicht die Methode um ein solches Problem zu lösen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Aber das Publikmachen führt ja eher zu nichts, außer dazu, dass er die Kinder noch schlechter behandelt. Ich an deiner Stelle würde eher mal darüber nachdenken, etwas zu tun, was konstruktiv ist. Ihr könntet doch, beispielsweise mit der Elternvertretung, mal einen Termin mit dem Direktor der Schule und mit dem entsprechenden Lehrer machen und dann könntet ihr eben direkt darüber sprechen, was euch stört und was eventuell schief läuft.

Ihr seid doch erwachsene Leute. Da muss man doch nicht sowas peinliches machen und hintenrum etwas publik machen, um jemand offenbar rauszumobben oder sonst was. Ich finds schon echt schade, dass man über sowas überhaupt nachdenkt statt es erstmal über einen normalen Weg zu probieren und sich SELBST auch erstmal ein Bild von diesem Lehrer zu machen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Was hat denn die Verbeamtung damit zu tun? Wenn massiv Beschwerden über einen Lehrer kommen und nachweislich der Wahrheit entspricht, dann kann man gegen einen solchen Lehrer aus etwas unternehmen. Und wenn nach einer Versetzung wegen den selben Dingen wieder Beschwerden kommen, dann ist auch irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Ein Beamter ist nicht unantastbar.

Allerdings frage ich mich halt auch was man unter publik machen verstehen soll. Willst du zur örtlichen Presse gehen und dort was veröffentlicht haben über die Unterrichtsmethoden dieses Lehrers? Mach nur und das am besten ohne dich umfassend zu informieren. Die Reaktion auf so eine Aktion wird nicht unbedingt erfreulich für dich sein und erreichen tust damit gar nichts.

Und nur weil ein Lehrer offensichtlich unbeliebt ist muss er doch kein schlechter Lehrer sein. Mal ein Beispiel über meine früherer Lehrerin für Bio und Chemie. Als sie an unsere Schule kam, war sie die absolute Lieblingslehrerin in allen Jahrgängen. Nur komisch, das sie an der vorigen Schule und auch an der wo sie danach tätig war nicht beliebt war.

Ihren Unterrichtsstil wird sie nicht großartig verändert haben zwischen den Schulen. Also muss es doch eher an den Schülern gelegen haben. Wobei ich mittlerweile aus eigener Erfahrung weiss, das sich immer irgendein Lehrer ausgeguckt wird den man nicht mag. Ob das immer so berechtigt ist, sei mal dahin gestellt. Kann auch sein, das man am ersten Tag nur etwas getragen hat, was manch einem nicht gefallen hat. Gründe gibt es dafür viele.

Also ehe du da unnötigen Staub auswirbelst, welcher dir selber in den Augen landen kann, solltest du erstmal das Gespräch mit anderen Eltern suchen. Kommen dort ähnliche Informationen, welche du schon von seinem Sohn hast, dann ist wohl der Klassenlehrer erstmal der erste Ansprechpartner für euch.

Kann aber auch sein, das dein Sohn das alles ein wenig anders sieht, als es eigentlich ist. Kinder neigen auch schnell dazu ihre eigenen Fehler ein bisschen schön zu reden, damit der andere, in dem Fall der Lehrer, eben der Bösewicht ist. Deswegen wäre vielleicht mal ein klärendes Gespräch mit den richtigen und vorallem beteiligten Personen angebracht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Da schließe ich mich den Meldungen hier an. Alles, was Du an "Ungerechtigkeiten" publik machen kannst, sollte doch mit dem Lehrer besprochen werden können. Jedenfalls wenn es keine haltlosen Mutmaßungen und Unterstellungen sind. Zu jedem Vorwurf bzw. zu jedem Fall, den Du schriftlich formulieren kannst, könntest Du doch auch mal die Sicht des Lehrers einholen.

Um auch dem Forum hier vielleicht ein wenig zu helfen, könntest Du zusätzlich mal ein Beispiel nennen (ganz konkret), worin diese Ungerechtigkeit des Lehrers besteht. Oft ist es nämlich schon so, dass man als Betroffener u.U. nicht mehr zu einem wirklich sachlichen Urteil fähig ist.

Leider fällt nämlich schon auf, dass Eltern ihre Kinder immer und uneingeschränkt in Schutz nehmen (natürlich eigentlich gut, aber manchmal gibt es ja Fälle, in denen die Kinder tatsächlich zu der jeweiligen Situation beigetragen haben). Gerade im Bezug auf das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler. Dabei gilt wohl auch, je höher der angestrebte Schulabschluss, desto engagierter gehen die Eltern vor. Ganz ohne Rücksicht auf Verluste wird immer der Lehrer (oder gerne auch andere Mitschüler) als Schuldiger gesehen, wenn das eigene Kind den eigenen, gesetzten Erwartungen nicht entspricht oder aber jemand dem Kinde Untaten unterstellt ("Der würde das nie machen. Punkt!").

Zum Lehrer zurück: was sollte denn nach einer Veröffentlichung Deiner Meinung geschehen? Der Lehrer zeigt sich geläutert und sieht alle seine Fehler der letzten Jahre ein und verlässt die Schule oder ändert seinen Unterricht? Wohl kaum. Von daher sollten die Erwachsenen tatsächlich einen Schritt weiter sein als die Schüler und sich eben Gedanken über Aktion und Reaktion machen und solche Dinge nicht ausprobieren sondern sich vorher überlegen, welches Ziel mit welchen Mitteln zu erreichen ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^