Ohrenentzündung beim Hund - Hat jemand Tipps?

vom 23.07.2009, 12:11 Uhr

Unser Hund hat seit gestern eine Ohrenentzündung. Es fing gestern morgen an, dass er den Kopf schiefgehalten und öfters geschüttelt hat. Ich bin dann gleich nach der Arbeit mit ihm zum Tierarzt, der dann auch die Diagnose gestellt hat. Einen Fremdkörper hat er nicht gefunden. Wir haben Ohrentropfen mitbekommen und sollten in zwei Tagen wiederkommen, wenn es nicht besser wird. Gestern nacht ist er so ab 23 Uhr total unruhig geworden und hat bis morgens durchgefiept. Dann ist er vor Erschöpfung wahrscheinlich etwas eingenickt und momentan döst er so vor sich hin. Unser Tierarzt hatte heute nacht Notdienst und ich habe ihn um 2 Uhr angerufen, weil ich mir echt Sorgen gemacht habe. Er meinte, ich soll ihm eine Schmerztablette geben und heute abend um 16 Uhr vorbeikommen. Tablette hat leider null geholfen.

Ich bin total in Sorge wegen meinem Hund. Ich muss dazu sagen, dass er noch nie in der Art "krank" war. Bisher waren wir nur wegen Verletzungen beim Tierarzt. Einmal hatte er eine leichte Blasenentzündung, aber das war nach einmal Antibiotika schon fast wieder weg, hat ihn also kaum beeinträchtigt. Kann es sein, dass er deswegen ein bißchen "übertreibt", weil er es einfach nicht kennt?

Gibt es irgendwelche Hausmittel, mit dem ich ihm das ganze erleichtern kann? Es sollte natürlich was sein, was nicht ins Ohr kommt, da kommen ja schon die Ohrentropfen vom Tierarzt rein. Ich dachte heute nacht an ein Kirschkernkissen, aber mir fiel ein, dass Wärme bei Entzündungen nicht so gut sein soll, oder liege ich da falsch? Gestern nacht habe ich mit ihm auf dem Sofa geschlafen und ihn dauernd gestreichelt, so ist er wenigstens halbwegs ruhig geworden.

Mein Freund meint, der Hund ist eben auch nur ein Mann und stellt sich deswegen so an. Er findet, dass ich übertreibe. Findet ihr auch? Seid ihr auch so besorgt, wenn eure Tiere krank sind? Eine Ohrenentzündung scheint ja häufig vorzukommen, wie ich im Internet gelesen habe. Aber eben bei uns jetzt zum ersten Mal.

Naja, mein Freund hatte mich heute morgen etwas beruhigt und jetzt habe ich gerade unsere Nachbarin beim Gassigehen getroffen. Die hat den Hund gesehen (Ohr hängt, Bindehautentzündung hat er ja auch noch, also mit tränendem Auge) und gleich den Teufel an die Wand gemalt: so hätte ihre Katze damals auch ausgesehen! Nach wochenlangen Behandlungen mit Ohrentropfen konnte sie das Maul nicht mehr öffnen. Sie wurde dann in Narkose gelegt und man stellte fest, dass sich die Entzündung bis in den Kiefer gefressen hatte und der Kopf voll mit Eiter war! Die Katze konnte nicht gerettet werden.

Jetzt habe ich natürlich noch mehr Angst. Okay, mein Hund wird erst seit gestern behandelt und ich werde die verstorbene Katze heute nachmittags auch beim Tierarzt erwähnen. Aber trotzdem mache ich mir noch mehr Sorgen. Hatte einer eurer Hunde schon mal eine Ohrenentzündung? War euer Hund nachts auch so unruhig? Wie lange hat es gedauert bis er wieder gesund war?

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo Studia!

Ich finde es auch wichtig und gut, dass du nochmal zum Tierarzt gehen willst. Sage dem Tierarzt doch mal, dass er mal ein Röntgenbild machen soll, dann kann er eigentlich sehen, ob die Entzündung nur im oberen Ohr sitzt oder eben tiefer in den Gehörgängen. Da helfen dann auch einfache Ohren-tropfen nicht mehr und es sollte schon ein Medikament wie Antibiotika geben werden. Wenn du nicht zufrieden bist, dann solltest du auch nicht zögern nochmal zu einem anderen Tierarzt zu gehen.

Ich hatte mal ein Meerschweinchen mit einer Ohrenentzündung. Ein Tierarzt sagte damals, das es nur eine normale Ohrenentzündung sei, aber durch die Tropfen, wurde es nicht besser und ich bin nochmal zu einem anderen Tierarzt gegangen. Dieser hat festgestellt, dass das Innenohr betroffen war und mein Schweinchen hat zu der Ohrensalbe noch Antibiotika bekommen. Sie hat auch den Kopf immer schief gehalten. Aber mit dieser Therapie wurde es dann besser und heilte ab.

Mein Hund hatte ebenfalls mal eine Ohrenentzündung. Allerdings waren seine Ohren ganz rot und haben komisch gerochen. Er hat sich dauernd dort gekratzt. Ich habe auch ein Medikament bekommen, was ich ins Ohr geben musste. Ich meine, dass es sich um Surolan gehandelt hat. Damit ist es dann auch weggegangen. Der Tierarzt hat mir dann noch empfohlen, regelmäßige Ohrspülungen bei meinem Hund zu machen. Ich habe dafür eine extra Spüllösung bekommen. Ich muss diese richtig tief ins Ohr spritzen und dann das Ohr gut durchkneten, anschließend schüttelt mein Hund die Lösung wieder raus. Seitdem hat mein Hund keine weitere Ohrenentzündung mehr gehabt.

Eine Kopfschiefhaltung könnte aber schon dafür sprechen, dass die Entzündung tiefer im Ohr deines Hundes sitzt. Da ist es schon gut, wenn du das nochmal untersuchen lässt. Lieber einmal zu viel zum Tierarzt gehen, als zu wenig. Ich drücke deinem Hund die Daumen. Berichte doch mal, was der Tierarzt gesagt hat.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo!

Bitte sprich den Tierarzt auf ein Antibiotikum an. Denn eine Ohrenentzündung sollte mit einem Antibiotikum, was auch gehirngängig ist, behandelt werden. Die Entzündung so dicht am Gehirn ist sonst sehr gefährlich und wenn der Hund auch den Kopf schief hält, dann sollte man wirklich vorsichtig sein. Das Kopf schief halten kann zu den Schmerzen auch noch bedeuten, dass das zentrale Nervensystem angegriffen ist. Und deswegen sollte man bei einer Ohrenentzündung ein Antibiotikum geben.

Tetraseptin ist ein hirngängiges Antibiotikum und darauf sollte auch der Tierarzt achten. Manche Tierärzte achten nciht darauf und verschreiben ein Antibiotikum, was zwar gegen die Entzündung hilft, aber wenn die Entzündung schon weitergewandert ist, dann hilft es nicht mehr.

Hat der Hund auch Fieber bei der Ohrenentzündung? Dann ist es noch wichtiger ein Antibiotikum zu geben. Denn dann wehrt der Körper sich bereits gegen die Entzündung und da eine Ohrenentzündung meist (nicht immer) bakteriell ist, sollte man auch dieses Medikament geben.

Der Hund stellt sich bestimmt nicht nur an. Es ist bestimmt ein richtig großer Schmerz. Wer als Mensch schon mal Ohrenschmerzen hatte, der weiß, was der Hund leiden muss und auch die menschlichen Ohrenentzündungen gehen meist nur mit Antibiotikum weg. Ohrentropfen sind übrigens nicht so gut, weil diese die Gehörgänge verkleben, wenn die Entzündung schon eitrig ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Danke für eure Antworten. Leider habe ich deine, Diamante, erst jetzt gesehen und konnte die Tierärztin nicht mehr auf dieses Antibiotikum ansprechen. Er hat jetzt Synulox bekommen. Weißt du, ob das auch gehirngängig ist? Ich finde hier im Netz irgendwie nichts dazu.

Also, ich war jetzt beim Tierarzt. Heute bei einer Ärztin, wir sind ja in einer Tierklinik und der Arzt, der gestern behandelt hat, war heute nicht da. Manchmal nervig, aber heute sehr gut. Die Tierärztin kam viel professioneller rüber. (@ Nelchen: bei der Katze meiner Nachbarin hat auch erst der zweite Tierarzt festgestellt, dass es so schlimm ist. Leider zu spät. :( Man muss echt rechtzeitig wechseln, wenn man unsicher ist.)

Ich habe der TÄ nochmal alles beschrieben. Mein Hund hat ja heute mittag auch noch angefangen zu kratzen. Außerdem hat sie genauer nachgefragt, als ich von den Gleichgewichtsstörungen erzählt habe. Fieber hat er übrigens keins. Gestern nacht hatte er im Gegenteil eher kalte Ohrspitzen (an der Muschel natürlich heiß wegen der Entzündung). Der Hund hat aufgejault, als sie ihm mit diesem Gerät ins Ohr geschaut hat. Deshalb soll ich ihm heute abend nochmal Schmerztabletten geben, aber dreimal soviel wie mir der Arzt gestern empfohlen hat.

Die TÄ hat ihm das Antibiotikum erstmal gespritzt. Morgen früh soll ich nochmal kommen. Wenn es nicht deutlich besser wird, soll ich ihn gleich nüchtern lassen. Dann muss sie ihn in Narkose legen und den Gehörgang absaugen und reinigen. Sie konnte jetzt nicht bis zum Trommelfell sehen, weil da Flüssigkeit davor ist. Gestern lief ihm auch schon ein wenig klebrige Flüssigkeit zum Ohr raus. Es ist eine klare Flüssigkeit. Die TÄ hat mich auch gefragt, ob das ganz plötzlich aufgetreten ist. Vielleicht hat er doch einen Fremdkörper drin? Vorgestern ist er abends durchs Gebüsch. Wenn irgendein Zweig unter der Flüssigkeit ist, hat ihn der TA gestern ja auch nicht sehen können.

Meine Mutter meinte, Menschen haben nachts stärkere Ohrenschmerzen als tagsüber, so ist es wohl auch bei Tieren. Momentan sitzt mein armes Hundi mit seinem Halskragen im Flur und wartet auf meinen Freund. Der kann ihm dann noch ein bißchen was zu essen mit den Tabletten geben, dann muss er ja nüchtern bleiben wegen morgen früh. Bin ganz froh, dass wir jetzt einen anderen Tierarzt hatten. Ich hoffe, es wird besser und er muss morgen nicht in Narkose.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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