Die Trinkgewohnheiten (Alkohol) der Deutschen
Hallo,
öfters habe ich schon mit verschiedenen Leuten über dieses Thema gesprochen, jedoch nur einer versteht es - mein Vater, denn er trinkt seit einigen Jahren gar nichts mehr. Und zwar geht es mir darum welche Gewohnheiten die Deutschen bezüglich des Trinkens von Alkohol haben. Hierbei kann ich nicht viel über die Gewohnheiten des Westens sagen, aber viel über die des Ostens, auch die in der DDR.
Es ist sicher nicht generell etwas gegen das Trinken alkoholischer Getränke einzuwenden, aber es ist immer eine Frage der Menge und der Regelmäßigkeit. Dazu gibt es auch verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen, um diese soll es mir hier aber gar nicht gehen. Viele (vor allem auch junge Leute) trinken täglich Alkohol, ob nun Bier oder Wein oder gar Spirituosen. Viele können sich den Alltag gar nicht ohne den Konsum vorstellen. Bei vielen ist es eigentlich schon eine Sucht, aber es wird keinem bewusst, weil es eben "normal" ist, fast jeder macht es so und es ist immer so gewesen und irgendwie brauchen es die Leute.
Ich finde es ist schon zuviel wenn man täglich trinkt, auch wenn es nur eine Flasche Bier ist, Alkohol ist trotzdem immer noch ein Nervengift. Ich könnte gar nicht täglich trinken, aber auf einer Feier trinke ich schon auch ganz gern mal etwas. Schlimm finde ich auch wenn Leute alleine trinken, in Gesellschaft ist es noch ein wenig nachvollziehbar.
Um wieder auf die DDR zurück zu kommen, da war das Trinken immer normal. Klar soviel gab es nicht, aber der Konsum war sehr umfangreich (war auch günstig zu beschaffen) und niemand machte sich Gedanken darüber.
Wie haltet ihr das, was ist eure Meinung dazu, findet ihr ich denke übertrieben oder seht ihr es ähnlich?
SariKari hat geschrieben:Schlimm finde ich auch wenn Leute alleine trinken, in Gesellschaft ist es noch ein wenig nachvollziehbar.
Die Argumentation ist doch quatsch. Wenn man alleine trinkt manifestiert sich gleich der Alkoholiker-Status und sobald man aber in Gesellschaft trinkt ist es akzeptiert weil es ja normal ist. Wenn ich jetzt z.B. am morgigen Samstag nicht weggehe und zwei oder drei Bier beim Fernsehn trinke oder ich weggehe und zwei oder drei Bier trinke und mit Sicherheit dann auch noch ein paar Schnaps, was ist dann wohl schlimmer? Wenn man das Wort schlimm an dieser Stelle überhaupt benutzen kann.
Natürlich ist das eine Frage der Menge und auch der Regelmäßigkeit. Wobei ich jemanden, der ein Glas Rotwein am Abend trinkt und das eben an jedem Abend, noch lange nicht als Alkoholiker bezeichnet würde.
Ich glaube aber nicht, dass das was mit der DDR zu tun hat, wie kommst du denn genau auf diese Idee?
Und mich stört es auch, dass du behauptest, dass du Leute schlimm findest, die alleine trinken. Wieso findest du das schlimm? Ich selbst trinke so gut wie gar nichts, mal auf einer Feier ein Gläschen Rotwein aber auch mal alleine ein Glas, weil ich dann nämlich, anders als sonst, nicht fahren muss. Da ich grundsätzlich nichts trinke, wenn ich fahre, ich aber viel fahre, kann ich schon allein deswegen nichts trinken. Warum ich dann alleine ein Gläschen trinke (kommt vielleicht 5 mal im Jahr vor)? Weil es ein Genussmittel ist und ich mir an dem Abend mal was gönne.
Was Du schreibst ist wohl mal wieder mehr Meinung als Ahnung, denn nachweislich geht der Trinkkonsum gerade bei Jugendlichen zurück, sprich: Es trinken immer weniger Jugendliche und es wird immer weniger häufig von der Masse auch bei typischen "Gelegenheiten" getrunken. Das wird natürlich in der Öffentlichkeit dadurch ausgeglichen, dass diejenigen, die noch trinken wiederum "härter" trinken, sprich: Komasaufen.
Und wo gehört Trinken denn heute zum Alltag? Trinken in der Öffentlichkeit ist größtenteils geächtet und das Trinken allgemein hat den "Coolness" Faktor schon lange verloren, so wie das Rauchen. Nachweislich haben auch die Produzenten von alkoholischen Getränken immer mehr mit Absatzrückgängen zu kämpfen, egal ob leichter oder schwerer Alkohol. Das kann man übrigens alles schön beim Statistischen Bundesamt und beim Gesundheitsministerium nachlesen, bei Bedarf kann ich auch die genauen Links raussuchen .
Gibt`s für deine Behauptungen mal abseits von "Erfahrung" und "Meinung" auch erwiesene Fakten, die dafür sprechen? Oder ist das wieder nur dummes Gesabbel ohne Ahnung?
SariKari hat geschrieben:Um wieder auf die DDR zurück zu kommen, da war das Trinken immer normal. Klar soviel gab es nicht, aber der Konsum war sehr umfangreich (war auch günstig zu beschaffen) und niemand machte sich Gedanken darüber.
Ja, wieder eine dieser Kiddie Meinungen weil er das von XYZ gehört hat und dabei nur wieder die Hälfte verstanden wurde, wenn überhaupt! Alkohol war in der DDR also günstig zu beschaffen? Deswegen war es auch ein Tauschgut oder was, weil jeder davon soviel hatte, dass es dadurch einen hohen Tauschwert bekam - eine Hand voll Sand vom Strand kann ich ja auch bei jeder Bank gegen Gold eintauschen, wer kennt das nicht?
Trinkgewohnheiten des Westens und des Ostens? Ich fühle mich gerade 20 Jahre zurückversetzt, die Wende ist aber bei dir schon angekommen, oder? Meiner Meinung nach gibt es da keine großen Unterschiede mehr und nach 20 Jahren immer noch vom Westen und vom Osten zu sprechen finde ich irgendwie schwach.
Auch dein Argument mit dem Trinken auf Feiern, wieso ist es denn gesellschaftlich sowohl anerkannt, als auch gefordert, dass auf einer lustigen geselligen Feier der Alkohol in rauhen Mengen fließen muss? Das habe ich schon so oft festgestellt, das einzige Argument, was zulässig ist, nichts zu trinken ist das Autofahren. Dinge wie "es schmeckt nicht" oder "ich kann auch ohne Alkohol lustig sein" ziehen da meistens nicht, man wird groß angeschaut und immer wieder zum Alkohol trinken animiert und angestiftet. Und ehrlichgesagt empfinde ich es dann als noch viel schlimmer in Gesellschaft quasi unter Druck zu trinken als zu Hause, wo man es ja dann doch eher macht weil es einem schmeckt und nicht weil es erwartet wird.
Ich kann mich auch nur Subbotnik anschließen, dass sich das Trinkverhalten ähnlich wie das Rauchverhalten gerade bei den Jugendlichen gewandelt hat. Ich sehe das unter anderem auch an meiner Cousine, die ist gerade in dem jugendlich kritsischen Alter und da wird in der Klasse weder geraucht noch gesoffen, man braucht das nicht um cool zu sein. Allerdings würde ich da immer noch einen Unterschied zwischen den einzelnen Schulformen machen denn rauchen und trinken ist für mich auch immer noch stark dem Intellekt unterworfen, das sehe ich auch immer wieder in der Klinik bei vielen Patienten.
Und meine gesamte Familie kommt aus der DDR, da war das Trinken garantiert nicht normaler als in der BRD, es gab hier eben auch Alkoholiker aber du schreibst das ja, als wäre der Alkoholismus hier normal gewesen. Klar kann oder muss man Alkohol in gewisser Hinsicht als Art Droge bezeichnen aber es kommt eben immer drauf an, wie man damit umgeht und nur weil man vielleicht mal ab und an etwas trinkt, eventuell auch allein zu Hause auf der Couch ist man noch lange kein Alkoholiker. Deswegen finde ich nicht, dass Alkohol plötzlich verboten werden sollte oder jeder ab jetzt asketisch dem Alkohol entsagen sollte.
Da finde ich es ehrlichgesagt schlimmer, jeden Tag eine Zigarette zu rauchen als jeden Tag ein Bier zu trinken, denn Zigaretten richten wesentlich größeren Schaden auch schon in geringeren Mengen im Körper an. Und wenn kleine Mengen Alkohol so furchtbar schrecklich wären, würden auch nicht so viele Arzneimittel auf Alkoholbasis hergestellt werden. Und ehrlichgesagt kenne ich in meinem ganzen Umfeld niemanden, der jeden Tag Alkohol trinkt, nicht mal "nur" ein Bier. Man sollte auch das, was um die Mittagszeit bei RTL und Pro7 läuft nicht auf die Allgemeinheit übertragen.
Hallo SariKari!
Der Alkoholkonsum der Gesamtgesellschaft in Deutschland geht deutlich zurück. "Von früher" und aus Erzählung weiß ich, dass es damals sehr wohl üblich war sehr viel mehr Alkohol zu trinken und beispielsweise regelmässig in Kneipen zu gehen- auch unter der Woche. Auch wurde früher nebenher einfach so Alkohol getrunken, zum Mittagessen zum Beispiel. Wer macht das heute denn noch?
Wer ein wenig die Medien verfolgt dürfte auch in den vergangenen Jahren mitbekommen haben, dass das "Kneipensterben" diesbezüglich zum Schlagwort geworden ist. In welcher Kneipe ist denn der Gastraum in der Woche noch voll? Mehr als zwei-drei Leute sitzen dort doch nie, sieht man von sozialen Knotenpunkten mal ab. Und selbst am Wochenende stehen Kneipen eher leer, als dass sie gerammelt voll sind.
Zum privaten Konsum der Gesamtbevölkerung kann man keine definitiven Statistiken geben, aber wenn man sich das geringere Kapital der Massen anschaut, die Überalterung der Gesellschaft, stärkere Alkoholkontrollen im Verkehr und am Arbeitsplatz und die Ächtung von Betrunkenen in der Öffentlichkeit kann man einige Gründe erkennen, warum dies so ist. Vor ein-zwei Jahrzehnten wurde zum Beispiel auf dem Bau beispielsweise noch sehr viel getrunken, es stand oft eine Kiste Bier herum, wie mir Familienmitglieder berichteten. Dass dies zurück gegangen ist liegt jetzt auch nicht an der hohen Anzahl islamischer Schwarzarbeiter, sondern einfach daran, dass man sich sowas nicht mehr erlauben kann wenn die Jobs in diesem Bereich eh eng gesät sind und man mit teuren Maschinen hantiert.
Und auch die typische "Säufergruppe" der Studenten trinkt bei weitem nicht mehr so viel wie vor einigen Jahrzehnten. Wenn ich da an Studienberichte meiner Verwandten denke und auch noch weiter in die Vergangenheit gehe- 19. Jhdt- da wurde in männlichen Studentenkreisen wahnsinnig viel Alkohol konsumiert. diese Massen könnte man sich heute nicht mehr vorstellen, wenn man als Student nebenher jobt, Praktikas macht und möglichst gute Klausurergebnisse erreichen muss.
Und wenn ich diesbezüglich höre "früher war das ganz anders" möchte ich mal Deutschlands kulturellen Darling Goethe anführen. Der trank wie ein Loch, mehrere Flaschen Wein täglich. Und damit war er nicht allein.
Hallo,
gut da haben wir uns entweder falsch verstanden oder ich habe mich ungünstig ausgedrückt. Gegen ein Glas Wein hin und wieder oder auch Bier ist natürlich nichts einzuwenden, es ist ein Genussmittel. Aber es ist eben auch ein Nervengift.
Und ich wollte darauf hinaus, dass diese Trinkgewohnheiten in der DDR teilweise recht ausgeprägt waren und diese Gewohnheiten übernommen wurden, einen Vergleich zum Westen habe ich nicht gezogen, denn dies kann ich nicht beurteilen.
Auch dein Argument mit dem Trinken auf Feiern, wieso ist es denn gesellschaftlich sowohl anerkannt, als auch gefordert, dass auf einer lustigen geselligen Feier der Alkohol in rauhen Mengen fließen muss? Das habe ich schon so oft festgestellt, das einzige Argument, was zulässig ist, nichts zu trinken ist das Autofahren. Dinge wie "es schmeckt nicht" oder "ich kann auch ohne Alkohol lustig sein" ziehen da meistens nicht, man wird groß angeschaut und immer wieder zum Alkohol trinken animiert und angestiftet.
Genau das ist ja der Punkt, es ist völlig selbstverständlich und wenn einer nicht mitrinkt kommen oben genannte Kommentare, weil es so völlig "normal" ist.
Ja, wieder eine dieser Kiddie Meinungen weil er das von XYZ gehört hat und dabei nur wieder die Hälfte verstanden wurde, wenn überhaupt! Alkohol war in der DDR also günstig zu beschaffen? Deswegen war es auch ein Tauschgut oder was, weil jeder davon soviel hatte, dass es dadurch einen hohen Tauschwert bekam - eine Hand voll Sand vom Strand kann ich ja auch bei jeder Bank gegen Gold eintauschen, wer kennt das nicht?
Einfaches Bier war nicht zwingend ein Tauschgut, aber ich habe es erzählt bekommen und die Gewohnheiten von heute müssen ja irgendwo herkommen. Okay dann kennst du vielleicht niemanden der regelmäßig trinkt, ich kenne aber schon einige. Natürlich gibt es Unterschiede, auch vom Bildungsstand abhängig. Aber wenn es hier eben verbreitet ist und ich das beobachten kann und jemand anderes nicht, kann man das doch akzeptieren?
Und was das allein trinken betrifft spreche ich nicht von mal einem Glas Wein, sondern täglichen Konsum und schon der tägliche Konsum ist schädlich. Aber gut mit genau diesen Antworten hatte ich gerechnet. Jeder soll das selbst entscheiden, aber sein Trinkverhalten seiner Gesundheit zuliebe hin und wieder hinterfragen oder nicht?
Ich glaube, das die Trinkgewohnheiten im goldenden Westen gar nicht soviel anders waren. Wobei man in bestimmten gesellschafltichen Kreisen wohl eher Wein statt Bier getrunken hat.
In meiner Kindheit ( ich wuchs im Westen auf, lange vor dem Fall der Mauer) war es so, das unsere Eltern jeden Abend ihr Bier getrunken haben. Meistens noch einen fernet dazu. Der Fernet wurde ab und an durch diverese Obstwasser, Grappa oder Cognac ersetzt.
Bei uns lief das jeden Abend so ab: 20:15 Uhr stand das Abendessen auf dem Tisch. Da wurde dann gegessen. Nach dem Essen wurden das Geschirr in die Küche gebracht und die Spülmaschine befüllt. Danach ging es meistens auf die Couch für meine Eltern. Entweder wurde das Bier schon nach dem Spülen mit ins Wohnzimmer gebracht oder Muttern oder wir Kinder holten es.
Für uns gehörte als Teenager Alkohol dazu. Nicht unter der Woche. Aber am Wochenende. Auch auf Familienfeiern ( da auch unter der Woche) und auf privaten Partys.
Ab und an fand ich es damals eher witzig. Heute denke ich da anders drüber. Vorallem auch weil es in meiner Familie zum Teil echt ausgeartet ist. Zum Beispiel das Heilig Abend zum Besäufnis genutzt wurde. Wobei da aber auch nur Bier und eher harte Sachen im Haus waren. Da Beides nicht wirklich mein Fall war und meine Mutter es irgendwie nie schaffte was für mich da zu haben ( ja sie wusste was ich mag), sass ich dann halt dabei oder bin halt früher heim gegangen.
Und es war auch ein gewisser Zwang dahinter. Ich werde nie vergessen wie mein Vater meine Mutter ( damals schwer krank) an ihrem letzten Weihnachtsfest mit uns förmlich zwang ein Bier zu trinken. Welches sie an sich gar nicht wollte. Aber er nicht nachliess und ständig sagte: Ein Bier kannst du doch trinken. Ich habe extra Kölsch für dich gekauft, die sind nicht so gross. Und so weiter.
Und auch heute ist es noch so, wenn wir gemeinsam weggehen, muss immer ein Bier her. Und mich kotzt das nur an. Ich hatte mal zu einer Feier bei mir eingeladen und bat alle Gäste die Getränke mitzubringen. Da ich keinen Alkohol mehr trinke, noch dazu einen trockenen Alkoholiker angeladen hatte, sagte ich ausdrücklich, aber keine alkoholischen Getränke. Meinem Vater sagte ich das X Mal. Irgendwas sagte er dann, aber ein Bierchen darf er doch mitbringen? Und ich sagte nur, ich sagte keinen Alkohol. Begeistert war er nicht, aber er kam ohne.
Und ich weiss, das während der Jugendzeit meines Vater oder er als junger Erwachsener schon viel getrunken hat. Ich lernte mal die Frau seines damaligen besten Freundes kennen. Der ist heute Alkoholiker. Trinkt auch tagsüber. Mein Vater hat wieder gelegentlich Kontakt. Der redet aber nur abfällig über seinen ehemals besten Freund, weil er halt tagsüber trinkt. Und ich schlucke jedes Mal wenn mein Vater deswegen was sagt. Ich denke dann immer: Hallo? Die Grundlage habt ihr damals gemeinsam gelegt! Nur bist du Vater da noch raus gekommen. Bei ihm hat es sich halt anders entwickelt.
Früher wurde aber auch generell lachser mit Alkohol umgegangen. Ich habe vor Jahren mal in einem Betrieb gearbeitet, da habe die Männer auch Anfangs am Arbeitsplatz getrunken. Das gehörte dazu. Vor meiner Zeit hatte wohl der damalige Chef das Bier auch regelmässig hingestellt. Mit meiner Einstellung gab es auch eine Betriebsübernahme und der neue Chef machte das nicht mit. Der hat den Alkohol dann auch während der Arbeitszeit verboten. Und das nicht nur weil er es nicht wollte. Da sind ja auch Sachen in Richtung Arbeitssicherheit zu beachten. Unfallschutz etc.
Hallo Sarikari!
Im Grunde sehe ich es so wie in deinem Ausgangspost beschrieben. Täglichen Alkoholkonsum finde ich auch schon relativ problematisch. Zumindest wenn es wirklich zur Gewohnheit wird. Es gibt ja durchaus immer mal Zeiten wie Urlaub oder Festival, wo man eben entweder jeden tag trinkt oder eben jeden Abend auf der mediterranen Terrasse mit Meerblick einen Wein genießt
Aber wie du es sagtest: Im Alltag "um runterzukommen" jeden Abend einen trinken, womöglich noch mehr als nur ein Bier, ist definitiv etwas zu viel des Guten meiner Meinung nach. Ich selbst trinke relativ unregelmäßig. Als Student kann es mal vorkommen, dass ich 3mal in der Woche angetrunken nach Hause komme - dann sind halt mal alte Freunde zu besuch, eine bestandene Klausur zu feiern und vielleicht noch ein Geburtstag eines Kommolitonen, da passiert das mal.
Dafür wird dann eben in der nächsten Woche nur mal einen Abend ein Alster genossen. Bei solchen niedrigen Alkoholdosen bin ich auch ehrlich gesagt etwas toleranter, seitdem ich versucht habe mich mit Alster zu betrinken und kläglich gescheitert bin
zu Littlesister: Woran besteht denn deiner Meinung nach der Unterschied zwischen regelmäßigem Alkoholkonsum tagsüber und regelmäßigem Alkoholkonsum abends? Also warum klassifizierst du den Freund deines Vaters als Alkoholiker, weil er tagsüber trinkt und deinen Vater nicht, weil er abends trinkt? Zumindest hast du keine signifikanten Unterschiede in der Menge des Konsums genannt, deshalb wurde ich etwas stutzig.
@ Herr Lehmann
Ich weiss halt rein zufällig mehr aus seinem Leben. Ich erwähnte ja, das ich seine Frau gut kenne. Der Mann geht schon morgens in die Kneipe. Und das nicht für ein oder zwei Bier. Und die Trinkerei zieht sich wohl auch den ganzen Tag. Und mein Vater hat wohl mehrfach mit ihm tagsüber telefoniert und er war kein einziges Mal nüchtern.
Und wenn man schon am Telefon merkt, das der andere nicht nüchtern ist, muss derjenige schon einiges getrunken haben. Und ich halte regelmässige Trinkerei über den Tag verteilt, quasi so das es so gut wie keinen wirklich nüchteren Moment gibt und das über Jahre hinweg schon für Alkoholismus. Ich möchte den Mann auch nicht verurteilen. Für mich ist es eine Krankheit. Und ich kann aber den Umgang meines Vaters mit dem Thema nicht verstehen.
Ob mein Vater abhängig ist oder nicht? Gute Frage. Er legt Wert auf sein Bierchen Abends. Trinkt auch gerne mal mehr wenn er am nächsten Tag nicht arbeiten muss. Und das zum Teil halt auch auf Kosten anderer. Zumindest sehe ich das so. Aber ich habe da halt generell eine andere Einstellung zu.
Mein Vater kann aber auch durchaus auch mal auf sein Bier verzichten. Er hat auch schon erzählt, das er Abends zu müde war und ins Bett ist und auf sein Bier verzichtet hat. Oder er trank halt die letzten Jahre über Fasching nichts, weil er Montag morgen schon um 2 Uhr rum auf die Arbeit gefahren ist und halt Angst vor einer Kontrolle hatte. Ich denke aber halt auch, als Angehörige sieht man das eventuell anders. Und mein Vater würde mich fragen ob ich sie noch alle habe wenn ich ihn als Alkoholiker bezeichnen würde. Wobei sich in dem Moment wohl generell die Frage stellt, ab wann ist ein Mensch Alkoholiker?
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