"Die Macht des Schicksals"- der Titel sagt alles
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Giuseppe Verdi hatte von der königlichen Oper in St. Petersburg den Auftrag für eine Oper bekommen. In dem Drama „Don Alvaro“ von dem Spanier de Saavedra fand er die passende literarische Vorlage. Sein Librettist Francesco Maria Piave formte ihm daraus ein passendes Libretto. Verdi nannte seine neue Oper „La forza del Destino“ auf Deutsch „Die Macht des Schicksals“. Die Uraufführung fand 1862 in Petersburg statt. Die vielen Chöre in der Oper kamen dem Bedürfnis des russischen Publikums, welches viel Spektakel auf der Bühne sehen wollte, entgegen.
In dieser Oper geht es um den bis zum Fanatismus gesteigerten Rassen- und Standesdünkel von Carlos , dem Sohn einer adligen spanischen Familie, der damit das Leben seiner Schwester und ihres Geliebten zerstört. Verdi prangert aber auch in den Chorszenen den Wahnsinn des Krieges an und vermischt so Individuelles und Soziales in seiner Musik. Ein Höhepunkt dieser Oper ist die Ouvertüre, welche Verdi später erst nachkomponierte. Ouvertüren haben Seltenheitswert bei Verdi, den meisten seiner Opern stellte er ein nur Vorspiel voran.
Die Oper handelt in Spanien und Italien in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Wir befinden uns in Sevilla im Schloss des Marchese von Calatrava. Der Marchese wünscht seiner Tochter eine gute Nacht und begibt sich zur Ruhe. Leonora hat ein schlechtes Gewissen den sie liebt den Mestizen, das sind Kinder aus der Verbindung zwischen Indianern und Europäern,Alvaro. Ihr Vater ist aus Standesgründen gegen diese Verbindung. Also bleibt den Beiden nur die Flucht. Als Alvaro erscheint zögert Leonora noch, sie muss ständig an ihren Vater denken. Alvaro drängt zur Eile. Gerade als beide los wollen, steht auf einmal der alte Marchese im Zimmer. Alvaro will dem Vater seiner Geliebten ohne Waffen gegenübertreten und wirft seine Pistole auf den Boden, dabei löst sich unglücklicherweise ein Schuss und verwundetet den Marchese tödlich. Im Sterben verflucht er seine Tochter. Beide verlassen schnell das Schloss.
Es ist abends in einem spanischen Dorf, vor der Schenke herrscht ein reges Treiben. Landleute und Maultiertreiber ruhen sich von ihrer Arbeit bei Essen und Trinken aus. Die Zigeunerin Preziosilla liest allen aus der Hand und ermuntert sie im Krieg ihr Glück zu suchen. Auch Carlos hat die Spur seiner Schwester Leonora hier her geführt. Er gibt sich als Student aus und erzählt bei einem Bierchen die Geschichte von der Ermordung des Vaters und der Flucht seiner Schwester mit einem Mestizen. Leonora die Männerkleidung in der dunkelsten Ecke der Schenke sitzt überlegt wie sie ihrem Bruder entkommen kann. Endlich begeben sich alle zur Ruhe. Leonora nutzt die Gelegenheit und verschwindet.
Leonora hat mit viel Mühe das Kloster Madonna degli Angeli erreicht. Noch einmal denkt sie an Alvaro, wo er auch immer sein möchte. Sie will den Rest ihres Lebens im Kloster verbringen und läutet an der Tür. Dem öffnenden Mönch bittet sie um einen Besuch beim Pater Guardian, dem Prior des Klosters. Ihm gibt sich Leonora zu erkennen und er erfüllt ihr die Bitte eine Einsiedelei in der Nähe des Klosters zu bewohnen. In einer feierlichen Prozedur in der Kapelle des Klosters bekommt sie ihr Mönchsgewand und tritt ihren Weg in die einsame Hütte an Niemand darf sie dort besuchen.
Kriegslager in Italien, Alvaro ist inzwischen Hauptmann in der spanischen Armee geworden. In ruhigen Momenten denkt er oft an Leonora die er für tot hält. Da reißen ihn Hilferufe aus seinen Gedanken. Alvaro befreit einen Offizier der von einer Bande überfallen wurde. Es ist Carlos der hier unter dem Namen Felice de Bornos lebt, während Alvaro den Namen Federico Hereros angenommen hat. Die Männer schließen Freundschaft und kehren zurück ins Lager. Es wird zum Angriff geblasen. Alvaro wird in der Schlacht schwer verwundert und statt seiner führt Carlos die Armee zum Sieg.
Alvaro wird in den Raum mit den Verletzten transportiert. Carlos rühmt ihn für seinen Mut und verspricht ihm den Orden des Hauses Calatrava. Alvaro zuckt erschrocken zusammen. Bevor die Operation beginnt verlangt er von Carlos das Versprechen bei seinen Tod die Briefe in seiner Tasche ungelesen zu verbrennen. Carlos schwört es.. Während Alvaros Operation beginnt denkt Carlos nach, warum Alvaro bei der Nennung des Namens Calatrava zusammenzuckte. Ist er vielleicht der Verführer Leonoras. Die Briefe darf er nicht öffnen, das hat er geschworen. Doch da ruscht ein Bild aus dem Briefstapel und Carlos erkennt sofort das Leonora auf dem Bild zusehen ist und weiß jetzt Bescheid. Mit großer Freude vernimmt er die Nachricht das Alvaros Operation geglückt ist. Jetzt kann er endlich Rache nehmen.
Als Alvaro das Lazarett wieder verlassen, sucht ihn Carlos auf. Er sagt ihm das er seine wahre Identität kenne und gibt sich gleichzeitig als Leonoras Bruder zu erkennen. Er will jetzt Rache für das was Alvaro seiner Familie angetan hat. Alvaros Bitten um eine friedliche Lösung sind nutzlos Carlos will sein Blut sehen. Durch den Kampf angelockt erscheinen Soldaten und trennen die heftig miteinander fechtenden. Alvaro beschließt darauf sein Leben nur noch Gott zu weihen und ins Kloster zu gehen.
Im Kloster Madonna degli Angeli verteilt der Mönch Melitone Essen an die Bettler. Da erscheint Carlos und fragt nach Pater Raphael. Es ist Alvaro. Carlos will seine Rache egal ob Mönch oder nicht. Alvaros Bitten um Frieden und Versöhnung verhallen ungehört. Als Carlos ihn ohrfeigt und einen Feigling nennt wird er wütend und zornig und beide stürmen zum Kampf. In ihrer Hütte sitzt Leonora und grübelt über ihr ünglückliches Leben. In einem Gebet bittet sie den lieben Gott um Frieden und Vergessen denn der Fluch ihres Vaters liegt schwer auf ihrem Gewissen. Da hört sie Stimmen „Ich sterbe....laßt mich beichten“ und kurz darauf klopft es an ihrer Tür. Als sie öffnet sieht sie zu ihrem Erstaunen Alvaro vor der Tür stehen. Er sagt ihr das ihr Bruder draußen im Sterben liegt. Sofort eilt sie zu ihm. Kurz darauf kehrt sie tödlich verwundet durch den Dolch ihres Bruders zurück und stirbt in den Armen des verzweifelten Alvaro.
„Die Macht des Schicksals“ gleicht ihm Stil und in der Gestaltung sehr seinem „Troubadour“. Es gibt eine emotionale und dramatische Handlung, viele Chorszenen und das tragische Ende.
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