Glück haben - Schutzengel oder Gott?
Silentium hat geschrieben:Anderes Beispiel: Wenn ich einen eigentlich tödlichen Unfall überlebe, behaupten auch viele, dies sei Glück gewesen, aber ist es auch hier nicht eher Pech, dass man überhaupt diesen Unfall hatte?
Das ist ein interessanter Gedanke. Wenn mir nichts außergewöhnliches passiert, habe ich dann Pech gehabt, weil ich nicht im Lotto gewonnen habe oder hatte ich ein Riesenglück, weil ich nicht vom Bus überfahren wurde? Hier greift wieder das System der selektiven und sujektiven Wahrnehmung.
Ich glaube weder an Gott noch an Schutzengel. Wenn ich Glück habe, schreibe ich das keinen höheren Mächten zu.
Wenn Situationen sich positiv darstellen, vielleicht sogar unerwartet, kann das meiner Meinung nach verschiedene Gründe haben. Zum einen kann man selbst ja zu seinem Glück beigetragen haben. Wenn man vielleicht eine besonders gute Arbeitsstelle angeboten bekommt, liegt das vielleicht weniger am Glück, sondern überwiegend an seiner Fachkompetenz. Dennoch würde man wahrscheinlich sagen, dass man wirkliches Glück hatte.
Oftmals hat man aber auch einfach nur Glück, ohne dass man Einfluss darauf nehmen kann. Ein Lottogewinn wäre ein solches Beispiel. Solche Glücksfälle würde ich als reinen Zufall abbuchen und nicht als Einflussnahme eines Gottes oder Schutzengels.
Ich denke nicht, dass man immer alles erklären kann. Manche Dinge passieren einfach, ohne dass man sie durch höhere Mächte oder eigenes Eingreifen erklären kann.
Also ich glaube an Gott und das so richtig seit, naja, sagen wir 5 oder 6 Jahren. Davor hat mich das nicht interessiert, auch wenn meine Eltern mir das früher immer einzuschärfen versuchten, dass ich nur ja glauben solle. Aber ich konnte noch nie an etwas glauben, wo ich mich nicht persönlich davon überzeugen konnte, dass es das gibt; bin einfach von Natur aus Skeptiker. Aber die "Sache" mit Gott hat mich dann doch irgendwann gepackt das war, als ich kurz vorm Selbstmord stand, weil mir alles zu viel geworden ist in meinem Leben. Ich wusste keinen Weg, der mich hätte aus dieser doch schweren Depression hätte hinausführen können. Da lag ich dann eines Tages in meinem Zimmer bis zum rand mit Schmerz abgefüllt und hab sozusagen "gebetet": Na los Gott, wenns Dich wirklich gibt, dann mach was, dann hilf mir jetzt hier raus und ich werd mir das mit dem Glauben an Dich nochmal überlegen.
Das "Glück" ließ nicht lange auf sich warten und irgendwie bin ich von dieser Stunde an Stück für Stück aus dem Loch wieder rausgekrochen ohne Therapeuten, ohne Eltern, ohne Freunde nur mit Gott. Heute gehts mir super, mein Leben könnte nicht besser verlaufen bis auf einen Mann hab ich alles, was ich brauche. Aber der wird sich auch noch finden.
Ich glaube aber, dass wir Menschen ein bisschen eine - naja, ich will nicht sagen verkehrte Ansicht haben was Schutzengel betrifft, aber eine kindlich bis romantische, die so wahrscheinlich nicht real ist. Aber ok, was ist schon "real" in Sachen Glauben, der eine glaubt das, der andere das, wieder einer gar nichts und jeder denkt, es sei die Wahrheit. Letztendlich weiß niemand etwas und niemand weiß, was wirklich real ist.
Ich persönlich glaube nicht an Schutzengel, ich denke, dass man das nur so sagt, um dem unfassbaren Gott bzw. dem manchesmal unfassbaren Glück ein Gesicht, einen fassbaren Körper zu geben, was vielleicht auch für Atheisten "lokrativ" erscheint. Wer hat nicht schon mal einem Freund eine Schutzengelfigur, - karte, einen Schutzengeltee oder was man nicht alles kaufen kann, geschenkt. (da steckt sicher auch ein großer Vermarktungsgedanke dahinter) Oder wer hat nicht schon mal gesagt: "Uhh, da hatte ich oder hattest Du aber einen guten Schutzengel gehabt!"
Es kann schon sein, dass es Engel gibt, aber ich schreibe eigentlich immer alles direkt Gott zu. Und sollte es doch Schutzengel geben, dann wäre das ja nicht verkehrt, da ja auch diese sicher von Gott kämen. Letztendlich ist es eigentlich egal, wer Dir das Glück bringt, ob nun Gott oder der Schutzengel - wichtig ist, dass Dir nichts Schlimmes passiert ist.
Letzten Winter ist mir aber auch etwas sehr Interessantes passiert. Es war eigentlich kein Tauwetter, die Sonne schien zwar ein bisschen, aber es war knackig kalt, eigentlich kein Grund zur Besorgnis. Ich trat aus unserer Haustür heraus und wollte mich gerade wie immer die Straße hinauf begeben, da schoss es mir durch den Kopf: Wechsel die Straßenseite!
Da ich mir angewöhnt habe immer auf diese Stimme in mir zu hören, habe ich das auch sofort gemacht - obwohl ich sonst NIE die Straßenseite wechsel, warum auch. Jedenfalls lief ich noch zwei Meter auf der Seite entlang wohin ich gewechselt hatte, als es einen lauten Knall auf der anderen Seite gab. Da hatte es einen riesigen Eisbatzen runtergehauen in etwa genau an der Stelle, wo ich gewesen wäre, hätte ich nicht die Straßenseite gewechselt. Der war so groß gewesen, ich wäre jetzt wahrscheinlich nicht mehr hier. Und dafür mache ich natürlich auch meinen Gott verantwortlich.
Ich finde es wurde schon sehr schön ausgedrpückt: "Glück ist nur eine Illusion". Wir verwenden das Wort "Glück" immer dann, wenn wir aus einer Situation mit gutem Ergebnis oder wenigstens dem nicht schlimmsten Ergebis raus kommen.
Ich finde es auch komisch zu sagen, dass man Glück hatte, weil man ein Referat flüssig gehalten und es dem Lehrer gefallen hat. Wahrscheinlich war man gut vorbereitet und der Lehrer hat einen ähnlichen Geschmack. Fakten, kein Schutzengel, kein Gott nichts Übersinnliches. Genauso bei einem Unfall.
Klar kann man so etwas als Glück bezeichnen, aber meistens führt doch nur eine Kette von Ereignissen (Fakten) dazu, dass etwas gut lief oder zumindest nicht schlecht. Natürlich wird nun der ein oder andere sagen, dass es Glück, war, dass genau diese Ereignisse eingetreten sind, aber die sind doch auch nur Ergebnis anderer Ereignisse. Warhscheinlich eine ewige Diskussion.
Entweder man glaubt an Glück, oder nicht. Ist dasselbe wie die Frage, ob man an Gott glaubt, oder nicht.
Ich selbst glaube weder an Gott, noch Schutzengel, noch Vorbestimmungen. Für mich sind sowohl Glück als auch Pech einfach nur Zufälle - positive oder negative, ganz klar, aber eben einfach nur Zufälle.
Es leben Milliarden Menschen auf diesem Planeten, deren Wege sich kreuzen und die mit ihren Taten Spuren hinterlassen. Von ihnen wird mein Leben beeinflusst, nicht von irgendeiner höheren Energie, die bestimmt, ob mir nun heute etwas gutes oder etwas schlechtes wiederfahren soll. Natürlich kann Religion Menschen unheimlich viel geben (das habe ich erst in letzter Zeit wieder gesehen), für mich ist sie jedoch schlicht und ergreifend eine Illusion. Eine sehr schöne Illusion, das steht außer Frage, aber eine, mit der ich mich nicht identifizieren kann.
Schutzengel oder Gott? Ich finde, dass Schutzengel von Gott selbst kommen. Sie sind doch ein Teil von ihm. Nicht jeder glaubt an Gott und ich weiß auch nicht genau, was ich davon halten soll. Ich ändere meine Meinung öfter und warte ehrlich gesagt auf ein Zeichen, damit ich mir versichern kann, dass es ihn gibt. Leider warte ich schon so lange und es kommt einfach nichts.
Falsch, so ein Unfall, bei dem man eigentlich Tod oder nur schwer verletzt überlebt hätte, ist ein Zeichen, denn er hat einen beschützt. Ob man dieses Glück als Zeichen von Gott oder der Schutzengel sieht, ist glaube ich kein großer Unterschied, denn wie oben erwähnt, Schutzengel kommen meiner Meinung nach von Gott.
Die Fragestellung wurde vorher schien einmal aufgeworfen aber hier noch einmal auf Dein Beispiel bezogen:
War es Glück oder ein Schutzengel, das/der für Dein Überleben gesorgt hat oder war es vielleicht Pech oder ein böser Geist (oder Sabotageengel), das/der dafür gesorgt hat, dass Du überhaupt in den Unfall verwickelt wurdest.
Auf göttliche Zeichen zu warten ist leider unnütz, denn solange sich nicht das Meer vor Deinen Augen teilt, eine Stimme aus einer lodernden Feuersäule zu Dir spricht oder etwas ähnlich unwahrscheinliches passiert, wird jedes Zeichen von Deiner persönlichen Interpretation abhängen (Regen kann dann genausogut ein Zeichen sein wie Sonnenschein).
Ich persönlich bin überzeugter Atheist und "glaube" nur den Fakten und messbaren Ergebnissen.
"Glück zu haben" bedeutet demnach für mich nicht wirklich etwas, sondern ist, wie bereits gesagt, einfach nur eine subjektive Wahrnehmung. Ich sehe alles was passiert, egal ob subjektiv für mich gut oder schlecht, einfach als den Lauf der Dinge, den man nicht ändern kann und der so auf Zufällen und physikalischen Gegebenheiten (worunter genauer genommen auch der Zufall in der Quantenphysik fällt) beruht.
"Ich hatte einen Schutzengel" oder "Gott wollte es so", sehe ich nur als einen weiteren lächerlichen Versuch der Menschen, zu versuchen, sich für sie unerklärbare Sachen zu erklären. Andere glauben generell, weil sie nicht damit fertig werden, dass sie eigentlich aus Sicht des "Ganzen", mag sein dass damit das Universum gemeint ist, wer weiß, was noch außerhalb existiert (ich spreche jetzt nicht von Göttern oder anderen Superwesen sondern eher weiteren Dimensionen), absolut unwichtig und unbedeutend sind. Mit ihrem Glauben können sie sich dann einreden, doch eine Bestimmung zu haben, einen Grund zu haben zu existieren.
Auch wenn ich persönlich nicht nachvollziehen kann, wieso unbedingt immer gleich Gott, sein Schutzengel, ein Schutzengel oder irgendeine andere imaginäre höhere Macht an allem beteiligt sein muss und die Menschen sich nicht einfach damit abfinden können, dass es so ist wie es ist.
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