"Die Hugenotten"- Oper pompös und monumental
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Giacomo Meyerbeer war neben Gasparo Spontini der berühmteste Vertreter der französischen Grand Opera. Sie war die vorherrschende Opernform im 19. Jahrhundert in Frankreich, sie bestand aus fünf Akten mit Ballett, einer heroischer Handlung, aufwendigen Bühnenbildern und prächtigen Kostümen. Aber gerade aus dieses Gründen findet man sie heute nur noch selten auf den Spielplänen der Opernhäuser.
Giacomo Meyerbeer hieß eigentlich Jakob Liebmann Meyer Beer und wurde 1791 in Berlin geboren. Schon mit zehn Jahren gab er seine ersten Klavierkonzerte. Auf Studienreisen nach Italien und Frankreich änderte er dann seinen Namen in Giacomo Meyerbeer. Paris wurde dann die neue Heimat des jungen Komponisten. Hier schuf er zusammen mit dem bekannten Librettisten Eugene Scribe seine großen Opern „Robert der Teufel“, „Die Hugenotten“, „Der Prophet“ und „Die Afrikanerin“.
1842 wurde er Generalmusikdirektor der Hofoper in Berlin, diese Stellung behielt er bis zum Tode, fand aber in Deutschland nicht die gewünschte Anerkennung und hielt sich deshalb dort nur sporadisch auf.. Meyerbeer starb überraschend während der Proben für die „Die Afrikanerin“ 1864 in Paris.
„Die Hugenotten“ komponierte er zwischen 1832-1836 und sie wurde bis 1900 über 1000-mal aufgeführt und war somit die erfolgreichste Grand Opera ihrer Zeit. Meyerbeer begeisterte sein Publikum mit einer monumentalen Story, vielen Hauptrollen und großartigen Chorszenen. Es geht um die berühmte und berüchtigte Bartholomäusnacht 1572 in der in Paris Tausende von Hugenotten, so hießen die Protestanten in Frankreich, von den Katholiken niedergemetzelt wurden.
Karl IX von Frankreich möchte gerne die Streitereien zwischen den Hugenotten und Katholiken in Frankreich beenden. Deshalb empfängt er mit Raoul de Nangis und dem Grafen de Nevers Vertreter beider Glaubensrichtungen. Raoul erzählt von einer geheimnisvollen Dame die er vor Studenten gerettet hat und die ihn schwer beeindruckt hat. Marcel Raouls Diener hat in der Zwischenzeit nichts besseres zu tun als die katholischen Gäste mit einem Hugenottenliedchen zu provozieren. Da erscheint eine verschleierte Dame und Raoul erkennt in ihr die Dame vom Vormittag. Es ist Valentine, die Tochter des Grafen von Saint- Bris, ebenfalls katholisch. Sie ist auf dem Weg zum Grafen von Nevers mit der Bitte ihre Verlobung zu lösen. Raoul bekommt eine geheimnisvolle Einladung von einem Pagen. Er soll heute Nacht die Königin Marguerite treffen.
Die Königin möchte gerne Valentine mit Raoul vermählen und so für Frieden zwischen den verfeindeten Gruppen sorgen Von Pagen geführt erscheint Raoul bei der Königin und sie weiht ihn in Ihren Plan ein. Er ist mit allen einverstanden was Frieden bringt. Als ihm Valentine als Ehefrau zugeführt wird, erkennt er ihn ihr wieder die Frau vom Morgen, alle guten Vorsätze sind verschwunden. Er verdächtigt sie der Untreue, weil er glaubt das sie die Geliebte des Grafen von Nevers ist, beleidigt die anwesenden katholischen Adligen, sofort ist der alte Haß wieder da, nur die Anwesenheit der Königin verhindert ein Blutvergießen.
Das Volk von Paris glaubt noch nicht so recht an den Frieden zwischen den Parteien. Die Stimmung heizt sich auf, erst eine auftretende Zigeunertruppe beruhigt die Massen erst einmal wieder. Saint- Bris und Nevers treten aus der Kirche. Valentine soll nun doch auf Wunsch ihres Vaters den Grafen von Nevers heiraten. Als Marcel der Diener Raouls mit einer Forderung zum Duell erscheint überlegen die Herren wie sie ihn am besten in eine Falle locken und töten können . Valentine hört dieses Gespräch und unterrichtet sofort Marcel. Schon nahen die Herren um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Hilfesuchend wendet sich Marcel an die protestantischen Soldaten in einer Schenke. Noch einmal gelingt es Königin Marguerite ein Blutbad zu verhindern und Raoul merkt entsetzt das er Valentine schwer unrecht tat, leider zu spät denn Valentine folgt ergeben dem Grafen von Nevers in die Kirche.
Die Sehnsucht nach Valentine treibt Raoul in das Schloss des Grafen von Nevers. Ängstlich verbirgt sie ihn vor ihrem Gemahl. Dort wird er Zeuge eines grausamen Mordvorhabens gegen die Hugennotten. In der Schwurszene geloben Adlige, Mönche und Studenten die Ausrottung aller Hugenotten. Raoul stürmt fort um seine Freunde zu warnen, doch Valentine will ihn nicht gehen lassen und gesteht ihm ihre Liebe. Doch reißt sich aus ihren Armen und läuft davon. Eine Glocke läutet in der Ferne, das Massaker hat begonnen.
Blutüberströmt stürzt Raoul in den Festsaal um den dort den an den Hochzeitsfeierlichkeiten des Königspaares teilnehmenden Hugenotten von dem Massaker zu berichten und sie aufruft die getöteten Freunde zu rächen. Valentine ist Raoul gefolgt und fleht ihn an um ihrer Liebe willen seinen Glauben zu entsagen. Doch das lehnt er entschieden ab darauf beschließt sie seinen Glauben anzunehmen. Grausam werden die Hugenotten von den Mordbanden der Katholiken niedergemetzelt. Marcel und Valentine stützen den schwerwundeten Raoul. Mit letzter Kraft ruft er dem Grafen Saint- Bris auf Anfrage das Wort „Hugenott“ zu. Im folgenden Kugelhagel sinken Valentine und Marcel tot zu Boden. Erschüttert bricht der Graf an der Leiche seiner Tochter zusammen.
Meyerbeer traf mit seinen pompösen Opern genau den Geschmack des Publikum und beeinflußt mit seiner Musik auch die kommenden Genies Verdi und Wagner.
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