Soziale Berufe - Praktika
Meine Töchter kommen bald aus der Schule und sie wissen leider noch nicht so recht was sie mal werden sollen. Ich würde sie gern für soziale Berufe begeistern aber ich weiss nicht so genau in welche Richtung es mit ihnen gehen soll.
Wo können sich die Mädchen über soziale Berufe informieren und wenn es geht vielleicht auch ein Praktikum machen. Denn in diesen Berufen kommt es ja sehr darauf an dass man sich berufen fühlt so einen Beruf zu ergreifen, denn das ein Job der den ganzen Menschen fordert.
Also folgendes. Informieren können sich Deine Mädels über soziale Berufe natürlich auf dem Arbeitsamt, im Internet oder auch in Schulen, die soziale Berufe ausbilden. Da kann man ja auch mal zum Tag der offenen Tür vorbeischauen. Im Internet gibst Du vielleicht einfach mal "soziale Berufe" ein oder eben Berufe ein, die Dir gerade dazu einfallen und verlangst das Berufsbild dazu. Schreibst Du bei Google einfach mit dahinter
Zum Beispiel folgende Seite kannst Du ja mal anschauen, hab sie mir jetzt nicht durchgelesen, aber vielleicht ist ja was dabei: Klick.
Ansonsten muss ich sagen, dass es mir genauso ging wie Dir bzw. Deinen Töchtern. Ich wollte unbedingt einen sozialen Beruf erlernen, wusste aber überhaupt nicht welchen. Das heißt: ich wusste nur, dass ich kein Altenpfleger werden will. Um Himmels Willen. Darum hab ich die 2 jährige Ausbildung (für Hauptschüler 3 jährige) zur Sozialassistentin gemacht. (Kann sein, dass der Beruf in anderen Bundesländern etwas anders heißt, Kinderpfleger zum Beispiel.)
Wenn Deine Töchter von jenen Berufen nicht abgeneigt sind, kannst Du ihnen das ja mal vorschlagen. Man muss bzw. darf innerhalb der Ausbildungszeit 3 verschiedene Praktika (je 5 Wochen) machen: eins im Erziehungsbereich, eins in der Pflege bzw. in der Betreuung alter und /oder kranker, pflegebedürftiger Menschen und eins im Heilpflegerischen Bereich (Behindertenarbeit also). Während der Unterrichtszeit werden auch alle 3 Bereiche in Sachen Theorie gelehrt, sodass man erstmal einen guten Überblick über soziale Berufe bekommt und für sich das Richtige herausfinden kann. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass Altenpflege bzw. Behindertenarbeit mein absolutes Lieblingsgebiet ist, was ich ja vorher nie für möglich gehalten hätte.
Nach den 2 Jahren stehen Dir dann alle sozialen Berufe offen. Gerade für den Erzieher oder den Heilerziehungspfleger brauchst Du unbedingt vorher den Abschluss zum Sozialassistenten. Für den Altenpfleger ist die Bedingung glaube ich nur, dass Du 18 bist. Wenn Du aber vorher den Sozialassistenten absolviert hast, kannst Du die Ausbildungszeit des Altenpflegers auf Antrag um ein Jahr verkürzen. Dürfte in Sachsen zumindest so sein. Sollte die Pflege oder der Gesundheitsbereich etwas für Deine Töchter sein, können sie ja dann auch überlegen, ob sie meinetwegen Krankenschwester werden wollen - vielleicht sind auch Physiotherapie oder Ergotherapie (Logopädie?) etwas für sie. Oder Hebamme
An deiner Stelle würde ich den Töchtern raten, sich mal im Beratungszentrum des Arbeitsamtes über die einzelnen Berufe zu informieren.
Haben deine Töchter selbst auch schon Interesse an solchen sozialen Berufen gezeigt oder ist das etwas, das du persönlich einfach gerne sehen würdest. Ich rate dir, dass du völlig unvoreingenommen mit den Berufswünschen deiner Mädchen umgehen solltest. Die Vorstellung, dass Frauen in sozialen Berufen arbeiten sollten, ist überholt. Wenn die Mädels von sich aus Krankenschwester, Hebamme oder auch Ärztin werden wollen, ist das natürlich schön. Allerdings solltest du auch nicht versuchen, ihnen ihre Zukunftspläne auszureden, wenn sie Maurer oder Maschinenbauingenieur werden wollen.
Wichtig ist nur, dass die jungen Frauen mit ihrem gewählten Beruf glücklich sind und sich damit identifizieren können. Für soziale Berufe muss man ebenso geschaffen sein wie für einen Job als Chemiker im Labor.
Wenn die Mädchen sich für einen Beruf, ganz gleich ob er im sozialen oder in einem anderen Bereich liegt, entschieden haben, sollten sie herausfinden, wo man die Ausbildung machen kann und wo man danach arbeiten kann. Falls sie sich zum Beispiel für einen (sozialen) Beruf im Gesundheitswesen entscheiden, sollten sie sich an die Pflegedienstleiter der Krankenhäuser wenden. Im Allgemeinen sind Praktikanten dort gerne gesehen. Auch in Kindergärten oder Altenpflegeheimen kann man eigentlich immer nach einem Praktikum fragen. Falls die Mädchen sich doch für eine andere Tätigkeit entscheiden, sollte es aber immer möglich sein, sich in den verschiedenen Firmen oder Einrichtungen nach einer Praktikumsstelle umzuhören.
Praktikums sind sehr wichtig, um einen Einblick in den gewählten Beruf zu sehen und wenn man sich nicht schlecht anstellt hat man auch gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle o.ä.
Ich kenne viele, die durch ein Praktikum ihren jetzigen Beruf gefunden haben. Wie mein Vorredner schon gesagt hat, sich an das Arbeitsamt wenden und sich einfach mal über die Berufe und die passenden Betriebe in der Umgebung zu erkundigen.
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