Diabetes - richtige Ernährung
Als Diabetiker bin ich seit vielen Jahren gezwungen, mehr oder weniger streng eine gewisse Diät einzuhalten. Mit Hilfe der Diät und meines Arztes sind meine Blutzuckerwerte inzwischen stabil, und die Krankheit belastet mich kaum.
Doch vor kurzem habe ich gelesen, dass bestimmte Diabetiker-Produkte gar nicht so gut sind. Stimmt das denn? Es scheint viel Neues zu geben im Bezug auf Diabetes und Ernährung. Wo kann ich dazu Informationen finden? Mein Arzt versucht einem Gespräch in diese Richtung leider immer auszuweichen
Erstmal ist es im Bezug auf die Ernährung wichtig zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes zu unterscheiden. Der Typ 1 Diabetiker kann ja im Prinzip alles essen, muss dann eben nur die Insulindosis entsprechend anpassen. Für diese Menschen sind Diabetiker-Produkte also von vornherein schon nicht sinnvoll, können sogar kontraproduktiv sein, wenn sie das Abschätzen der richtigen Insulindosis erschweren. Typ 2 Diabetiker hingegen besitzen oft noch eine Rest-Fähigkeit Insulin zu produzieren und können den Blutzucker dann über Tabletten einstellen.
Diese Einstellung kann man in der Tat sehr gut mit der richtigen Ernährung unterstützen. Worauf es dabei ankommt ist vor allem die Wirksamkeit der Lebensmittel auf den Blutzucker. Heute spricht man in diesem Zusammenhang oft von dem glykämischen Index, der angiebt, wie schnell ein Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt. Lebensmittel mit niedrigem glykämischem Index sind dabei solchen mit hohem Index vorzuziehen, also beispielsweise besser Vollkornbrot, -nudeln, -reis, statt der weißen Variante. Man darf diese Zahlen allerdings immer nur als groben Richtwert verstehen. So sinkt etwa der glykämische Index von Obst, wenn man es zusammen mit Fett, also zum Beispiel in Form von Früchte-Quark, zu sich nimmt.
Zudem haben viele Lebensmittel einen vergleichsweise hohen glykämischen Index, man müsste aber sehr viel davon essen, damit der Blutzuckerspiegel überhaupt stark ansteigt (man spricht dann von einer niedrigen glykämischen Last). Möhren sind hierfür ein gutes Beispiel. Insgesamt ist dieses System also wirklich nur als Richtlinie zu verstehen, dann kann es aber durchaus hilfreich sein um sein sich zu verdeutlichen, welche Lebensmittel eher gute und welche eher schlechte Auswirkungen auf den Blutzucker haben werden.
Spezielle Diabetiker-Produkte funktionieren auf dem Prinzip, dass der enthaltene Zucker des Lebensmittels ersetzt wird, mit dem Ziel, den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen zu lassen. Eigentlich ja ein guter Gedanke, der allerdings in aller Regel nicht sinnvoll in die Tat umgesetzt wird. Beispielsweise findet man gerne Diabetiker-Gebäck, welches ohne Zucker gesüßt wurde oder Pudding, bzw. Puddingpulver, die Süßstoffe enthalten und damit werben, für Diabetiker geeignet zu sein. Da jedoch nicht nur Zucker den Blutzuckerspiegel steigen lässt, sondern jede Art von Kohlenhydraten, kommt es natürlich nicht nur darauf an, Haushaltszucker zu vermeiden.
Bestehen solche Kekse also aus weißem Mehl und wird der Pudding mit Maismehl oder einer anderen Stärke-Art angedickt, dann werden diese Produkte ebenfalls einen starken Effekt auf den Blutzucker haben. Ein weiters Problem ist der Kaloriengehalt dieser Speisen. Die Beste Therapie eines Diabetes Typ 2 ist nachweislich die Reduktion von Übergewicht, falls ein solches vorliegt. Die meisten Diabetiker-Produkte ersetzen allerdings nur den Zucker durch einen Austauschstoff. Der Fettgehalt ist unverändert oder wird sogar erhöht um den Geschmack zu verbessern, was dazu führt, dass diese Lebensmittel ebenso kalorienreich sind, wie normale. Zudem verwenden immer noch sehr viele Hersteller Fruktose als Ersatz für normalen Zucker.
Das ist einerseits problematisch, weil Fruktose einen ebenso hohen Kaloriengehalt wie Haushaltszucker hat und derzeit zudem noch diskutiert wird, ob ihr Einfluss auf den Blutzucker nicht größer ist, als bisher vermutet. Andererseits gibt es immer mehr Menschen, bei denen eine Unverträglichkeit auf diesen Zucker festgestellt wird. Ihn großzügig als Süßungsmittel einzusetzen ist deshalb natürlich nicht sinnvoll. Sollte man keine Probleme mit der Verträglichkeit haben und auch keine Gewichtsabnahme anstreben, werden einem diese speziellen Diabetiker-Produkte natürlich nicht schaden. - Höchstens vielleicht dem Geldbeutel, da diese Lebensmittel ja oft sehr teuer sind.
Allerdings weiß man heute, dass beispielsweise der Effekt einer herkömmlichen Zartbitterschokolade auf den Blutzucker sich nicht wesentlich von dem einer Diabetiker-Schokolade unterscheidet. Deshalb gehen Ernährungsexperten heute dazu über, Typ 2 Diabetikern zu empfehlen auch Produkte zu verzehren, die mit normalem Zucker gesüßt sind, allerdings natürlich in Maßen, wie Gesunde auch.
Informationen zu einer gesunden Ernährung allgemein als auch speziell findet man bei der deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die Empfehlungen dieser Internet-Präsenz basieren auf den neuesten Forschungsergebnissen und sind sehr übersichtlich strukturiert. Außerdem kann es natürlich hilfreich sein, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen.
Dies wird einmal im Jahr von der Krankenkasse übernommen und muss vom Arzt verschrieben werden. Einige Krankenkassen bieten sogar spezielle Schulungsprogramme für Diabetiker bezüglich einer gesunden Ernährung an. Es lohnt sich also, sich bei der eigenen Krankenkasse zu informieren.
Bei einer ausgewogenen Ernährung kann jeder Diabetiker auf spezielle Diät-Produkte verzichten. Viel wichtiger ist es die Ernährung auf eine vernünftige Zusammensetzung umzustellen. Grundsätzlich gilt dabei 50% Kohlenhydrate, 30% Fette und 20% Proteine. Dann kann man auch auf die teuren Produkte verzichten, zumal diese auch noch oft einen höheren Kaloriengehalt haben, was kontraproduktiv ist.
Zusätzlich sollte bei Übergewicht die Kalorienzahl reduziert werden. Aber auch gilt wieder die oben genannte Zusammensetzung, es muss halt einfach nur weniger gegessen werden. Damit man das so hinbekommt ist in erster Linie ein Diabeteskurs angebracht um alteingesessene Verhaltensweisen abzulegen. Oft bekommt man dafür auch noch einen Bonus von seiner Krankenkasse und es bringt mehr, als einfach nur stur weiter alles so zu essen wie früher, nur dass man eben zu Diätprodukten greift.
Und natürlich gehört zum Basisprogramm immer ausreichend Bewegung. Nicht nur, dass man dadurch sein Gewicht etwas reduzieren kann, ausreichende Bewegung steigert auch wieder die Empfindlichkeit des Körpers für Insulin und kann somit zum einen relativ schnell dazu beitragen den Blutzucker zu senken, aber auch erst später Tabletten- bzw. Insulinpflichtig zu werden.
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