Poker: Texas Hold'em

vom 21.07.2009, 15:07 Uhr

Allgemeines
Texas Hold'em ist die wohl meist gespielte Pokervariante auf der ganzen Welt. Es wird in den Casinos gespielt, im Fernsehen übertragen und ist die Hauptveranstaltung bei der jährlich stattfindenden Poker-Weltmeisterschaft (WSOP - World Series Of Poker). Zudem ist es relativ leicht erlernbar.

Grundlegendes
Gespielt wird mit einem Blatt zu 52 Karten ohne Joker und mit zwei bis zehn Spielern. Theoretisch können auch mehr als 10 Spieler teilnehmen, wirklich sinnvoll ist das aber nicht. Texas Hold'em kann als Fixed-Limit, Pot-Limit oder No-Limit gespielt werden. Die No-Limit Variante (also keine Begrenzung des Einsatzes in den Wettrunden) ist jedoch die beliebteste, da diese viel Action am Tisch verspricht. No-Limit Texas Hold'em wird oft auch als die "Königsklasse" des Pokers bezeichnet.

Vor dem Spiel wird die Position des Dealer-Buttons und damit der erste Dealer bestimmt. Dafür erhält jeder Spieler eine Karte. Wer die höchste Karte hat ist in der ersten Runde der Dealer. Haben zwei Spieler die gleiche Karte (z. B. Asse), entscheidet die Farbe der Karten. Am höchsten ist Pik, dann kommt Herz, Karo und Kreuz. Im eigentlichen Spiel haben die Farben aber keine Bedeutung.

Weitere grundlegende Kenntnisse die zum Spielen von Texas Hold'em benötigt werden, finden sich in diesem Thread: Poker: Allgemeine Grundkenntnisse

Ablauf
Texas Hold'em wird immer mit Blinds als Grundeinsätze gespielt. Am Anfang jeder Runde müssen also Small-Blind und Big-Blind gesetzt werden. Danach werden die Karten ausgeteilt. Jeder Spieler erhält zwei verdeckte Karten (die sie sich natürlich ansehen dürfen). Nun folgt bereits die erste Wettrunde. Diese Phase wird auch "Preflop" genannt.

Nachdem die erste Wettrunde beendet ist werden drei offene Karten auf den Tisch gelegt (der so genannte "Flop"). Nun folgt die zweite Wettrunde. Danach wird eine weitere Karte offen auf den Tisch gelegt (die "Turn" Karte). Wieder folgt eine Wettrunde. Nun wird eine fünfte Karte offen auf den Tisch gelegt (die "River" Karte) und es folgt eine letzte Wettrunde.

Nun kommt der "Showdown". Die verbliebenen Spieler decken also ihre Karten auf und bestimen den Gewinner. Der Spieler mit dem besten Blatt gewinnt.

Das beste Blatt bestimmen
Beim Showdown gewinnt der Spieler mit den fünf besten Karten. Jeder Spieler hat zwei Karten auf der Hand, und fünf Karten liegen am Schluss offen auf dem Tisch. Die fünf offenen Karten (auch "Community-Cards" oder "Gemeinschaftskarten" genannt) können von jedem Spieler genutzt werden. Das bedeutet, dass jeder Spieler aus den sieben Karten die er hat (die fünf in der Mitte und die zwei auf der Hand) sich die besten fünf Karten aussuchen darf, bzw. die fünf Karten die für den Spieler das beste Blatt bedeuten.

Ein Beispiel. Nehmen wir an, dass noch zwei Spieler bis zum Showdown verblieben sind. Die Gemeinschaftskarten sind: 5-6-8-8-10. Spieler 1 hat 7-9 auf der Hand. Spieler 2 hat 8-Ass auf der Hand. Spieler 1 gewinnt also. Er hat eine Straight: 5-6-7-8-9. Spieler 2 verliert, er hat "nur" einen Drilling mit Ass als Kicker: 8-8-8-Ass-10

Ein anderes Beispiel. Die Gemeinschaftskarten sind: 2-7-Bu-Da-Ass, alle in Herz (also liegt bereits ein fertiges Flush auf dem Tisch). Spieler 1 hat 3-Kreuz und 6-Herz auf der Hand. Spieler 2 hat Ass-Pik und 10-Herz auf der Hand. Spieler 2 gewinnt also, denn er kann folgendes Flush bilden: 7-10-Bu-Da-Ass in Herz. Spieler 2 kann mit seinen Karten zwar auch ein Flush bilden, aber nur ein kleineres: 6-7-Bu-Da-Ass in Herz.

Ein letztes Beispiel. Die Gemeinschaftskarten sind: 4-4-4-Kö-Kö. Es liegt also bereits ein fertiges FullHouse auf dem Tisch. Spieler 1 hat 2-Ass auf der Hand. Spieler 2 hat 5-7 auf der Hand. In diesem Fall gibt es einen SPlitPot. Beide Spieler teilen sich also den Gewinn, denn niemand kann mit seinen Handkarten ein besseres Blatt bilden als das FullHouse das bereits auf dem Tisch liegt.

Spezielle Regeln beim Texas Hold'em

Ass zur Straight: Das Ass kann bei Texas Hold'em auch als 1 benutzt werden. Mit dem Ass kann also folgende Straight gebildet werden: Ass-2-3-4-5. Nicht möglich ist aber z. B.: Kö-Ass-2-3-4

Der Dealer im Heads-Up: Heads-Up bedeutet, dass sich nur zwei Spieler an einem Spieltisch befinden. In dieser Situation gilt: Der Dealer setzt stets den Small-Blind, der andere Spieler stets den Big-Blind. Der weitere Ablauf folgt den normalen Regeln.

Die Burn-Cards: Jedes mal bevor der Flop, die Turn-Karte oder die River-Karte aufgedeckt werden, wird die oberste Karte im Kartenstapel verdeckt beiseite gelegt. Dies ist aus zwei Gründen sinnvoll:
1. Manipulationen wird vorgebeugt.
2. Es bringt keinen so großen Vorteil, wenn ein Spieler die oberste Karte des Kartenstapel erkennt, z. B. weil diese beschädigt ist.

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Zuletzt geändert von Gio am 15.12.2010, 20:47, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Texas Hold'em ist ein schnell zu lernendes Pokerspiel. Es ist die am häufigsten angebotene Variante des Pokerspiels in Spielbanken und bei Pokerturnieren neben Omaha Hold'em und Seven Card Stud. Wenn man Texas Hold'em spielen kann, sind die verschiedenen Varianten leichter zu lernen. Vielleicht findet man dann auch das Pokerspiel heraus, was am meisten Spaß macht.

Und ganz bestimmt macht es vielen Pokerspielern Spaß, sich Stunde um Stunde in privater Runde oder im Casino um die Ohren zu schlagen. Bei manchen eingefleischten Pokerspielern steigt die Spannung irgendwann ins Unermessliche. Wen einmal die Spielleidenschaft gepackt hat, kommt schlecht oder nicht mehr von ihr los. Es wurde genug über den Ablauf geschrieben, so dass ich mir das ersparen kann.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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