Leinendruck / An der Leine gehen
Ich habe nun mehrfach gehört, dass man den Hund möglichst locker an der Leine lassen soll, da es sonst Stress für ihn bedeutet. Das habe ich auch soweit nachvollzogen und im Prinzip bin ich ja auch bereit, ihn locker laufen zu lassen, allerdings gestaltet sich das doch manchmal recht schwierig.
Wenn ich die Leine so kurz nehme, dass er direkt neben mir läuft, finde ich es eigentlich am Angenehmsten, denn dann läuft er eben brav geradeaus. Allerdings wird natürlich Druck auf die Leine ausgeübt, wenn er zur Seite zieht und einen Baum markieren will.
Allerdings finde ich es auch problematisch, wenn ich die Leine ganz lang und locker lasse. Dann läuft er mir nämlich kreuz und quer vor den Füßen herum und entscheidet sich nicht wirklich für eine Seite. Auch finde ich es beispielsweise Joggern gegenüber nicht so schön (er bellt sie an und will zu ihnen laufen), wenn er so viel Spielraum mit der Leine hat, dass er so auf sie zukommen kann, die fühlen sich dann bestimmt auch genervt oder bekommen Angst. (Das mit den Joggern gewöhnen wir ihm gerade ab, allerdings klappt es noch nicht zu 100 %).
Vielleicht weiß von euch jemand einen Rat mit der Leine? Wie macht ihr das mit eurem Hund? Unsere nächste Trainingsstunde ist erst in zwei Wochen und bis dahin wollte ich eigentlich nicht im Unklaren bleiben.
Hallo!
Ehrlich gesagt, finde ich, dass du ein Problem daraus machst, wo doch eigentlich keins ist. Wenn ich mit meinem Hund Gassi gehe, dann lasse ich die Leine natürlich lang. Denn er soll sich ja auch aussuchen können, wo er schnuppern und mal Pippi machen will. Der Spaziergang sollte für ihn doch Entspannung sein und ihm Freude machen. Ich habe mal gehört, dass Gassi gehen und schnuppern, wie Zeitung lesen für den Menschen ist.
Ich fände es da gemein, wenn ich ihn nur an der kurzen Leine laufen lassen würde. Wenn uns jemand entgegen kommt, dann nehme ich die Leine kurz und lasse meinen Hund direkt neben mir laufen. So bald der Jogger oder die anderen Spaziergänger weg sind, kann er wieder an der langen Leine laufen. Genauso ist es auch, wenn er abgeleint ist. Ich denke, dass der Spaziergang für einen Hund nur frustrierend ist, wenn er nur kurz gehalten wird und nicht so laufen kann, wie er gerne möchte.
Ja, natürlich lasse ich den Hund länger laufen, wenn wir "ungestört" sind. Allerdings gehe ich auch öfter mal kurz mit ihm durch den Park vor der Haustür und da kommen eben alle 2 Minuten Jogger, Spaziergänger oder Kinder angelaufen. Da wäre ich dann ständig damit beschäftigt, die Leine zu verändern.
Außerdem soll sich der Hund doch gar nicht aussuchen, wo es lang geht, das macht doch Frauchen. Vielleicht vertritt deine Hundeschule da aber auch eine andere Ansicht (wenn du überhaupt in einer warst). Bei uns soll der Hund eben lernen, dass nicht alles nach seinem Willen geht und es ihm auch nichts ausmacht, wenn er mal weggezogen wird.
Ich nehme an, Dein Hund ist noch sehr jung? Bei denen ist das ganz normal, dass sie an der Leine noch ziemlich herumspringen, mal hierhin, mal dorthin laufen, ist ja alles sooo interessant und überall schnuppert was. Das ist im Prinzip nur eine Übungssache, funktioniert leider nicht von heute auf morgen.
Versuch es mal so: Vor dem Spazierengehen den Hund schon ordentlich toben lassen, so dass er seinen Bewegungsdrang ausgelebt hat. Hast Du einen großen Garten, ihn ruhig da rennen lassen, vielleicht einen Ball oder was anderes werfen, was er halt gerne macht. Gehst Du dann spazieren, läuft der Hund (es sei denn, Du hast einen von einer Rasse, die nicht müde zu kriegen ist) meist viel ruhiger und besser. Arbeite dann viel mit der Stimme, also immer seinen Namen nennen und "Hier!" rufen, wenn er woanders hin will. Leckerlis dabeizuhaben ist oft auch ganz hilfreich, allerdings sollte der Hund nur belohnt werden, wenn er dann wirklich an Deine Seite kommt. Nicht dem Hund nachlaufen, sondern ihn zu Dir rufen.
Schnuppern lassen an Bäumen und ähnlichem sollte aber ruhig auch erlaubt werden, nur halt nicht auf der ganzen Strecke. Wenn Du immer den gleichen Weg gehst, kannst Du ja gut auch ein Stück festlegen, wo er dann ausführlich schnuppern darf. Oder andere Hunde begrüßen, das finde ich auch immer ganz wichtig. Allerdings sollte Dir der Hund gehorchen. Schnuppern lassen sollte also nicht bedeuten, dass er Deine Befehle überhört.
Jogger sind für Hunde meist sehr interessante Objekte (ebenso Nordic Walker - meine eine Hündin fand die Stöcke immer so toll und wollte stets gern hinterher). Da Dein Hund bei ihnen noch bellt, versuch zum Üben mit dem an der Leine gehen Wege zu nehmen, wo Du weitgehend ungestört bist. Denn Jogger und alles andere lenken Deinen Hund ja doch noch stark ab.
Hallo nochmal!
Ich war in keiner Hundeschule. Allerdings habe ich mit meinem Hund auch geübt, dass er sich wegziehen lässt oder eben auf ein " Pfui " davon ablässt irgendwo zu schnuppern. Wenn ich nicht möchte, dass er irgendwo schnuppert oder anhält, dann wird er eben weiter gezogen. Das ist auch nie ein Problem.
Aber der Spaziergang soll doch für den Hund sein und ich finde es da wichtig, dass man ihn auch mal länger irgendwo schnuppern lässt. Mein Hund wechselt auch nicht dauernd die Seiten, wenn er an der langen Leine geht. Für mich gehört es aber einfach zum Gassi gehen dazu.
Ich denke, du solltest dann auch fürs Gassigehen an der Leine Kommandos einführen, mit denen du deinem Hund verschiedenes erlaubst oder nicht. Der Hund kann ja nicht ahnen, dass er nur auf einer Seite gehen soll.
Mein Hund darf solange er nicht bei Fuß gehen soll, auch an der Leine kreuz und quer laufen. Ich meide aber auch Wege, an denen viele Jogger oder Radfahrer unterwegs sind. Wenn doch mal viele kommen, muss er Fuß laufen. Solange er kein Kommano bekommt, geht er zickzack den Weg entlang. Es gibt vielleicht an beiden Seiten was interessantes zum Beschnuppern.
Wir haben früher manchmal einen Mann getroffen, der mit seinen beiden Hunden immer Fahrrad fuhr. Die beiden waren zwar ohne Leine, aber sie kannten die Kommandos "links" und "rechts". Je nachdem, was für ein Kommando der Mann gab, sind sie rechts oder links von ihm gelaufen. Ich denke, das könntest du deinem Hund auch an der Leine beibringen. Oder du lässt ihn an der Leine eben generell nur noch auf einer Seite schnuppern.
Beim Gassigehen würde ich ihm aber eigentlich schon Spielraum lassen. Der Hund soll ja schnuppern und vorallem auch sein Geschäft machen. Das machen die meisten nicht direkt am Straßenrand. Sobald er sich nicht mehr für Passanten interessiert, kann er die Länge der Leine ja auch nutzen, um ins Gras zu gehen.
Das mit dem an-der-Leine-ziehen ist so eine Sache: solange der Hund nicht gehorcht, kommt man garnicht drumherum, mal an der Leine zu ziehen. Ich finde auch, dass das Ziel ist, dass keiner von euch beiden mehr an der Leine zieht, bzw, ziehen muss. Aber da ist immer eine Menge Übung nötig.
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