DNA von allen Menschen speichern
Jetzt, wo wieder mal ein Mädchen vergewaltigt und ermordet wurde, frage ich mich, warum man es nicht machen kann, dass alle Menschen irgendwo registriert werden und auch eine DNA abgeben müssen. So, wie es bisher ist, kann es doch nicht weitergehen. Da wird ein Mensch ermordet, vergewaltigt und verstümmelt und man kann den Täter nicht finden, weil die DNA, die er hinterlassen hat nirgendwo gespeichert ist, weil er Ersttäter ist.
Ich muss sagen, dass ich es befürworten würde, wenn von allen Menschen eine DNA erfasst werden würde. Bei Neugeborenen schon bei der Geburt und alle sollten verpflichtet sein sich registrieren zu lassen.
Würde das nicht wirklich bei einer Verbrechensbekämpfung weiterhelfen? Würden dann nicht mutmaßliche Ersttäter frei rumlaufen, weil die DNA nirgendwo bekannt ist? Würden vielleicht dann sogar weniger Verbrechen geschehen, weil die Täter doch Angst haben eher erwischt zu werden und die Spur direkt zu ihnen führt?
Ich finde erschreckend, wieviele Gewaltverbrechen passieren und wieviele Täter noch auf freiem Fuß sind, weil man ihnen (noch) nichts nachweisen kann. Würde es gegen die Menschenwürde verstoßen, wenn es so eine Pflicht geben würde? Gibt es schon Länder, die das so handhaben oder sind meine Gedanken zu utopisch?
Ich finde deine Idee persönlich sehr gut aber es wird niemals gelingen alle Menschen in Deutschland oder der ganzen Welt in eine Datenbank aufzunehmen, da es viel zu viele Menschen gibt und selbst wenn es eine feste Regel gäbe, die das besagt, wird es Menschen geben, die sich dagegen wären oder die untertauchen.
Die Menschen sollten sich viel mehr um die Sicherheit im eigenen Land kümmern, doch ich bin kein Politiker.
Also mit dem deutschen grundgesetz ist das glücklicherweise nicht vereinbar. Schonmal darüber nachgedacht, dass du damit gleichzeitig alle Menschen sofort unter einen Tatverdacht stellst?
Mal ganz abgesehen davon, was für Missbrauchsmöglichkeiten bei einer solchen Datenbank bestünden! Überlege doch mal wie leicht jemand, der als Verwalter an dieser Datenbank arbeitet, sich selbst da rauslöschen und munter durch die Welt vergewaltigen könnte. Oder er ändert einfach den Eintrag indem er seine DNA jemand anderen zuordnet - dieser wäre dann sofort im Kittchen ohne irgendetwas getan zu haben. Oder wenn ein Hacker sich Zugriff verschaffen würde.
Und mal völlig davon abgesehen: Es gibt genug Vergewaltigungsfälle, in denen keinerlei DNA-Spuren mehr zu finden sind. Beispielsweise weil das Opfer dem starken Drang, sich nur noch waschen zu wollen, nachgegeben und dabei alle Spuren vernichtet hat. Oder aber weil der Täter schlichtwe ein Kondom benutzt hat und zum Beispiel eine Glatze und einen rasierten Intimbereich hat (sodass er auch keine Haare hinterlassen kann). Wem wäre dann bitte mit dieser Datenbank geholfen? Richtig, niemandem!
Und wenn man eine solche Datenbank wirklich einführen würde - wer darf darauf zugreifen? Die Polizei für ihre Ermittlungen, das ist klar. Aber für welche Verbrechensart? Kapitalverbrechen wie Mord? Ordnungswidrigkeiten wie eine Zigarettenkippe auf den Boden werfen? Das würde ganz schnell zu einer totalitären Überwachung ausarten. 1984 lässt grüßen!
Dass man ja nur Vergewaltiger und Mörder damit finden will würde ich keinem, der es bei der Einführung behaupten würde, glauben. Man schaue sich doch bitte nur mal die aktuelle Situation mit der Netzsperren Debatte an: Vorläufig nur gegen Inhalt mit Kinderpornographie (Zitat Ursula von der Leyen!). Die ersten Stimmen schreien schon nach weiteren zu sperrenden Inhalten. Und wenn wir eine solche Datenbank nun zur Überführung von Mördern und Vergewaltigern einführen würden, würden gleich danach die nächsten Leute schreien, dass diese Datenbank doch gefälligst auch für Tierquäler benutzt werden sollte usw.usf.
Bei solchen Forderungen geht mir teilweise echt das Messer in der Tasche auf - da wären wir ja selbst mit HJ und Führer noch "freier" als das was hier verlangt wird, vor allem wenn man mal an die möglichen Konsequenzen denkt wie Taline sie schon schön aufgezeigt hat.
Na im Grunde ist das völliger Schwachsinn, Taline hat es ja schon schön begründet - der Überwachungsstaat wäre dann keinen Steinwurf mehr entfernt und gerade bei unseren eher schlampigen Behörden die Gefahr eines Missbrauchs und der unerlaubten Weitergabe nicht auszuschließen! In anderen Ländern, vor allem den USA und GB, kommen fast quartalsweise Millionen von Daten durch schlampige Beamte abhanden, bei denen der komplette Lebenslauf samt sensibler persönlicher Daten wie Kontoverbindungen, Sozialversicherungsnummer usw. vermerkt sind und das sorgt schon für Aufschreie en Masse - und da fordert man allen ernstes sowas?
Hier braucht es nicht einmal den Überwachungsstaat - reine Behördenschlamperei, die auch bei uns üblich ist, reicht schon aus um hier vernünftigerweise den Kopf zu schütteln!
Diamante hat geschrieben: Würden vielleicht dann sogar weniger Verbrechen geschehen, weil die Täter doch Angst haben eher erwischt zu werden und die Spur direkt zu ihnen führt?
Ich habs zwar schon oft genug gesagt und die Rechtslaien unter euch stellen sich das immer so wunderbar einfach vor, aber Täter, gerade Sexualstraftäter, denken vor einer Tat nicht an die Konsequenzen, maximal danach (sprich: Opfer laufen lassen oder nicht). Wenn man vor einer Tat bereits an das danach denken würde dürften auch keine Verbrechen in Ländern mit der Todesstrafe passieren (falls jetzt das hirnfreie Argument von irgendjemand kommt, dass man unsere eher "sanften" Strafen billigend in Kauf nimmt).
Eine Gen Datenbank würde hier nicht im Geringsten vorbeugend wirken! Mal abgesehen davon, dass sie noch nicht einmal richtig liegen muss, das ist Traumtänzerei abseits der Realität, dass man da nur mal kurz einen Blick reinwirft und den Täter hat.
Diamante hat geschrieben:Gibt es schon Länder, die das so handhaben oder sind meine Gedanken zu utopisch?
Es gibt bestimmt Länder die das so handhaben wollen: Google halt mal nach faschistischen und totalitären Staaten, die haben alle sowas im Hinterkopf und auf der Agenda.
Ich kann mich da Taline und Subbotnik da nur anschliessen, möchte aber noch etwas hinzufügen. Zuerst einmal ein Szenario, ein Herr X hat einen One Night Stand mit einer Frau Y, letztere wird hinterher von einem Herrn Z aus welchem Grund auch immer ermordet. Weil die Liebesnacht ganz wild war, finden sich Genspuren von Herrn X an der Leiche und es sieht nach Vergewaltigung und anschliessendem Mord aus. Herr X landet im Knast, weil die Genanalyse halt den "Beweis" erbringt und weil es so schön einfach ist, wird auch nicht weiter gross geschaut, ob Herr X nicht vielleicht doch unschuldig ist.
Weiterhin kommt es immer wieder vor, das Babys nach der Geburt vertauscht werden, wie will man da ausschliessen, dass die Genproben nicht vertauscht werden? Ausserdem gab es doch kürzlich erst den Fall, wo ein "Phantom" gesucht wurde, welche bei vielen Verbrechen beteiligt war laut der Genanalysen. Des Rätsels Lösung war, dass das "Phantom" eine Mitarbeiterin in der Firma war, wo die Probenstäbchen hergestellt wurden, denn die Polizei hat nicht sterile davon verwendet.
So leicht könnte dann durch einfache Schlamperei dann der falsche im Knast landen.
Und ich bin auch nicht zuletzt dagegen, weil ich einfach nicht einsehe verdachtsunabhängig wie ein Verbrecher in einer Datenbank erfasst zu werden.
Wenn andere nichts zu verbergen haben, ist das deren Sache, ICH habe etwas zu verbergen, denn viele meiner persönlichen Details - und dazu gehören auch meine Gene - gehen einfach niemanden ausser mich etwas an. Nicht umsonst gibt es auch Themen wie die ärztliche Schweigepflicht - dabei könnte man beispielsweise auch viele Leben retten, würde man jedem HIV-Infizierten ein Zeichen auf die Stirn brennen.
Und tatsächlich Menschen so zu kennzeichnen finde ich nicht krasser, als wenn ich beispielsweise eines abscheulichen Verbrechens verdächtig würde - womit mein Ruf und meine Ehrbarkeit nachhaltig beschädigt würden - nur weil ich meinen Kaugummi zufällig so ausgespuckt habe, dass er über eine Lüftungsklappe genau in dem Keller landet, wo grade irgendwer vergewaltigt wurde.
Bevor man solch eine Datenbank fordert, sollte man ein Stückchen weiter als von 12:00 bis Mittags denken. Jede Technik und jedes erfasste noch so kleine Datenhäppchen birgt Gefahren des Missbrauchs.
Sehr nett das du das ganze deutsche Volk als "mutmaßliche Ersttäter" bezeichnest - in meinen Augen gilt die Unschuldsvermutung und es ist aus meiner Sicht unrecht so persönliche Informationen wie das Erbgut staatlich zu speichern. Genauso denke ich von den Fingerabdrücken.
Ich persönlich würde mich nur mit Gewalt dazu bringen lassen meine echten Fingerabdrücke abzugeben und würde niemals zustimmen mein Erbgut irgendeinem Staat zugänglich zu machen - natürlich kann man dann wieder ankommen mit "Wer nichts zu verbergen hat....", allerdings ist mir das völlig gleich: Vielleicht habe ich nichts zu verbergen, das heißt aber nicht das mir so viel daran liegen müsste es Jedem zu beweisen - wenn Jemand glaubt ich töte irgendwelche Leute weil ich keine DNA-Probe abgebe, dann ist das ohnehin keine Person die mir etwas bedeutet.
Aus diesem Grund werde ich auch niemals in die Vereinigten Staaten von Amerika reisen wenn es sich vermeiden lässt oder die 9/11 - Gesetze nicht außer Kraft gesetzt werden.
Wer heute die Gendatenbank für alle fordert, der will morgen die unangekündigte, stichprobenartige Hausdurchsuchung oder willkürliche "Untersuchungshaft". Um einmal Benjamin Franklin zu zitieren: „Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit“.
Einen Effekt hätte eine Gendatenbank bestimmt: die Opfer würden wohl öfter aus dem Verkehr gezogen und die Beweise (z.B. durch Verbrennen) unbrauchbar gemacht, aber ob das der Zweck der Übung ist?
Die Datenansammlung nimmt eh schon immer absurdere Züge, die USA haben jetzt auch noch den kompletten Zugriff auf unsere Auslandsüberweisungen gefordert. Zugriff hatten sie zwar eh schon, sie wollten es nur noch gesetzlich legalisieren, unsere Telefondaten werden gesammelt, unsere Internetverbindungen gesichert... Was denn noch alles? Ich finde es schlimm genug, dass es biometrische Daten in den Ausweispapieren gibt. Es ist mir prinzipiell ja egal, was von mir wo gespeichert ist, nur ist mir nicht egal was mit den Daten gemacht wird. Und da fangen eben die Probleme an. Ich habe dann nämlich keine Kontrolle mehr, was damit passiert.
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