Referat - Wissensgesellschaft
Hallo! Hier kommt mein Referat (in Textform) über die Wissensgesellschaft, in der wir leben.Ich hoffe, ihr könnt vielleicht auch paar Informationen für euch herausziehen!
Ausarbeitung zum Thema Wissen und Wissenstypen:
Erklären des Wissensbegriffs
Um Begriffe wie Alltagswissen oder Wissenschaft zu erklären ist es hilfreich, den Begriff Wissen abzuklären, da er ein Hauptbestandteil dieser Wortverbindungen ist. Im weitesten Sinne ist Wissen alles, was ein Mensch oder eine Institution beim intellektuellen Handeln heranzieht, also Entscheidungen zugrunde liegt. Im engeren Sinne handelt es sich um Erkenntnisse, die durch eigene Erfahrung oder vermitteltes Lernen erworben werden.
Wissen ist auch der gesicherte Bestand an Modellen über Objekte bzw. Objektbereiche und Sachverhalte, die zum Teil in einem Individuum, in einer gesellschaftlichen Gruppe, aber auch in einer Organisation, einem ganzen Kulturkreis oder in der Menschheit insgesamt als kognitive Struktur vorhanden sind.
Somit ist Wissen die Summe der bisherigen individuellen und kollektiven Erfahrungen oder Erkenntnisse, die mit guten Gründen in gewissem Ausmaß verallgemeinerbar sind, aber nicht nur auf Meinungen beruhen.
Laut dieser Definition scheint also recht deutlich zu sein, was man unter Wissen versteht. Jedoch ist es sehr schwer, eine allgemein gültige Definition dafür anzugeben, denn für jede bekannte Definition gibt es Fälle, in welche diese nicht das wiedergibt, was das einzelne Individuum unter Wissen versteht. So kann man unter Wissen auch die Ansammlung von Informationen und Kenntnissen im Unterschied vom subjektiven Meinen, Fühlen, sowie von Geschmacks- und Werturteilen sehen. Letztendlich zeichnet sich Wissen dadurch aus, dass es wahr ist ( und wenn falsch, dann muss dies begründbar sein), dass es begründbar und diskursiv ist und einen Anspruch auf Wahrheit hat.
Des Weiteren unterscheidet man formal in verschiedene Wissenstypen: Das empirische Wissen macht Aussagen über die Realität und überprüfbare Erfahrungen, das hermeneutische Wissen ist das Wissen um Sinnzusammenhänge (wie zum Beispiel bei der Interpretation einer Fabel), pädagogisches Wissen vereint diese beiden Wissenstypen, das metaphysisch- religiöse Wissen geht über die empirische Erfahrungen hinaus, das Herrschafts- und Leistungswissen dient der Veränderung der Beherrschung der Welt, das Bildungswissen dient der Entfaltung und der Bildung, das Erlösungswissen dient der Aufklärung und Bestimmung, das Alltagswissen beinhaltet unser lebensweltliches Wissen und das Wissenschaftswissen hat sich zwar aus dem Alltagswissen heraus entwickelt, verlor aber aus eigener Abstraktheit den Bezug zum Alltagswissen und gibt Auskunft über bestimmte Komplexe.
Unterscheidung: Alltagswissen vs. Wissenschaftswissen als Beispiel der Differenzen zwischen zwei Wissenstypen
Das Alltagswissen ist das alltägliche Wissen, mit dem wir leben und Alltagssituationen verstehen und bewältigen, wohingegen das Wissenschaftswissen ein methodisch gewonnenes, systematisches, sprachlich explizites und aufgrund bestimmter wissenschaftstheoretischer Kriterien begründetes Wissen darstellt. Grundsätzlich sind die Träger beider Wissensformen Personen, allerdings können es auch Institutionen, Kollektive, Gruppen und Generationen sein.
Durch die Merkmalseigenschaften wird ersichtlich, wie sehr sich diese beiden Wissensformen voneinander unterscheiden.
So ist das Alltagswissen implizit, was heißt, dass es intuitiv ist und man tatsächlich mehr über einen Sachverhalt weiß, als man darüber sagen kann. Das Wissen ist hier also verborgen. Im Gegensatz dazu ist das Wissenschaftswissen explizit und somit sprachlich formulierbar, methodisch gewonnen und geknüpft an systematische Ableitungszusammenhänge.
Ebenso handelt es sich beim Wissenschaftswissen um objektives Wissen. Es ist also begründbar, nachprüfbar und experimentell belegbar. Daher kann man auch von einem methodischen Zweifel sprechen, der ausdrückt, dass nicht das Ergebnis anzuzweifeln ist, aber die Methoden, mit denen man zu diesem Ergebnis gekommen ist. Dagegen wird das Alltagswissen als subjektiv beschrieben, wobei es an eine Person und ihre persönlichen Erfahrungen geknüpft ist. Hier spricht man eher von einem fraglosen Wissen, also von einem vereinfachten, verfestigten und routinemäßigen Wissen.
Dass es auch als affektives Wissen bezeichnet wird heißt, dass es ein Konglomerat aus erlebnismäßigem Wissen ist. Es handelt sich also um ein komplexes Gemengelage aus rationalen, aber auch affektiv- erlebnishaltigen bis irrationalen Aspekten. Wohingegen es sich beim Wissenschaftswissen um ein kognitives Wissen handelt, also ein rational- intellektuelles, sprachlich diskursives, zum Teil formalisiertes Wissen. Es ist also begründbar und unterscheidet in Sach- und Werturteil.
Ebenso ist es kein konkretes, sondern ein abstraktes Wissen und somit allgemeingültig. Es herrscht eine begriffliche Sprache vor und die gemachte Erfahrung wird funktionalisiert und erscheint daher elementarisiert, formalisiert und/oder generalisiert. Damit ist es auch systematisch- klassifikatorisch. Das Alltagswissen hingegen bezeichnet man als konkret, also ist es auf eine konkrete Situation bezogen, drückt sich durch eine konkrete Umgangssprache aus und repräsentiert anschaulich-sinnliche Erfahrungen.
Zuletzt unterscheiden sich beide Wissensformen auch dadurch, dass das Alltagswissen als „unsauberes“ pragmatisches Wissen bezeichnet wird, also als eine Gemengelage von Meinungen, Tatsachen und Wertungen, was sich auf die Praxis und das Können bezieht. Das Wissenschaftswissen hingegen wird als klar definiertes theoretisches Wissen beschrieben, in dem eine strenge Unterscheidung von Tatsachen und Werturteilen stattfindet und was somit als analytisches Wissen beschrieben werden kann.
Natürlich gibt es auch verschiedene Motive des Wissens, so sind diese beim Alltagswissen die Handlungsorientierung und Umgangsfähigkeit, beim Wissenschaftswissen die theoretische Neugierde, eine gewünschte Antwort und eine Berechnung im voraus.
Beiden Wissensformen liegen einer typischen Haltung zugrunde, so wird beim Alltagswissen von einer pragmatischen Klugheit gesprochen und bei dem Wissenschaftswissen von einem methodischen Zweifel, von Präzision, intellektuelle Redlichkeit, Nüchternheit als auch von Begründbarkeit und Disziplin des Denkens.
Die Rolle des Wissens
Die heutige Gesellschaft befindet sich in einem ständigen Wandel, ist einer zügigen Evolution des Wissens unterworfen und mit dieser Evolution natürlich auch all die Menschen, die Teil dieser Gesellschaft sind. In der heutigen Zeit ist es also unabdingbar, sich ständig weiterzubilden, da das vorhandene Wissen immer schneller ungültig wird oder überholt ist. Lebenslanges Lernen ist die Devise für alle Menschen, die in der heutigen Zeit erfolgreich existieren möchten. Somit kann man von einer Wissensgesellschaft sprechen.
Was ist eine Wissensgesellschaft?
Der Begriff der Wissensgesellschaft wurde 1966 von Robert E. Lane geprägt. Demzufolge ist eine Wissensgesellschaft eine Gesellschaft, deren Mitglieder sich durch Wissenschaft und Bildung Wissen aneignen, um es auf Probleme anzuwenden oder ihre Wertvorstellungen und Ziele voranzutreiben. Tatsächlich wird Wissen zu einer eigenständigen Produktivkraft und demzufolge stehen das Anbieten von Dienstleistungen und der Umgang mit Informationen im Zentrum der ökonomischen Produktion (vgl. LV Hannover).
Woran macht man fest, dass wir tatsächlich in einer Wissensgesellschaft leben?
Es lässt sich feststellen, dass die Gesellschaft heutzutage nicht mehr vorrangig an der industriellen Fertigung interessiert ist, sondern an einer Dienstleistungsökonomie. Produktionsbegleitende Dienstleistungen wie zum Beispiel Forschung und Entwicklung, Design, Logistik, Marketing etc. sind sehr wissensintensiv und immer weniger Menschen sind mit der Produktion oder der Bewegung von Gütern beschäftigt.
Auch in kognitiver Hinsicht verändert sich das Verhältnis zwischen Wissensarbeit und tatsächlicher Produktion, da das wissensbezogene Vor- und Nacharbeiten zunehmend mehr Zeit beansprucht. Alltagswissen bzw. Erfahrungswissen spielen in der heutigen Zeit eine immer geringere Rolle, da die technische und wissenschaftliche Entwicklung so schnell vorangeht, dass man kaum noch auf Erfahrungswerte aufbauen kann. Somit spielt das Wissen auch in allen Bereichen der produktiven Tätigkeit eine zunehmend große Rolle und man kann davon ausgehen, dass die moderne Wissenschaft und Technik in alle gesellschaftlichen Lebensbereiche und Institutionen vordringt.
Offensichtlich ist auch, dass know-how-intensive Dienstleistungen Oberhand haben und dass Dienstleistungsberufe im gesellschaftlichen Bewusstsein und in der Ausbildungsanforderung immer mehr aufgewertet werden. Waren prototypische Dienstleister vor einiger Zeit noch Friseure oder Kellner, so sind es heute überwiegend Webdesigner oder Architekten (vgl. LV Hannover).
Schlusswort
Abschließend ist also zu bemerken, dass Wissen eine strategische Ressource in Bezug auf Produkte und Dienstleistungen ist, dass das Wissen der Zukunft vernetzt, dezentral und auch interdisziplinär ist, dass Wissen selbst ein veräußerlichtes Gut ist und vor allem, dass die effektive Nutzung dieses Wissens ein sehr entscheidender Wettbewerbsfaktor ist .
In Betracht dieser Informationen scheint es logisch anzunehmen, dass es für jeden einzelnen heutzutage wichtig ist, sein Wissen und seine Bildung auf ein hohes Niveau zu bringen um in seinem Leben und dessen Bereichen erfolgreich abzuschneiden. Die Tendenz dorthin ist klar zu erkennen, so wird zum Beispiel daran gearbeitet, gewisse Gegebenheiten im Schulsystem umzustrukturieren nachdem die Ergebnisse der PISA- Studien als ungenügend empfunden wurden.
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