Online Spiele sollen für Jugendliche gesperrt werden

vom 04.07.2009, 14:36 Uhr

Ich denke dass dieser Schritt vorhersehbar war. Nachdem die Zahlen von Suchtfällen bei Jugendlichen gestiegen sind musste so etwas kommen.

Aber man muss sagen dass es stimmt, Jugendliche sind deutlich leichter zu beeinflussen und Spiele wie World of Warcraft ziehen die Kinder einfach so in ihren Bann dass sie nichts anderes mehr machen wollen. Das ist auch kein Spaß mehr ist.

Andererseits muss man auch sagen dass es sich die Politiker mit der Einstellung alle Videospiele sind zuerst einmal böse etwas einfach machen. Man sieht es bei der Killerspieldebate. Es macht keinen Sinn Killerspiele zu verbieten und zu sagen dass diese Spiele die Jugendlichen aggressiv macht wenn Jugendliche die Spiele eigentlich gar nicht spielen dürfen. Die meisten Onlinespiele sind ja nicht kostenlos. World of Warcraft kostet ja ca. 13 Euro (ich bin mir im Moment nicht ganz sicher) im Monat und im Grunde genommen wird das Geld ja per Überweisung bezahlt. Das machen ja dann die Eltern. Dann müssten die Eltern ja wissen dass ihr Kind ein solches Spiel, das ohnehin schon als Süchtigmachendes Spiel gilt, spielt. Dann sollten die Eltern auch darauf achten dass ihr Kind nicht den ganzen Tag vor dem Rechner sitzt.

Es gibt natürlich auch Gamecards die man in diversen Fachgeschäften kaufen kann. Ich wäre eher dafür das diese Gamecards verboten werden. Dadurch haben die Eltern mehr Überblick und die Kinder können sich nicht einfach eine neue Gamecard kaufen wenn die Eltern das Spiel verbieten.

» Akourou » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,44 »



Naja ob das jetzt nun wirklich der richtige Weg ist um Online Spiele süchtige aufzuhalten. Ich persönlich finde das die Eltern auch bisschen aufpassen sollten, wie lange oder was der Jugendliche so treibt am PC bzw. im Internet.

Und das klingt jetzt zwar banal, aber Kindersicherungen könnten da auch helfen. Das demjenigen nur erlaubt eine gewisse Zeit im Internet zu surfen.

» ObiWan » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,26 »


Diese ewige Spiele-Diskussion wird auch wahrscheinlich nie ein Ende nehmen, aber solange Computerspiele populär sein werden, so lange wird es auch diese Diskussionen geben.

Ich habe nicht recht rauslesen können: Sollen alle Online-Spiele verboten werden? Es gibt schließlich so viele Lernspiele oder Spiele mit Inhalten, über welche sich wohl der letzte kritische Mensch nicht aufregen kann, also halte ich das Ganze für übereilt und es hat doch fast den Anschein für mich, als würden hier auch wirtschaftliche Gründe hinterstecken. Denn wenn man das Spiel online nicht spielen kann, so muss es eben gekauft werden oder es wird sie wie Testversionen auf beiliegenden CDs, wie man sie aus manchen Zeitschriften kennt, geben. Was denkt ihr?

Dass Spielsucht keine Sucht sein soll, das halte ich für eine sehr gefährliche Aussage, vor allem, wenn es sich nur auf das Argument des fehlenden sozialen Kontakts bezieht, den man ja wieder aufbauen kann. Wie möchte man dieses Verhalten dann benennen? Es ist nun in der Regel wirklich nicht normal, 4-15 Stunden (oder mehr) am Tag vor dem PC zu sitzen und zu spielen. Dass hier Nahrungsaufnahme vergessen werden kann, soziale Kontakte abgebrochen werden und die Gesundheit allgemein darunter sehr leiden kann, das ist kein Geheimnis, oder? Und dies soll keine Erkrankung sein? Ist das also Normalverhalten? Mit Sicherheit nicht!

Ich habe einige Arbeiten und Artikel über Spielverhalten und Spielsucht gelesen und denke, dass das Insitut, welches einer der Schreiber hier genannt hat, welches die Spielsucht nicht als Sucht beschreibt, möglicherweise nur EINE Perspektive auf diese Geschichte ist. Wie vielen Menschen ist eine Rehabilitation durch Behandlung gelungen? So einigen! Und dies wäre nicht möglich gewesen, wenn man die Krankheit nicht hätte diagnostizieren können.

Eine Spielsucht ist meines Erachtens nach vergleichbar mit einer Esssucht, Magersucht, Alkoholsucht, Zigarettensucht, etc. All diese Dinge sind im Leben der Betroffenen überpräsent, so auch bei den Spielsüchtigen. Sie bestimmen den Alttag, verändern gewohnte Verhaltensweisen eines Menschen und führen zu einer ungesunden (für Körper und Geist) Lebensweise.

Ich bin gespannt, ob dieser Vorschlag von der Regierung angenommen wird und das Verbot gegen Spiele durchgesetzt werden kann. Ich hoffe immer auf die Querdenker in der Politik, die doch noch Einwände zeigen und so darauf aufmerksam machen, dass dies wieder eine Beschneidung des privaten Lebens ist, und das Recht auf Gestaltung ihres Lebens und ihrer Freizeit haben natürlich auch Menschen, die noch nicht achtzehn Jahre alt sind.
Man darf also gespannt bleiben...

» unicorn » Beiträge: 69 » Talkpoints: 0,13 »



unicorn hat geschrieben:Dass Spielsucht keine Sucht sein soll, das halte ich für eine sehr gefährliche Aussage, vor allem, wenn es sich nur auf das Argument des fehlenden sozialen Kontakts bezieht, den man ja wieder aufbauen kann. Wie möchte man dieses Verhalten dann benennen?

Das ist keine gefährliche Aussage, sondern die Realität. Hier ständig einen von Sucht zu faseln zeugt nur wieder davon, wie wenig Ahnung manche davon haben, ab wann man von Süchten und Suchtverhaltenspricht und wann nicht.

Bei Computerspielen treten nun einmal erwiesenermaßen keinerlei körperliche sowie psychische Abhängigkeiten auf, nur weil Begleitumstände Suchtcharkater haben sollte man sich hier mal mit Rückschlüssen nur auf dieser Basis zurückhalten. Abgesehen davon fehlt allen Spielesüchtigen ein wesentliches Suchtmerkmal: das Craving! Davon ausgehend kann man auch neurotisches / psychotisches Verhalten mit Süchten gleichsetzen - oder abstrakt gesagt: Wenn der Fußboden im Keller nass wird, kann das ja nur am Regen liegen, was denn auch sonst! Von der Wirkung auf die Ursache zu schließen ist nicht nur der falsche Ansatz, sondern nur lächerlich.

unicorn hat geschrieben:Wie vielen Menschen ist eine Rehabilitation durch Behandlung gelungen? So einigen! Und dies wäre nicht möglich gewesen, wenn man die Krankheit nicht hätte diagnostizieren können.

Na welche Krankheit wurde denn hier diagnostiziert - eben keine Krankheit im Sinne einer Sucht, sondern mangelnde soziale Kontakte bzw. fehlende soziale Akzeptanz, sprich: soziale Isolation, die durch den "Genuss" von Spielen durchbrochen wird wo man sich die fehlende Akzeptanz holt.

Genau dadurch, die dortigen Patienten zu akzeptieren, ist die "Rehabilitation" gelungen - nicht durch Entzugsmaßnahmen (was wieder für eine Sucht nötig wäre), sondern einfach nur, indem man den in diesen Kliniken befindlichen Jugendlichen Aufmerksamkeit geschenkt und sich mit ihnen auf zwischenmenschlicher Ebene auseinandergesetzt hat, sprich: sie sozial eingebunden hat. Und das "Suchtverhalten" hat sich über Nacht in Rauch aufgelöst. Komisch, komisch, hm? Siehe auch hier wo diese Annahme mittlerweile auch in Europa bestätigt wurde und die Therapiekonzepte dementsprechend umgestellt werden, weg von reiner Suchttherapie hin zur Förderung sozialer Fähigkeiten.

Da kann man sich zurechtphantasieren was man will, Fakt ist Fakt und eigene Interpretationen sind wissenschaftlichen Untersuchungen und Feststellungen nun einmal unterlegen. Spielesucht ist ja nicht einmal eine anerkannte (psychische) Krankheit im Rahmen des DSM-IV! Abgesehen davon sind Spielsucht und Computerspielsucht / Spielesucht völlig verschiedene Dinge.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Nach ICD-10 sind so einige Sachen nicht als Krankheiten bezeichnet, weichen trotzdem extrem vom Normalverhalten ab. Ich frage dich: Wie bezeichnest du den übermäßigen Konsum vom Spielen? Normalverhalten?

Und dass Spiele nicht psychich abhängig machen ist meines Erachtens nach eine Aussage ohne Grund und Boden, wie sind dann z.B. die Abhängigkeitserscheinungen zu erklären? Ich finde deine Argumentation darüber hinaus nicht sehr schlüssig und sehe viele Totschlargumente wie "Ihr habt ja keine Ahnung", die nicht sehr objektiv rüberkommen.

» unicorn » Beiträge: 69 » Talkpoints: 0,13 »


unicorn hat geschrieben:Ich frage dich: Wie bezeichnest du den übermäßigen Konsum vom Spielen? Normalverhalten?

Wie gesagt, es gibt zig Verhaltensauffäligkeiten, die lange nicht den Charakter einer Sucht haben bzw. ihre Ursachen in Süchten, aber trotzdem im Krankheitsbild teilweise deckungsgleich sind. Nur weil etwas nicht normal ist, heißt es nicht gleich, dass es sich um eine Sucht handelt! Oder sind Parkinsonkranke auch süchtig, nur weil ihr Verhalten kein Normalverhalten ist?

unicorn hat geschrieben:Und dass Spiele nicht psychich abhängig machen ist meines Erachtens nach eine Aussage ohne Grund und Boden, wie sind dann z.B. die Abhängigkeitserscheinungen zu erklären?

Siehe oben, steht ebenfalls da, wie oft eigentlich noch? Die Symptome, die bei exzessiven Computerspielern auftreten sind teilweise deckungsgleich mit denen einer Sucht beim gleichzeitigem Fehlen markanter Suchtmerkmale und haben ihre Ursache darin, dass exzessive Spieler sich meist in sozialer Isolation befinden und mit mangelnder sozialer Akzeptanz innerhalb ihrer Gruppe zu kämpfen haben. Diese holen sie sich über das Spiel! Es ist hier jedoch bereits ausreichend, ihnen diese soziale Akzeptanz "auf normalem Weg" zuzuführen bzw. wenn sie diese von Menschen erhalten. Schwupps, weg die "Sucht".

Dass Menschen ein Bedürfnis haben, sich mit anderen Menschen auszutauschen und sich in einer Gruppe zu etablieren ist völlig normal und hat nichts mit Sucht zu tun, egal ob sie es schaffen oder sich eine Ersatzbefriedigung suchen, die ihnen genau das gleiche bietet. Da ist ja wirklich jede Form des gesellschaftlichen Miteinanders und des Wunsches, Gleichgesinnte zu treffen (auch "Freunde" genannt) eine Form der Sucht nur weil man nicht zuhause alleine versumpfen mag. Der Mensch ist nunmal ein soziales Wesen - nur manche haben eben das Problem, nicht in soziale Gemeinschaften integriert zu werden.

unicorn hat geschrieben: Ich finde deine Argumentation darüber hinaus nicht sehr schlüssig und sehe viele Totschlargumente wie "Ihr habt ja keine Ahnung", die nicht sehr objektiv rüberkommen.

Ehrlich gesagt ist mir das völlig egal! Denn Meinungen und Interpretationen, die abseits der eigenen Auslegung nur begrenzt nachvollziehbar sind und nur auf der eigenen Theorie und selbstgeschaffenen Basis gestützt Sinn ergeben sehe ich nicht als gleichrangig mit wissenschaftlich erwiesenen Daten und Fakten an, die das ganze Gegenteil aussagen bzw. bereits bewiesen haben.

Meinung ist nunmal nicht gleichbedeutend mit Ahnung, und nur weil man etwas meint, dass es richtig ist muss es das noch lange nicht sein - es gibt dutzende Theorien, die man alle mit "Totschlagargumenten" entkräften kann, weil die Basis auf die sie sich stützen schon in sich falsch ist. Wenn man annimmt, dass 2 + 2 = 5 ergibt und 2 x 4 dann logischerweise 10 sein muss, und niemals 8 sein kann, ist es noch lange nicht richtig nur weil der eine Teil den anderen bestätigt! Vor allem, wenn man hierbei Fakten außen vor lässt bzw. subjektiv zu den eigenen Gunsten auslegt um über drei Ecken etwas zu konstruieren, was es einfach nicht gibt.

Das ist übrigens nicht meine Argumentation, die ich mir zurechtgelegt habe, sondern die Erkenntnis von Kliniken, Wissenschaftlern und Instituten, die sich der jahrelang Suchttherapie speziell bei Computersüchtigen und Spielesüchtigen gewidmet haben, in verschiedenen Therapien damit auseinandergesetzt haben und darauf "gekommen" sind. Deswegen stellen diese auch ihre Konzepte um, und nicht weil ihnen nichts besseres einfällt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Deine Ausführungen finde ich sehr interessant und ich konnte einige nützliche Informationen aus ihnen herauslesen. Leider ist dein Schreibstil weiterhin herablassend und du scheinst davon auszugehen, dass andere Menschen, die eine Meinung dazu haben (die man sich im Übrigen auch durch wissenschafiche Theorien und Erkenntnisse aneignen kann), die nicht deiner entspricht, falsch, unzulässig, nicht valide ist. Dass ein Keller nicht unbedingt nass ist, weil es geregnet hat, ist auch mir klar (mir ist die INUS Bedingung sehr wohl bekannt) und ich würde es begrüßen, wenn du deine (sehr gut recherchierten und durchdachten) Infos in einer Form darbieten könntest, dass man sie schlichtweg nachvollziehen kann, ohne dass man immer wieder einen Seitenhieb verpasst bekommt. Durch stichelnde oder unhöfliche Bemerkungen fällt es in der Regel schwerer, anderen Menschen von eigenen Ansichten zu überzeugen und es wird sie eher anstacheln, zurückzuschießen.

Ich danke dir für deine Antworten und sehe die Diskussion als beendet an. Möchtest du mir auf diese Nachricht antworten, so schreibe mir doch eine PN.

» unicorn » Beiträge: 69 » Talkpoints: 0,13 »



Ich finde die Idee ebenfalls unnötig, da die Politiker alles schlimmer sehen als es ist. Nur weil es bei ein paar Menschen so ist, dass sie von Online Spielen süchtig wurden, heißt das noch lange nicht, dass jeder der spielt süchtig wird.

Ich finde, dass jeder Mensch anders ist und das nur weil jemand von etwas süchtig wird nicht gleich ein PC - Spiel verboten werden sollte. Wie schon erwähnt nicht jeder wird süchtig.

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» Fireflow » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,04 »


Dieses Thema mit den Verboten von Computerspielen geht mir schon seit langer Zeit auf den Nerv. Umso mehr find ich es jetzt eine Frechheit das die werten Politiker der SPD sich auch noch neben dem Killerspielverbot jetzt neue Flausen in den Kopf gesetzt haben und für Onlinegames ein generelles Verbot für unter 18-jährige vorsehen.

Es gab vor kurzem eine Statistik das Abiturienten viel öfters Onlinegames spielen als Hauptschüler, somit werden ja auch die Abiturienten beschuldigt und diskriminiert unrechtmäßiges in Ihrer Freizeit zu tun. Ich hoffe diese, schwachsinnige, argumentslose Idee wird niemals verabschiedet denn was bleibt der Jugend noch heute wenn man Ihr alles nimmt?

» SteifesEis » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,20 »


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